Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...
Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ... Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...
LINKSEXTREMISMUS Mara Cagol/Zelle Juliane Plambeck“ 63 die Verantwortung für die Anschläge. Sie beziehen sich auf die Mobilisierung zum bevorstehenden 1. Mai, an dem weltweit die „proletarischen Massen“ gegen „kapitalistische Ausbeutung, rassistische und sexistische Unterdrückung sowie imperialistischen Krieg“ protestierten. Dieser Kampf dürfe nicht nur auf diesen einen Tag beschränkt sein; vielmehr führe der „Weg vom Protest über den Widerstand zum Aufstand“ nur über einen „beharrlichen organisatorischen Strukturaufbau der revolutionären Linken“. Zur Auswahl der Angriffsziele heißt es: „In den Standorten von GerichtsvollzieherInnen und Mahngerichten sowie kommunalen Einrichtungen der Stadtumstrukturierung sitzen die Ausführenden und AmtsträgerInnen des reaktionären Klassenkampfes von oben. Diese behördlichen Stellen sind aufgrund ihrer Funktion im Geflecht der sozialtechnokratischen Offensive gegen Angehörige unserer Klasse legitime Angriffsziele klandestin-militanter Politik der revolutionären Linken. Ein institutioneller Klassenkampf von oben gehört untrennbar zu einem kapitalistischen Klassenstaat, der sich durch seine ideologischen und repressiven Staatsapparate eine dauerhafte Existenz sichern will.“ (Internetportal „linksunten.indymedia“, 28. April 2011) Das „Kommuniqué“ schließt mit den für die RAZ üblichen Paro len „Klasse gegen Klasse – Krieg dem Krieg! Für eine militante Plattform, für einen revolutionären Aufbauprozess, für den Kommunismus“. Mit der koordinierten Anschlagsaktion unterstreichen die RAZ ihren Anspruch als „klandestinmilitante Flanke“ des „Klassenkampfes“. Sie propagieren einen „revolutionären Aufbauprozess“ zur gewaltsamen Überwindung des kapitalistischen Klassenstaates. 63 Bei Mara Cagol handelt es sich um eine Aktivistin der italienischen terroristischen Vereinigung „Brigate Rosse“ („Rote Brigaden“), die am 9. Juni 1975 bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde. Juliane Plambeck war zunächst Mitglied der terroristischen „Bewegung 2. Juni“, nach deren Auflösung gehörte sie der RAF an. Sie kam am 25. Juli 1980 zusammen mit dem RAFMitglied Wolfgang Beer bei einem Autounfall ums Leben. 155
156 Sabotageakte gegen Infrastruktur- einrichtungen LINKSEXTREMISMUS Neben den Anschlägen etwa der RAZ wurden von anderen Auto nomen auch Sabotageakte gegen Infrastruktureinrichtungen verübt. Die Anschläge wurden ausdrücklich mit der Aufforderung zu weiteren Sabotageakten gegen den Repressionsapparat verbunden. In der Nacht zum 23. Mai 2011 setzten unbekannte Täter auf einer Baustelle der SBahn Berlin am Bahnhof Ostkreuz eine provisorische Kabelbrücke mit Signal, Telekommunikations und Stromleitungen in Brand. Daraufhin kam es zu Stromausfällen in mehreren Bahnhöfen und Stellwerken sowie zu tagelangen erheblichen Behinderungen im Verkehr der Berliner SBahn und der Deutschen Bahn AG. Auch die Telekommunikation war beeinträchtigt (vgl. Kap. V, Nr. 2). Am 23. August 2011 veröffentlichte eine Gruppe mit der Bezeichnung „Das Grollen des Eyjafjallajökull“ auf dem Internetportal „linksunten.indymedia“ eine ausführliche Erklärung zu dem Brandanschlag, nachdem eine erste Erklärung, die am Tag des Anschlags im Internet eingestellt worden war, in der linksextremistischen Szene wegen des Ausmaßes der Schädigung unbeteiligter Dritter zu überwiegend negativen Reaktionen geführt hatte. In dem Beitrag mit der Überschrift „Kabelbrand.Kurz.Schluss: Ein Nachtrag“ heißt es, eine Aktion dieser Art werde nicht wegen ihrer schriftlichen Erklärung „bewusstseinswirksam, sondern wegen des tatsächlichen Beweises, den sie geliefert hat. Die Erinnerung an die erfolgreiche Praxis, an die Sabotageperspektive wird im Vordergrund stehen“. Schließlich sei damit bewiesen worden, dass „wir einen zentralen Knotenpunkt von Informationsfluss und Bahninfrastruktur (…) ausschalten können, wenn wir als Militante das für richtig halten“. Mit der Aktion habe man auch versucht, „vielen eine Handlungsmöglichkeit aufzuzeigen“: „Wir regen militante Initiativen an, die zeigen, wie sich mit einfachen Mitteln und ohne Spezialwissen das Gefüge einer Stadt aus dem Tritt bringen lässt (…) Eine widerständige, nicht-militarisierte, befreiende Praxis muss erlernt werden, damit die Erfahrung der Ohnmacht durchbrochen werden kann. Unsere Aktion begreifen wir als Teil eines solchen Lernprozesses und als strategischen Vorschlag.
- Seite 104 und 105: RECHTSEXTREMISMUS mit Szeneangehör
- Seite 106 und 107: RECHTSEXTREMISMUS binden. Rechts ex
- Seite 108 und 109: RECHTSEXTREMISMUS Etwa 1.300 Person
- Seite 110 und 111: RECHTSEXTREMISMUS Nationalsozialism
- Seite 112 und 113: RECHTSEXTREMISMUS Musik anbieten un
- Seite 114 und 115: RECHTSEXTREMISMUS Strategie und T
- Seite 116 und 117: RECHTSEXTREMISMUS Die von Dietmar M
- Seite 118 und 119: RECHTSEXTREMISMUS antisemitischen V
- Seite 120 und 121: RECHTSEXTREMISMUS die „Weißen“
- Seite 122 und 123: RECHTSEXTREMISMUS Ressentiments ges
- Seite 124 und 125: RECHTSEXTREMISMUS Rolle des ewigen
- Seite 126 und 127: RECHTSEXTREMISMUS Befürchtungen in
- Seite 128 und 129: RECHTSEXTREMISMUS „Pro NRW“ fok
- Seite 130 und 131: RECHTSEXTREMISMUS propagieren eine
- Seite 132 und 133: RECHTSEXTREMISMUS Revisionistische
- Seite 134 und 135: RECHTSEXTREMISMUS auch die seit 201
- Seite 136 und 137: RECHTSEXTREMISMUS Das rechtsextremi
- Seite 138 und 139: Linksextremismus 139
- Seite 140 und 141: LINKSEXTREMISMUS Aktionsfeld die So
- Seite 142 und 143: LINKSEXTREMISMUS strömungsüber gr
- Seite 144 und 145: LINKSEXTREMISMUS II. Gewaltbereiter
- Seite 146 und 147: LINKSEXTREMISMUS In einer Selbstdar
- Seite 148 und 149: LINKSEXTREMISMUS Fetisch der Gewalt
- Seite 150 und 151: LINKSEXTREMISMUS In diesem Sinne he
- Seite 152 und 153: LINKSEXTREMISMUS und Holzpaletten i
- Seite 156 und 157: LINKSEXTREMISMUS Die Netzwerkstrukt
- Seite 158 und 159: LINKSEXTREMISMUS linksextremistisch
- Seite 160 und 161: 2.1 „Interventionistische Linke
- Seite 162 und 163: LINKSEXTREMISMUS Im Jahr 2011 engag
- Seite 164 und 165: LINKSEXTREMISMUS Zur Frage der Anwe
- Seite 166 und 167: LINKSEXTREMISMUS Die FAUIAA versu
- Seite 168 und 169: LINKSEXTREMISMUS extremistischer Zu
- Seite 170 und 171: LINKSEXTREMISMUS Mauer. Diese habe
- Seite 172 und 173: LINKSEXTREMISMUS Mandat. Auch bei d
- Seite 174 und 175: 1.2 „Sozialistische Linke“ (SL)
- Seite 176 und 177: 1.5 „Antikapitalistische Linke“
- Seite 178 und 179: 1.6 Jugendverbände LINKSEXTREMISMU
- Seite 180 und 181: LINKSEXTREMISMUS Bestandteil des Ju
- Seite 182 und 183: LINKSEXTREMISMUS im Vorfeld für de
- Seite 184 und 185: LINKSEXTREMISMUS 2.2 „Sozialistis
- Seite 186 und 187: LINKSEXTREMISMUS BlockadeTraining
- Seite 188 und 189: LINKSEXTREMISMUS das gepflegt und g
- Seite 190 und 191: LINKSEXTREMISMUS 40 lokale Gruppen.
- Seite 192 und 193: LINKSEXTREMISMUS Die publizistische
- Seite 194 und 195: LINKSEXTREMISMUS Die kleineren trot
- Seite 196 und 197: LINKSEXTREMISMUS Auch Führungsmitg
- Seite 198 und 199: LINKSEXTREMISMUS Jahr unter anderem
- Seite 200 und 201: LINKSEXTREMISMUS Das Internetportal
- Seite 202 und 203: LINKSEXTREMISMUS Die jW versteht si
LINKSEXTREMISMUS<br />
Mara Cagol/Zelle Juliane Plambeck“ 63 die Verantwortung für die<br />
Anschläge.<br />
Sie beziehen sich auf die Mobilisierung zum bevorstehenden<br />
1. Mai, an dem weltweit die „proletarischen Massen“ gegen „kapitalistische<br />
Ausbeutung, rassistische und sexistische Unterdrückung<br />
sowie imperialistischen Krieg“ protestierten. Dieser Kampf dürfe<br />
nicht nur auf diesen einen Tag beschränkt sein; vielmehr führe der<br />
„Weg vom Protest über den Widerstand zum Aufstand“ nur über<br />
einen „beharrlichen organisatorischen Strukturaufbau der revolutionären<br />
Linken“. Zur Auswahl der Angriffsziele heißt es:<br />
„In den Standorten von GerichtsvollzieherInnen und Mahngerichten<br />
sowie kommunalen Einrichtungen der Stadtumstrukturierung sitzen<br />
die Ausführenden und AmtsträgerInnen <strong>des</strong> reaktionären Klassenkampfes<br />
von oben. Diese behördlichen Stellen sind aufgrund ihrer<br />
Funktion im Geflecht der sozialtechnokratischen Offensive gegen<br />
Angehörige unserer Klasse legitime Angriffsziele klan<strong>des</strong>tin-militanter<br />
Politik der revolutionären Linken. Ein institutioneller Klassenkampf<br />
von oben gehört untrennbar zu einem kapitalistischen<br />
Klassenstaat, der sich durch seine ideologischen und repressiven<br />
Staatsapparate eine dauerhafte Existenz sichern will.“<br />
(Internetportal „linksunten.indymedia“, 28. April <strong>2011</strong>)<br />
Das „Kommuniqué“ schließt mit den für die RAZ üblichen Paro<br />
len „Klasse gegen Klasse – Krieg dem Krieg! Für eine militante<br />
Plattform, für einen revolutionären Aufbauprozess, für den Kommunismus“.<br />
Mit der koordinierten Anschlagsaktion unterstreichen die RAZ<br />
ihren Anspruch als „klan<strong>des</strong>tinmilitante Flanke“ <strong>des</strong> „Klassenkampfes“.<br />
Sie propagieren einen „revolutionären Aufbauprozess“<br />
zur gewaltsamen Überwindung <strong>des</strong> kapitalistischen Klassenstaates.<br />
63 Bei Mara Cagol handelt es sich um eine Aktivistin der italienischen terroristischen<br />
Vereinigung „Brigate Rosse“ („Rote Brigaden“), die am 9. Juni 1975 bei einem<br />
Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde. Juliane Plambeck war zunächst Mitglied<br />
der terroristischen „Bewegung 2. Juni“, nach deren Auflösung gehörte sie der<br />
RAF an. Sie kam am 25. Juli 1980 zusammen mit dem RAFMitglied Wolfgang Beer<br />
bei einem Autounfall ums Leben.<br />
155