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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

Etwa 1.300 Personen nahmen an einem Konzert in Rothen burg­<br />

Geheege (Sachsen) teil, das am 12. November <strong>2011</strong> unter dem<br />

Motto „Freiheit für Erich Priebke 44 “ von den NPD­Kreisverbänden<br />

Meißen und Leipzig veranstaltet wurde. Bei der Veranstaltung<br />

trat wiederum die Band „Die Lunikoff Verschwörung“ auf, zudem<br />

spielten die Gruppen „Bunker 16“ (Niedersachsen) und „Words of<br />

Anger“ (Schleswig­Holstein).<br />

Überdurchschnittlich viele Veranstaltungen wurden auch <strong>2011</strong><br />

im Osten Deutschlands – insbesondere in Sachsen – durchgeführt.<br />

Schwerpunkte bildeten Regionen, in denen Szeneangehörige<br />

auf angemietete oder eigene Veranstaltungsobjekte zurückgreifen<br />

konnten, wie etwa die Gaststätte „Zur deutschen Eiche“<br />

in Rothenburg (Sachsen). Dort, wo eine solche Möglichkeit nicht<br />

besteht, zeichnet sich ein Rückgang der Konzertzahlen ab. So etwa<br />

in Baden­Württemberg, nachdem der Mietvertrag für die ehemalige<br />

Gaststätte „Zum Rössle“ in Rheinmünster­Söllingen im Jahr<br />

<strong>2011</strong> nicht verlängert wurde und somit eine Nutzung <strong>des</strong> Objekts<br />

durch Rechtsextremisten nicht mehr möglich ist.<br />

Durch intensive Aufklärungsarbeit und polizeiliche Kontrollen<br />

gelang es in 13 (2010: 19) Fällen, rechtsextremistische Musikveranstaltungen<br />

trotz der konspirativen Vorgehensweise der Organisatoren<br />

bereits im Vorfeld zu verhindern. So traten Inhaber von<br />

Veranstaltungsräumen nach Sensibilisierungsgesprächen durch<br />

die Ordnungsbehörden von ihren Verträgen mit den Konzertorganisatoren<br />

zurück. Der Rückgang bei verhinderten Konzerten<br />

lässt sich mit dem Bemühen der Veranstalter erklären, Vorschriften<br />

der Polizei­ und Ordnungsbehörden einzuhalten. Anders als<br />

bei Demonstrationen gehen Veranstalter rechtsextremistischer<br />

Konzerte nur selten gerichtlich gegen solch behördliches Ein­<br />

schreiten vor.<br />

Erleichtert wird die Durchführung rechtsextremistischer Musikveranstaltungen<br />

hingegen im Falle der Nutzung szeneeigener<br />

Räumlichkeiten, da dem Eingreifen der Behörden hier engere<br />

Grenzen gesetzt sind. Deshalb bewegte sich die Zahl der Konzerte,<br />

die während ihres Verlaufs aufgelöst wurden, wie schon im Vor­<br />

jahr, auf niedrigem Niveau (weniger als 10%).<br />

44 Der ehemalige SS­Hauptsturmführer Erich Priebke wurde 1998 in Italien wegen<br />

Kriegsverbrechen zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.<br />

Regionale<br />

Schwerpunkte<br />

Staatliche<br />

Maßnahmen<br />

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