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der flugleiter 2009/03<br />

Luftfahrt International<br />

54<br />

Photos: Wikipedia<br />

Flüge und viele Hotels gibt, kommen<br />

die Veranstalter, die noch weit mehr<br />

Touristen bringen. Erst wenn viele Fremde<br />

da sind, profitiert der Einzelhandel,<br />

entstehen immer neue Shopingzentren,<br />

werden Museen gebaut, Sehenswürdigkeiten<br />

geschaffen – und noch mehr Hotels<br />

aus dem Boden gestampft. Ein Perpetuum<br />

mobile, an dessen Anfang<br />

in Dubais Fall die Airline stand,<br />

die inzwischen längst die<br />

wichtigsten Weltstädte auf allen<br />

Kontinenten im Netz hat –<br />

von den Metropolen Fernosts<br />

und Australiens bis in den Süden<br />

Afrikas, von Nord- und Südamerika<br />

bis Europa. Über sechzig<br />

wöchentliche Flüge bietet allein Emirates<br />

inzwischen von Dubai nach Australien<br />

und Neuseeland an – im Schnitt mehr <strong>als</strong> acht am<br />

Tag. Das Bild von der Drehscheibe am Golf ist Wirklichkeit<br />

geworden.<br />

Längst ist aus einem schmächtigen Airport in der Wüste<br />

auf diese Weise ein Weltflughafen, ein interkontinentales<br />

Drehkreuz erster Güte geworden – und aus<br />

der unterschätzten Airline von einst ein globaler Branchenriese,<br />

der sich anschickt, Fortschreibung des gegenwärtigen<br />

Wachstumstempos vorausgesetzt, in<br />

deutlich weniger <strong>als</strong> einem Jahrzehnt die größte Fluggesellschaft<br />

der Welt zu sein: zum Stolz der Besitzerfamilie<br />

al-Maktoum, die ganz nebenbei in Dubai<br />

herrscht und die Rahmenbedingungen für dieses<br />

Wachstum geschaffen hat.<br />

Milliarden für neue Airports<br />

Alles, was mit Luftfahrt zu tun hat, ist am Golf erstrangige<br />

Standortpolitik. 8,2 Milliarden Dollar soll der Bau<br />

des <strong>als</strong> weltgrößter Flughafen geplanten neuen Al<br />

Maktoum Airport in Dubai kosten, 6,8 Milliarden fließen<br />

derzeit in den Ausbau des Flughafens von Abu<br />

Dhabi, neun Milliarden in den Flughafen-Neubau vor<br />

der Toren der qatarischen Hauptstadt Doha. Dieser<br />

massive Ausbau der Infrastruktur soll die Länder am<br />

Golf auf die Zeit nach dem Öl vorbereiten.<br />

Spät erst kamen Dubais Nachbarn darauf, dieselbe<br />

Trumpfkarte zu spielen – weil sie lange nicht allzu viel<br />

vom Tourismus hielten, das Öl-Geld von alleine kam<br />

und man all die Fremden im Land weder brauchte noch<br />

über ein Luftverkehrsdrehkreuz in die Welt verteilen<br />

wollte. Den Herrscherhäusern Abu Dhabis, Bahrains<br />

und Omans genügte es, gemeinsam die Fluggesellschaft<br />

Gulf Air zu betreiben, an der zeitweise auch Qatar<br />

beteiligt gewesen ist: ein kompliziertes Proporzgeschäft<br />

unter dem Zwang, <strong>als</strong> relativ kleine Firma<br />

mehrere Eigner und damit mehrere Drehkreuze halbwegs<br />

gleichberechtigt bedienen zu müssen. Es gelang<br />

nie wirklich mit großem Erfolg. Und so zog sich erst<br />

Qatar, dann Abu Dhabi und schließlich der Oman aus<br />

dem Gemeinschaftsunternehmen zurück, dass nun<br />

einzig Bahrain gehört.<br />

Die Flugpläne vereinfacht das, den Betrieb macht es<br />

kostengünstiger und effektiver zugleich: Jeder Langstreckenflug<br />

führt nun zuerst nach Bahrain. Gulf Air<br />

braucht nur noch ein Drehkreuz und kann sich endlich<br />

aufs Geld verdienen konzentrieren. Und natürlich, wie<br />

es sich für einen Falken gehört, aufs Schönsein. Mit<br />

breiten Sitzen, neuem Logo, neuen Lounges – mit<br />

allem, was Kunden locken und mehr noch das Bild<br />

Bahrains im Ausland positiv beeinflussen könnte.<br />

In Vorzeige­Fluggesellschaften investieren<br />

Die Herrscherhäuser der einstigen Partner investieren<br />

derweil in eigene Schmuckstücke: der Oman in die<br />

eher regional aufgestellte Oman Air, die dennoch bereits<br />

nach London fliegt und bald auch Frankfurt ansteuern<br />

will. Abu Dhabi in ein Prachtstück, das der<br />

Rolle des Emirats <strong>als</strong> Hauptstadt der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate und dessen Herrscherhauses <strong>als</strong><br />

reichste Familie weit und breit endlich gerecht werden<br />

soll: Dass Etihad den Rivalen Emirates mit Macht herausfordern<br />

will, verdeutlicht schon die vom ersten<br />

Betriebstag an gewählte Unterzeile im Firmennamen:<br />

„die Airline der Vereinigten Arabischen Emirate“ – <strong>als</strong><br />

ob es nichts längst eine weitaus ältere Firma gäbe, die<br />

die Emirate sogar im Eigennamen führt und im Ausland<br />

<strong>als</strong> nichts anderes wahr genommen wird <strong>als</strong> die<br />

Fluggesellschaft des Staatenbundes am Golf. In Dubai<br />

gibt man sich gelassen und reagiert besser gar nicht

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