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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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140<br />

Zielsetzung<br />

Zunahme der Gewalt<br />

„Antirepression“<br />

Linksextremismus<br />

I. Überblick<br />

1. Entwicklungen im Linksextremismus<br />

Linksextremisten richten ihr politisches Handeln an revolutionär­<br />

marxistischen oder anarchistischen Vorstellungen aus. Sie wollen<br />

die bestehende Staats­ und Gesellschaftsordnung abschaffen und<br />

durch ein sozialistisches bzw. kommunistisches System oder<br />

eine „herrschaftsfreie“ anarchistische Gesellschaft ersetzen. In<br />

gesellschaftspolitischen Diskursen und sozialpolitischen Auseinandersetzungen<br />

versuchen sie, demokratische Protestpotenziale<br />

für ihre systemüberwindenden Ziele zu instrumentalisieren. Die<br />

von Linksextremisten angewandten Aktionsformen reichen von<br />

offener Agitation bis hin zu klan<strong>des</strong>tin vorbereiteten sowie situativen<br />

Gewalttaten.<br />

Im gewaltbereiten Segment <strong>des</strong> Linksextremismus ist ein deutlich<br />

gewachsenes Gewaltpotenzial der Akteure festzustellen, wobei<br />

Körperverletzungen bewusst in Kauf genommen werden. Die<br />

Angriffe richten sich vor allem gegen Polizisten und gegen tatsächliche<br />

oder vermeintliche Rechtsextremisten.<br />

Nahezu alle in <strong>2011</strong> verübten 1.157 Gewalttaten mit linksextremistisch<br />

motiviertem Hintergrund (2010: 944) sind der autonomen<br />

Szene zuzurechnen. Autonome halten die Anwendung von<br />

Gewalt (auch gegen Personen) zur Durchsetzung ihrer politischen<br />

Ziele für legitim und rechtfertigen sie als ein unverzichtbares<br />

Mittel gegen die „strukturelle Gewalt“ eines Systems von „Zwang,<br />

Ausbeutung und Unterdrückung“.<br />

Seit Jahren ist das Aktionsfeld „Antirepression“ gerade für gewaltbereite<br />

Linksextremisten von hoher Bedeutung. Während bislang<br />

Gewalt gegen tatsächliche oder vermeintliche Rechtsextremisten<br />

szeneintern vermittelbar war, ist nunmehr darüber hinaus fest­<br />

zustellen, dass die Bereitschaft zu gewalttätigen Angriffen auch<br />

auf Vertreter <strong>des</strong> „Repressionsapparates“ wächst, insbesondere<br />

gegen Polizeikräfte. Damit verbunden sind erhöhte Aggressivität,<br />

gestiegene Risikobereitschaft und koordinierte Planung. Neben<br />

der Ausübung von zumeist klan<strong>des</strong>tiner Gewalt, aber auch situativer<br />

Gewalt im Rahmen von Großveranstaltungen hat in diesem

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