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und intellektuelle Intelligenz beschränkt, Zahlen und<br />

Kommas beherrschen sein Weltbild. Er findet keinen<br />

Zugang zur fremden und eigenen Wesenstiefe. Trifft<br />

er auf zwischenmenschliche Störungen, ist er oft überfordert<br />

und kann diese nicht konstruktiv auflösen.<br />

Wie würden die Mitarbeiter die Glaubwürdigkeit ihrer<br />

Führungskräfte einschätzen? Hält die Führungskraft<br />

was sie verspricht? Wie ehrlich ist sie? Handelt sie so,<br />

wie sie spricht? Glaubwürdigkeit ist losgelöst von jeglicher<br />

Hierarchie und bedeutet, dass ein Zuhörer oder<br />

Gesprächspartner eine Aussage ohne weitere Beweise<br />

anerkennt. Sie kann nicht erzwungen werden und ist<br />

eine Auszeichnung. Fehlt einer Führungskraft dieser<br />

Aspekt, werden zumindest die Mitarbeiter sich bald<br />

eine andere Aufgabe suchen. Glaubwürdigkeit ist der<br />

wichtigste fundamentale Träger von Verhandlungen<br />

zwischen Betriebsparteien. Hält sich eine Seite nicht an<br />

die Vereinbarung, verliert sie den Vorteil, auf gleicher<br />

Augenhöhe weiterzuverhandeln. Vertrauen nach Verlust<br />

zurückzubekommen, ist äußerst schwierig.<br />

Außerdem sind Angst vor Versagen und vor dem<br />

Entzug von Zuneigung elementare Ursachen von<br />

Führungsschwäche.<br />

Indikatoren dafür können beispielsweise die Bildung<br />

von Managementgremien sein. Um zu vermeiden,<br />

individuell f<strong>als</strong>ch zu entscheiden, werden unangenehme<br />

Themen auf viele Schultern verteilt – damit<br />

entsteht weniger Eigenverantwortung. Führungskräfte,<br />

die andere Meinungen vertreten <strong>als</strong> die Hierarchie<br />

über ihnen, müssen damit rechnen, sich erklären<br />

zu müssen und auf Missstimmung zu treffen. Autonome<br />

Entscheidungen verlangen Angstfreiheit und<br />

die Akzeptanz, Fehler machen zu dürfen. Wird selbst<br />

durch Angst geführt, in dem Drohungen ausgesprochen<br />

oder die Argumente der Mitarbeiter ignoriert<br />

werden, zeigt dies letztendlich nur die eigene Unsicherheit<br />

der Führenden.<br />

Verfügen wir über diese reifen, ethischen Potenziale<br />

für die Zukunft? Dies herauszubekommen bedarf es<br />

mehr <strong>als</strong> nur eines AC. Zuerst muss die Bereitschaft<br />

des Unternehmens bestehen, auf eine enge Vorauswahl<br />

zu verzichten und eine vakante Führungsposition<br />

frei auszuschreiben. Wie überraschend kann es sein,<br />

an Mitarbeitern neue Seiten zu entdecken. Danach<br />

sollte die Auswahl ohne Vorurteile stattfinden, intensive<br />

Gespräche mit den Bewerberinnen und Bewerbern<br />

verraten viel über Persönlichkeit und Motive.<br />

Gleichermaßen ist auch eine konsequente Trennungskultur<br />

notwendig. Wenn sich die Besetzung einer Führungsposition<br />

im Nachhinein <strong>als</strong> ein Fehler herausstellt,<br />

sollte die Entscheidung auch auf eine faire und<br />

wertschätzende Art zurückgenommen werden. Dass<br />

soll nicht bedeuten, ein Risiko ein zweites Mal zuzulassen.<br />

Das Problem zu verlagern statt es zu lösen ,<br />

bedeutet Ärger und Kosten. Entweder kann sich der<br />

Betroffene zurückbewegen in Tätigkeiten ohne Führungsverantwortung<br />

oder verlässt das Unternehmen.<br />

Schmitz<br />

Herrmann<br />

Rechtsanwälte<br />

Boris M. Schmitz<br />

Rechtsanwalt und<br />

Fachanwalt für Strafrecht<br />

Stammheimer Straße 10<br />

70806 Kornwestheim<br />

Telefon: 07154 – 17 84 44<br />

Telefax: 07154 – 17 84 45<br />

www.schmitzherrmann.de<br />

Management<br />

Nicht führen zu können, ist kein Makel, muss aber für<br />

die berufliche Entwicklung eines Mitarbeiters berücksichtigt<br />

werden.<br />

Desöfteren stellt man fest, dass manche Bereiche<br />

eine auffällig hohe Fluktuation aufweisen. Wenn fast<br />

jeder Mitarbeiter nach einem Jahr die Stelle wechselt,<br />

kostet dies das Unternehmen viel Geld, die Abteilung<br />

kann kein stabiles Fundament für ihre Aufgaben aufbauen.<br />

Dafür bedarf es der Sensibilität zu erkennen,<br />

endlich die Führungskraft statt ständig die Mitarbeiter<br />

auszuwechseln.<br />

Menschen sind von Natur aus verschieden. Wie sieht<br />

die Führungskraft aus, die die Kunst des Führens<br />

beherrscht?<br />

Erfolgreich führen, erfordert eine reife und stabile Persönlichkeit,<br />

die Wertebewusstsein besitzt und sich für<br />

die Belange der Geführten interessiert. Das bedeutet<br />

auch zu akzeptieren, dass jede Beziehung zu anderen<br />

Menschen von Gefühlen getragen wird und Fachkompetenz<br />

allein niem<strong>als</strong> ausreicht, Menschen führen zu<br />

können. Außer Wissen und Können lassen Gerechtigkeit,<br />

Geduld und Verständnis Führung erfolgreich<br />

werden.<br />

In der „Allgemeinen Führungslehre“ der Bundeswehr<br />

ist Führungsverantwortung wie folgt beschrieben:<br />

„Wer Führungsverantwortung trägt, muss für sein<br />

Handeln Rechenschaft ablegen.“<br />

23 der flugleiter 2009/03

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