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Königlich-bayerische Vorfeldkontrolle - GdF Gewerkschaft der ...

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das Thema sein. Es geht vielmehr um die Frage, ob<br />

das schlechte Gewissen, das man uns in Verbindung<br />

mit unseren eingebrachten Tariffor<strong>der</strong>ungen mal<br />

wie<strong>der</strong> versuchte, einzutrichtern, gerechtfertigt ist.<br />

Immerhin, so die Behauptung, hätten sie ein für die<br />

DFS ruinöses Volumen.<br />

BILD war gestern. Als Megaphon dient nun<br />

vornehmlich das fi rmeneigene Intranet, mittels dem<br />

ein ehemaliger Journalist mit seinen Helfern <strong>der</strong><br />

Aufgabe nachzugehen hat, die für das Angestelltenvolk<br />

bestimmten Informationen entsprechend zu<br />

garnieren und zu uns nach unten durchzureichen.<br />

Hinzu kommen allerlei externe Medienbeiträge,<br />

<strong>der</strong>en Quantität in direktem Verhältnis zum Grad <strong>der</strong><br />

Zuspitzung während den <strong>GdF</strong> Tarifverhandlungen mit<br />

<strong>der</strong> Deutschen Flugsicherung steht.<br />

In Personalunion aus <strong>GdF</strong> Mitglied und Konsument<br />

von Tarifi nformationen sowie Kommentaren aus<br />

diesem zum Teil recht illustren Flugsicherungsexpertenlager,<br />

hat man da alle Mühe, sich reinen Gewissens<br />

halbwegs über Wasser zu halten. Das ehrenamtliche<br />

Ressort Kommunikation <strong>der</strong> Interessenvertretung<br />

seines Vertrauens ist anerkannt fl eißig, hat aber sein<br />

Organ auch nicht permanent auf Dauerfeuer gestellt,<br />

um all das einer Bewertung zu unterziehen, was da<br />

so den lieben langen Tariftag in die Welt gesetzt wird.<br />

Und zu allem Übel hat man auch noch den letzten <strong>GdF</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>-Infoabend versäumt.<br />

Was nun – oh Du des Raubzugs Angeklagter?<br />

Kann man sich in diesen stürmischen Zeiten vielleicht<br />

auch irgendwie fürs Erste selber Not versorgen?<br />

Läßt sich <strong>der</strong> Gehalt von Meldungen zunächst auch<br />

eigenständig in bestimmte Schubladen verteilen? Ich<br />

meine - und dafür möchte ich hier werben – das geht.<br />

Und zwar allein durch Auswerten allgemein zur Verfügung<br />

stehen<strong>der</strong> Informationen. Hintergrundwissen<br />

ist zunächst nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Das einzige, was wir brauchen, ist die Fähigkeit,<br />

uns zu wun<strong>der</strong>n. Damit ausgestattet, kreuzen<br />

zwangsläufi g zwei gegenpolige Zahlen unseren Weg<br />

in den vermeindlichen Ruin.<br />

780 vs 230 Millionen Euro<br />

1. Etwa Mitte des Jahres 2006 bereitet die DFS<br />

die Öffentlichkeit darauf vor, eine Bilanzlücke<br />

von 780 Millionen Euro schließen zu müssen.<br />

Das eigene Personal wird am 28.06.2006 in <strong>der</strong><br />

Intranetinfo „Die Pensionszusagen <strong>der</strong> DFS haben<br />

Bestand“ darüber aufgeklärt und beruhigt.<br />

2. Während <strong>der</strong> Vergütungs „verhandlungen“ ereilt<br />

uns am 15.11.2006 über die Unternehmensbildschirme<br />

die Pressemitteilung „Tarifverhandlungen<br />

bei <strong>der</strong> Flugsicherung gescheitert“. Über<br />

einen Autor des Bereichs VK läßt die DFS ausrichten,<br />

die <strong>GdF</strong> For<strong>der</strong>ungen für die nächsten zwei<br />

Jahre beliefen sich auf 230 Millionen Euro, das<br />

wie<strong>der</strong>um „sei für das Unternehmen ruinös“. In<br />

einem an<strong>der</strong>en Text wird noch <strong>der</strong> Hinweis gegeben,<br />

das Eigenkapital bewege sich ebenfalls in<br />

dieser Größenordnung. Der Aussagewert dieses<br />

Querverweises liegt zunächst einmal vorrangig<br />

in seinem praktischen Nutzen. Ausgestattet mit<br />

Vertrauen, erübrigt sich eine Expedition in die<br />

Tiefen <strong>der</strong> DFS Bilanz.<br />

Aktuell<br />

An dieser Stelle soll ausdrücklich nicht die Seriosität<br />

<strong>der</strong> Zahl 230 Millionen als <strong>GdF</strong> For<strong>der</strong>ungsvolumen<br />

aus Sicht des Arbeitgebers untersucht werden. Diese<br />

von <strong>der</strong> DFS errechnete Zahl nehmen wir hier einfach<br />

mal so hin. Interessanter ist <strong>der</strong> damit einhergehende<br />

Brückenschlag zu dem, was Unternehmensführer und<br />

Politiker des Standorts Deutschland in den vergangenen<br />

Jahren durch die Bank recht gut beherrschten:<br />

Wie erzeuge ich Untergangsstimmung im eigenen<br />

Land, damit auch wirklich alle Spar- und Steueranstrengungen<br />

ausschließlich vom Volke ausgehen? Und<br />

- mal Hand auf´s Herz – wessen schlechtes Gewissen<br />

regte sich in diesem Moment nicht? Gute Tarifverhandlungen<br />

führen, na klar, aber es darf natürlich nicht zu<br />

einer Schiefl age des Unternehmens führen. Das würde<br />

dann doch zu weit führen. Also <strong>GdF</strong>, erklär mir die 230<br />

Millionen, wenn ich hier weiter mitmachen soll. Doch<br />

halt – wollten wir uns nicht zunächst wun<strong>der</strong>n?<br />

Sollte das wirklich die Frage sein, die sich in<br />

diesem Moment zwingend stellte; die unbedingt - und<br />

umgehend sowieso - per <strong>GdF</strong> Info hätte beantwortet<br />

werden müssen? Nein, das war sie nicht!<br />

Als Mutter aller Fragen, noch dazu gerichtet an<br />

den kritischen Medienkonsumenten in uns selber,<br />

drängt sich doch vielmehr die folgende Frage auf:<br />

Wieso ruinieren uns angeblich 230 Millionen, mehr<br />

als das Dreifache davon - 780 Millionen - aber nicht?<br />

Und als wäre das noch nicht verwun<strong>der</strong>lich genug:<br />

Es ist noch nicht einmal nötig, sich wegen dieses<br />

Nachfi nanzierungsbedarfs von 780 Millionen zu sorgen,<br />

läßt mir VKM von oben ausrichten.<br />

Man konnte also allein schon durch aufmerksames<br />

Lesen <strong>der</strong> für uns DFS-Mitarbeiter aufbereiteten Berichte<br />

ausmachen, woher <strong>der</strong> Hase des Ruins zu laufen<br />

scheint. Um bei dieser vorgefundenen Aktenlage zu<br />

einem - na ja - nennen wir es mal vorsichtig „Anfangsverdacht<br />

hinsichtlich einer möglichen Schiefl age <strong>der</strong><br />

geäußerten Ruinbehauptung“ zu gelangen, muß man<br />

kein Bilanzexperte sein. Der mitunter zum zweifeln<br />

neigende, also kurz, <strong>der</strong> gesunde Menschenverstand,<br />

reicht dafür völlig aus. Think – before we sink.<br />

Einem Anfangsverdacht sollten weiter führende<br />

Untersuchungen folgen. Hier also ein paar Infos zu den<br />

780 Millionen an Pensionsrückstellungen für die DFS<br />

Mitarbeiter, die sich später laut Zeitungsberichten auf<br />

„nur noch“ 610 Millionen reduzierten.<br />

IFRS<br />

Das International Accounting Standards Board<br />

(IASB) in London hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

neue Standards und eine Internationalisierung in<br />

<strong>der</strong> Rechnungslegung für kapitalmarktorientierte<br />

europäische Unternehmen zu setzen. Herausgekom-<br />

7 <strong>der</strong> fl ugleiter 2007/03

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