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162<br />

Strategiedebatte<br />

LINKSEXTREMISMUS<br />

In einer Aktionserklärung mit Blick auf die Proteste gegen den<br />

12. Castor­Transport von der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA)<br />

in La Hague (Frankreich) in das Transportbehälterzwischenlager<br />

(TBL) in Gorleben (Niedersachsen) im November 2010 stellt sie<br />

rückblickend fest:<br />

„Castor Schottern war für uns (…) ein erholsamer Ausbruch aus dem<br />

Alltag linken Scheiterns. Zentrales Ziel der IL-Praxis im Allgemeinen<br />

und der IL-Beteiligung an der Kampagne Castor Schottern im<br />

Besonderen war und ist es, die Handlungsfähigkeit (…) der radikalen<br />

Linken zu erweitern. In der alltäglichen Praxis der verschiedenen linken<br />

Strömungen wird dieser nicht nur von uns erhobene formulierte<br />

Anspruch leider selten eingelöst.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 727, 13. Mai <strong>2011</strong>, S. 13)<br />

Die Diskussionen innerhalb der IL sind in erster Linie geprägt von<br />

autonomer Organisations­ und Theoriefeindlichkeit. Einige der<br />

am Projekt IL beteiligten autonomen Gruppen lehnen nach wie<br />

vor feste Organisationsstrukturen und eine geschlossene theoretische<br />

Fundierung ab. Sie fürchten um ihre organisatorische<br />

Eigenständigkeit und wehren sich gegen festgefügte Entscheidungsstrukturen.<br />

Diesem Spannungsverhältnis ist die anhaltende<br />

Stagnation der Organisationsbemühungen der IL geschuldet.<br />

Maßgebliche Aktivisten der IL sehen die bisherige Funktion <strong>des</strong><br />

Netzwerks im Wesentlichen darin, die Aktivitäten der in der<br />

IL organisierten Gruppen zu koordinieren. Bei der Suche nach<br />

neuen Wegen und einer eigenen Identität habe man zwar Mobilisierungserfolge<br />

verbuchen können, gleichwohl besitze das Netz­<br />

werk keine kontinuierliche Ausstrahlung und Mobilisierungskraft,<br />

die über die eigene Anhängerschaft hinausgingen.<br />

Die gegenwärtige Situation sei gekennzeichnet von fehlendem<br />

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, gesellschaftliche Verhält­<br />

nisse grundlegend umgestalten zu können. Notwendig seien<br />

immer wieder öffentlichkeitswirksame Aktionen, wenngleich<br />

man sich vor einem reinen Aktionismus jedoch hüten solle, da die<br />

„schmale Basis der AktivistInnen“ erschöpft sei.

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