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RECHTSEXTREMISMUS Strategie­ und Theorieorgans „Nation & Europa. Deutsche Monatshefte“ Harald Neubauer: „Ohne diese patriotische Publizistik stünde die deutsche Rechte noch viel schlechter da. Parteien sind gekommen und gegangen, haben zeitweilig Hoffnungen ausgelöst und dann auch wieder zerstört. Hätte es da nicht einige parteiunabhängige Verlage gegeben, einige rechte Wochen- und Monatsblätter, wäre personell vieles auseinander gelaufen, wären wohl auch unsere politischen Positionen strecken weise nicht mehr wahrnehmbar gewesen.“ („Der Schlesier. Breslauer Nachrichten. Unabhängige gesamtdeutsche Wochenzeitung“ Nr. 10-11, 11./18. März 2011, S. 7) Zu den bekanntesten Verlagen zählen der „Grabert­Verlag“ in Tübingen (Baden­Württemberg) und der „Arndt­Verlag“ in Kiel (Schleswig­Holstein). Der von Wigbert Grabert geleitete Verlagskomplex, zu dem neben dem „Grabert­Verlag“ das Schwesterunternehmen „Hohenrain­Verlag“ gehört, bietet ein umfassendes Bücherangebot an. Zahlreiche Eigenveröffentlichungen des Verlages verharmlosen die Zeit des Nationalsozialismus, leugnen die Schuld der NS­Führung am Beginn des Zweiten Weltkriegs oder verbreiten Verschwörungstheorien. Im Mai 2011 fanden Exekutivmaßnahmen im Zusammenhang mit der Verbreitung eines im „Grabert­Verlag“ erschienenen Buches statt. In deren Folge wurden Ermittlungsverfahren gegen zahlreiche Mehrfach bezieher der Publikation eingeleitet, die noch nicht abgeschlossen sind. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hatte hinsichtlich des betreffenden Buches „Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Hintergründe, Kriegsschuld, Folgen“ festgestellt, der Autor Helmut Schröcke verfolge einzig das Ziel, das nationalsozialistische Deutschland von jeglicher Kriegsschuld reinzu waschen und Adolf Hitler als einen in den Krieg Getriebenen darzustellen. Der Autor stellt den Zweiten Weltkrieg als Ergebnis einer globalen Verschwörung gegen das Deutsche Reich dar. 49 49 Das Buch wurde durch die BPjM indiziert; vgl. Bundesanzeiger Nr. 200 vom 31. Dezember 2010. „Grabert-Verlag“ 115

116 RECHTSEXTREMISMUS Das Verlagshaus veröffentlicht zwei periodische Publikationen. Der monatlich im nunmehr 22. Jahrgang erscheinende „Euro­Kurier. Aktuelle Buch­ und Verlagsnachrichten“ informiert seine Leserschaft mit Kurzkommentaren über tagesaktuelle Themen und offeriert die Verlagsprodukte. Chefredakteur der Vierteljahresschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ (DGG) ist der stellvertretende NPD­Vorsitzende Karl Richter. Die Publikation erschien 2011 bereits im 59. Jahrgang und führte ihren revisionistischen Kurs unverändert fort. Exemplarisch hierfür ist ein Beitrag des rechtsextremistischen Publizisten Jürgen Schwab: „Hinzu kommt, daß historische Ursachen zu einem falschen, das heißt gemeinschaftsfeindlichen Bewußtsein unter den Deutschen geführt haben. In diesem Zusammenhang ist auch der Schuldkult zu sehen, mit dem wir Deutschen seit 1945 traktiert werden. Mit dem Komplex >Hitler, Holocaust und Auschwitz< können die oben genannten Einwanderungslobbygruppen alle möglichen Vorschläge zu einer Reform der Ausländer- und Bevölkerungspolitik in Deutschland als >rassistisch< und >Völkermord< diffamieren.“ („Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ (DGG) Heft 3, September 2011, S. 20) Schwab greift in diesem Beitrag auch antisemitische Verschwörungs theorien auf und verneint gleichzeitig die universelle Geltung der Menschenrechte: „Auf der Ebene des internationalen Überbaus finden wir noch wichtige Staaten und nationale Gruppen, die an Multikulti bei ihren potentiellen Feinden und Konkurrenten interessiert sind. So können die US-amerikanischen und zionistischen Lobbys ethnisch fragmentierte Gesellschaften besser beherrschen (…). Mit dem Schuldkult hängen falsche Ideologien zusammen, die Multikulti Vorschub leis- ten: Vor allem die sogenannten >Menschenrechte

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

Das Verlagshaus veröffentlicht zwei periodische Publikationen.<br />

Der monatlich im nunmehr 22. Jahrgang erscheinende<br />

„Euro­Kurier. Aktuelle Buch­ und Verlagsnachrichten“ informiert<br />

seine Leserschaft mit Kurzkommentaren über tagesaktuelle Themen<br />

und offeriert die Verlagsprodukte. Chefredakteur der Vierteljahresschrift<br />

„Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ (DGG)<br />

ist der stellvertretende NPD­Vorsitzende Karl Richter. Die Publikation<br />

erschien <strong>2011</strong> bereits im 59. Jahrgang und führte ihren<br />

revisionistischen Kurs unverändert fort. Exemplarisch hierfür ist<br />

ein Beitrag <strong>des</strong> rechtsextremistischen Publizisten Jürgen Schwab:<br />

„Hinzu kommt, daß historische Ursachen zu einem falschen, das<br />

heißt gemeinschaftsfeindlichen Bewußtsein unter den Deutschen<br />

geführt haben. In diesem Zusammenhang ist auch der Schuldkult<br />

zu sehen, mit dem wir Deutschen seit 1945 traktiert werden.<br />

Mit dem Komplex >Hitler, Holocaust und Auschwitz< können die<br />

oben genannten Einwanderungslobbygruppen alle möglichen Vorschläge<br />

zu einer Reform der Ausländer- und Bevölkerungspolitik in<br />

Deutschland als >rassistisch< und >Völkermord< diffamieren.“<br />

(„Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ (DGG) Heft 3, September<br />

<strong>2011</strong>, S. 20)<br />

Schwab greift in diesem Beitrag auch antisemitische<br />

Verschwörungs theorien auf und verneint gleichzeitig die universelle<br />

Geltung der Menschenrechte:<br />

„Auf der Ebene <strong>des</strong> internationalen Überbaus finden wir noch wichtige<br />

Staaten und nationale Gruppen, die an Multikulti bei ihren<br />

potentiellen Feinden und Konkurrenten interessiert sind. So können<br />

die US-amerikanischen und zionistischen Lobbys ethnisch fragmentierte<br />

Gesellschaften besser beherrschen (…). Mit dem Schuldkult<br />

hängen falsche Ideologien zusammen, die Multikulti Vorschub leis-<br />

ten: Vor allem die sogenannten >Menschenrechte

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