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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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156<br />

Sabotageakte<br />

gegen<br />

Infrastruktur-<br />

einrichtungen<br />

LINKSEXTREMISMUS<br />

Neben den Anschlägen etwa der RAZ wurden von anderen Auto­<br />

nomen auch Sabotageakte gegen Infrastruktureinrichtungen<br />

verübt. Die Anschläge wurden ausdrücklich mit der Aufforderung<br />

zu weiteren Sabotageakten gegen den Repressionsapparat verbunden.<br />

In der Nacht zum 23. Mai <strong>2011</strong> setzten unbekannte Täter auf<br />

einer Baustelle der S­Bahn Berlin am Bahnhof Ostkreuz eine<br />

provisorische Kabelbrücke mit Signal­, Telekommunikations­ und<br />

Stromleitungen in Brand. Daraufhin kam es zu Stromausfällen<br />

in mehreren Bahnhöfen und Stellwerken sowie zu tagelangen<br />

erheblichen Behinderungen im Verkehr der Berliner S­Bahn und<br />

der Deutschen Bahn AG. Auch die Telekommunikation war beeinträchtigt<br />

(vgl. Kap. V, Nr. 2).<br />

Am 23. August <strong>2011</strong> veröffentlichte eine Gruppe mit der Bezeichnung<br />

„Das Grollen <strong>des</strong> Eyjafjallajökull“ auf dem Internetportal<br />

„linksunten.indymedia“ eine ausführliche Erklärung zu dem<br />

Brandanschlag, nachdem eine erste Erklärung, die am Tag <strong>des</strong><br />

Anschlags im Internet eingestellt worden war, in der linksextremistischen<br />

Szene wegen <strong>des</strong> Ausmaßes der Schädigung unbeteiligter<br />

Dritter zu überwiegend negativen Reaktionen geführt hatte.<br />

In dem Beitrag mit der Überschrift „Kabelbrand.Kurz.Schluss: Ein<br />

Nachtrag“ heißt es, eine Aktion dieser Art werde nicht wegen ihrer<br />

schriftlichen Erklärung „bewusstseinswirksam, sondern wegen<br />

<strong>des</strong> tatsächlichen Beweises, den sie geliefert hat. Die Erinnerung<br />

an die erfolgreiche Praxis, an die Sabotageperspektive wird im<br />

Vordergrund stehen“. Schließlich sei damit bewiesen worden, dass<br />

„wir einen zentralen Knotenpunkt von Informationsfluss und<br />

Bahninfrastruktur (…) ausschalten können, wenn wir als Militante<br />

das für richtig halten“.<br />

Mit der Aktion habe man auch versucht, „vielen eine Handlungsmöglichkeit<br />

aufzuzeigen“:<br />

„Wir regen militante Initiativen an, die zeigen, wie sich mit einfachen<br />

Mitteln und ohne Spezialwissen das Gefüge einer Stadt aus<br />

dem Tritt bringen lässt (…) Eine widerständige, nicht-militarisierte,<br />

befreiende Praxis muss erlernt werden, damit die Erfahrung der<br />

Ohnmacht durchbrochen werden kann. Unsere Aktion begreifen wir<br />

als Teil eines solchen Lernprozesses und als strategischen Vorschlag.

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