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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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168<br />

Erstes Grundsatzprogramm<br />

LINKSEXTREMISMUS<br />

Die Partei „DIE LINKE.“ hält an der Praxis fest, unter dem Begriff<br />

„Pluralismus“ unterschiedliche „linke“ Kräfte zu sammeln, die das<br />

Ziel einer grundlegenden Veränderung der bestehenden Staats­<br />

und Gesellschaftsordnung verfolgen. Dementsprechend bietet die<br />

Partei nach wie vor ein ambivalentes Erscheinungsbild. Einerseits<br />

setzt sie darauf, in der Öffentlichkeit als reformorientierte, neue<br />

linke Kraft wahrgenommen zu werden. Andererseits liegen nach<br />

wie vor zahlreiche Anhaltspunkte für linksextremistische Bestrebungen<br />

in der Partei vor, insbesondere die umfassende Akzeptanz<br />

von offen extremistischen Zusammenschlüssen in ihren Reihen.<br />

Diese Bewertung hat der 6. Senat <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verwaltungsgerichts<br />

(BVerwG) in Leipzig (Sachsen) in einem Klageverfahren <strong>des</strong> Abgeordneten<br />

der Partei Bodo Ramelow gegen die Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland mit Urteil vom 21. Juli 2010 in letzter Instanz bestätigt<br />

und daraus resultierend die Rechtmäßigkeit und Erforderlichkeit<br />

der Beobachtung der Partei durch das Bun<strong>des</strong>amt für<br />

Verfassungsschutz festgestellt. Diese Feststellung hat nach wie vor<br />

Gültigkeit.<br />

Dem 44­köpfigen Parteivorstand 72 gehören 16 Mitglieder eines<br />

offen extremistischen Zusammenschlusses (vgl. Kap. II. Nr. 1.2)<br />

oder einer solchen Strömung an, zwei hiervon zusätzlich auch<br />

dem trotzkistischen Netzwerk „marx21“ (vgl. Nr. 5).<br />

Der 2. Parteitag vom 21. bis 23. Oktober <strong>2011</strong> in Erfurt (Thüringen)<br />

verabschiedete – mehr als vier Jahre nach dem Zusammenschluss<br />

mit der nichtextremistischen Partei „Arbeit & soziale Gerechtig­<br />

keit – Die Wahlalternative“ (WASG) – bei vier Gegenstimmen und<br />

12 Enthaltungen das erste Grundsatzprogramm.<br />

An der Entstehung <strong>des</strong> Programms waren offen extremistische<br />

Kräfte in der Partei sowohl zahlenmäßig als auch inhaltlich<br />

maßgeblich beteiligt. Unter den 16 Mitgliedern der Programmkommission<br />

73 befanden sich min<strong>des</strong>tens sechs und unter den vier<br />

Mitgliedern der Redaktionskommission 74 zwei Vertreter offen<br />

72 Stand: 31. Dezember <strong>2011</strong>.<br />

73 Zur Erarbeitung eines Programms setzte der Parteivorstand am 13. Oktober 2007<br />

eine Programmkommission ein, die sich am 15. November 2007 konstituierte. Mit<br />

der Vorlage <strong>des</strong> 1. Entwurfs <strong>des</strong> Programms am 20. März 2010 beendete sie ihre<br />

Arbeit.<br />

74 An die Stelle der Programmkommission trat ab März 2010 eine Redaktionskommission,<br />

die den weiteren Programmprozess voranbringen sollte. Die Kommission<br />

legte dem Parteivorstand im Mai <strong>2011</strong> einen überarbeiteten Entwurf vor.

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