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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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128<br />

„Bürgerbewegung<br />

pro NRW“<br />

(Verdachtsfall)<br />

RECHTSEXTREMISMUS<br />

Offiziell unterscheidet die NPD in ihrem Parteiprogramm unter<br />

der Rubrik „Deutschland den Deutschen – Integration ist Völkermord“<br />

zwar zwischen der Religion Islam und der Islamisierung:<br />

„Eine besondere Gefahr für Identität und Kultur der Deutschen geht<br />

nicht vom Islam als Religion aus, sondern von der Islamisierung.“<br />

(NPD-Parteiprogramm 2010, S. 12 f.)<br />

Die vorgeblich differenzierte Haltung wird jedoch gerade in<br />

lokalen islamfeindlich ausgerichteten Kampagnen der Partei konterkariert.<br />

So heißt es in einem Flugblatt <strong>des</strong> NPD­Kreisverbands<br />

Bochum und Wattenscheid (Nordrhein­Westfalen) anlässlich von<br />

Exekutivmaßnahmen gegen islamistische Terrorverdächtige: „Die<br />

islamische Gefahr bannen – Deutschland den Deutschen!“. Die<br />

Protagonisten fordern in Anbetracht einer künftigen Bekämpfung<br />

terroristischer Strukturen die Einschränkung der Religionsausübung<br />

für Muslime bis hin zur „Ausländerrückführung<br />

statt gescheiterter Integration!“. Zudem wird die Ausübung <strong>des</strong><br />

islamischen Glaubens als „Kultur­, Art­ und Identitätszerstörung“<br />

diffamiert. 56<br />

Die in Nordrhein­Westfalen aktive und international vernetzte<br />

Partei „Bürgerbewegung pro NRW“ („pro NRW“; vgl. Kap. VI)<br />

sieht in islamfeindlicher Agitation einen Schwerpunkt ihrer Betätigung.<br />

Die Partei agitiert in zahlreichen Kampagnen, durch<br />

Flugblätter, Internetveröffentlichungen oder im Rahmen von Veranstaltungen<br />

– zum Teil unter Beteiligung ausländischer Rechtsextremisten<br />

– gegen eine behauptete „Islamisierung Europas“.<br />

Hierbei werden Muslime aufgrund ihrer religiösen Überzeugung<br />

oder Abstammung pauschal und mit plakativen Äußerungen<br />

ausgegrenzt sowie als nicht integrierbar dargestellt. Die durch<br />

„pro NRW“ kolportierten Aussagen und Forderungen zielen auf<br />

eine Einschränkung von grundgesetzlich verbürgten Rechten<br />

– wie der Religionsfreiheit – gegenüber einer ganzen Bevölke­<br />

rungsgruppe und verletzen die Betroffenen in ihrer Menschenwürde.<br />

56 Homepage <strong>des</strong> NPD­Kreisverbands Bochum und Wattenscheid (13. Dezem ber <strong>2011</strong>).

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