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20120330JBPDF_Layout 1 - Volksbank Mittelhessen

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JAHRESBERICHT 2011<br />

1 I Jahresbericht 2011


„Die Freiheit innerhalb der Gesellschaft<br />

ist ohne Verantwortlichkeit nicht denkbar<br />

und nicht realisierbar.“<br />

Hermann Schulze-Delitzsch


Im Überblick<br />

Stand: 31. Dezember 2011<br />

Bilanzsumme 5.986 Mio. Euro<br />

Ausleihungen 3.497 Mio. Euro<br />

Einlagen inkl. Inhaberschuldverschreibungen 5.014 Mio. Euro<br />

Mitglieder 179.527<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong> eG, Projektleitung: Nadja Krönlein, Christian Koch<br />

Text, Satz, Gestaltung: Baumann Kommunikation GmbH, Druckerei: Brühlsche Universitätsdruckerei GmbH & Co KG<br />

Fotos: Andreas Bender, Tina Sann, Peter Baumann<br />

Zugunsten der Lesefreundlichkeit verzichten wir auf die geschlechtsspezifische Schreibweise.


Inhalt<br />

Wir wollen <strong>Mittelhessen</strong> mitgestalten 4<br />

Heimliche Helden 6<br />

Thorsten Fiala, KSV Berstadt 8<br />

Die kleinen Helfer, Tierschutzverein Sorgenfelle e. V. 12<br />

Hendrik Seitz, Naturschutzjugend Frankenberg 16<br />

Beatrix Allhenn, Freiwillige Feuerwehr Waldsolms-Brandoberndorf 20<br />

Erfolgreiche Pioniere 24<br />

HEDRICH vacuum systems 26<br />

Wagner & Co Solartechnik GmbH 28<br />

ScheBo Ⓡ · Biotech AG 30<br />

Hinnerbäcker GmbH + Co. KG 32<br />

Bank für die Region 35<br />

Robustes Wirtschaftswachstum in Deutschland 36<br />

Geschäftliche Entwicklung 37<br />

Jahresbilanz 42<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 44<br />

Bericht des Aufsichtsrates 46<br />

Förderbilanz 47<br />

Gremien 48<br />

Filialbereiche und Geschäftsstellen 50<br />

Rückblick 2011 52<br />

Perspektiven 60<br />

Unseren Online-Jahresbericht finden Sie im Internet unter<br />

www.jahresbericht.vb-mittelhessen.de


5 I Jahresbericht 2011<br />

Wir wollen <strong>Mittelhessen</strong> mitgestalten<br />

Kann man die Zukunft gestalten, schon frühzeitig vielver sprechende Weichen stellen und<br />

Entwicklungen in die gewünschte Richtung lenken? Oder ist unser Anspruch, mit<br />

eigener Kraft und zusammen mit anderen die Region <strong>Mittelhessen</strong> zu gestalten, zu hoch<br />

angesiedelt? Ein Blick in die Erfolgsgeschichte der genossenschaftlichen Idee zeigt: Vieles<br />

ist möglich, wenn man es wirklich will und konsequent dafür eintritt.<br />

Wenn Sie unseren Jahresbericht lesen, werden Sie dem sicher zustimmen. Wir stellen<br />

Ihnen Menschen vor, die uns mit ihrem Engagement begeistert haben. Und wir lassen<br />

Unternehmer zu Wort kommen, die wirtschaftlichen Erfolg mit verantwortungsvollem<br />

Handeln in Einklang bringen. Sie alle stehen beispielhaft für viele andere, die mit<br />

großem Idealismus die Zukunft unserer Region mitgestalten. Sehr gerne unterstützen<br />

wir sie dabei, denn was sie antreibt, liegt auch in unserem Interesse.<br />

Was wir tun, wie wir entscheiden und wofür wir uns ein setzen, orientiert sich am Wohl<br />

unserer Mitglieder, die hier in <strong>Mittelhessen</strong> zu Hause sind. So haben wir im vergangenen<br />

Jahr Vereine und gemein nützige Organisationen mit mehr als einer Million Euro ge -<br />

fördert. Wir sind in dieser Region ein bedeutender Arbeitgeber, Ausbilder, Steuer zahler,<br />

Auftraggeber für heimische Betriebe und nicht zuletzt ein vertrauenswürdiger und leistungsstarker<br />

Finanzpartner für unsere Privat- und Firmenkunden. Auch wenn wir über<br />

Strategien und Vorhaben für die kommenden Jahre nachdenken, steht die Förderung<br />

unserer Mitglieder und damit die Förderung der Region immer im Mittelpunkt.<br />

Unser gesellschaftliches Engagement haben wir ganz bewusst unter dem Dach<br />

mit verantwortung gebündelt. Wir möchten nicht nur finanzielle Fördermittel bereitstellen,<br />

Impulse geben und Maßnahmen initiieren, sondern auch andere dafür gewinnen,<br />

ihr Potenzial und ihre Möglichkeiten für die Gemeinschaft zu nutzen und Verant wortung<br />

zu übernehmen. Deshalb freuen wir uns sehr über die überaus große Resonanz, die<br />

unsere Förderwettbewerbe in ganz <strong>Mittelhessen</strong> auslösen.<br />

Natürlich können wir nur dann die Region mitgestalten, wenn unsere <strong>Volksbank</strong> wirtschaftlich<br />

gesund und wettbewerbsfähig ist. Auch in dieser Hinsicht sind wir mit dem<br />

Geschäftsjahr 2011 zufrieden. Wir beschließen es mit einem guten Ergebnis. Sowohl im<br />

Kreditgeschäft als auch bei den Kundeneinlagen wurden die Vorjahreswerte übertroffen.<br />

Das ist ein klarer Beleg für das Vertrauen, das unserer <strong>Volksbank</strong> ent gegengebracht wird,<br />

aber auch für die Kompetenz unserer Mitarbeiter, die dieses Vertrauen Tag für Tag aufs<br />

Neue bestärken – bei jeder Serviceleistung und bei jedem persönlichen Beratungs -<br />

gespräch.


Friedrich Wilhelm Raiffeisen hat gesagt: „Genossenschaften sind immer das, was<br />

menschliche Einsicht, geistige Kraft und persönlicher Mut aus ihnen machen.“ Wir sind<br />

überzeugt, dass dies gleichermaßen für Regionen gilt. Wenn die genossenschaftlichen<br />

Werte Selbstverantwortung, Selbstverwaltung und Hilfe zur Selbsthilfe als Maßstab und<br />

Orientierungshilfe dienen, eröffnen sich aussichtsreiche Perspektiven.<br />

Deshalb stellen wir in diesem Jahresbericht Heimliche Helden und Erfolgreiche Pioniere<br />

aus unserem Geschäftsgebiet in den Mittelpunkt. Lassen Sie sich von den Geschichten<br />

inspirieren und erfahren Sie, was diese Menschen zu ihrem außergewöhnlichen Einsatz<br />

motiviert. Spannende Interviews hierzu und weitere Informationen rund um das Geschäftsjahr<br />

2011 unserer <strong>Volksbank</strong> finden Sie auch im Internet unter www.jahres -<br />

bericht.vb-mittelhessen.de. Wir wünschen eine anregende Lektüre.<br />

Ihr Vorstandsteam der <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

Dr. Peter Hanker Rolf Witezek<br />

Hans-Heinrich Bernhardt Volker Remmele Rainer Staffa<br />

Editorial I<br />

6


7 I Jahresbericht 2011<br />

Seite 8:<br />

Thorsten Fiala<br />

verbindet seine Fußballleidenschaft mit außer -<br />

gewöhnlichem Engagement in der Jugend arbeit.<br />

Seite 12:<br />

Die kleinen Helfer des Tierschutzvereins<br />

Sorgenfelle e. V.<br />

kommen regelmäßig in die Pflegestelle Saasen und<br />

übernehmen dort wichtige Aufgaben.<br />

Seite 16:<br />

Hendrik Seitz<br />

weiß Erstaunliches über Fledermäuse zu berichten<br />

und setzt sich für den Schutz ihrer Lebensräume<br />

ein.<br />

Seite 20:<br />

Beatrix Allhenn<br />

leistet als Feuerwehrfrau einen wichtigen Dienst für<br />

die Gesellschaft und kümmert sich um die Brandschutzerziehung<br />

in Schulen und Kindergärten.


<strong>Mittelhessen</strong> mitgestalten<br />

Heimliche<br />

Helden<br />

Man kann in seiner Freizeit die Füße hochlegen und sich vom<br />

Fernsehprogramm berieseln lassen. Man kann ein Buch<br />

lesen, Sport treiben oder sich einfach in Ruhe entspannen. Zum Glück<br />

für uns alle gibt es aber auch Menschen, denen dies nicht genügt. Sie<br />

interessieren sich für das, was um sie herum geschieht und erkennen,<br />

wo Unterstützung oder frische Impulse gebraucht werden. Statt zu<br />

fragen, wer denn zuständig sei, übernehmen sie selbst die Verant -<br />

wortung. Ihre Zeit und Kreativität stellen sie in den Dienst einer guten<br />

Sache. Dabei lassen sie sich nicht beirren, sondern tun einfach das,<br />

was nötig ist.<br />

<strong>Mittelhessen</strong> ist reich an solchen Menschen, die sich unermüdlich<br />

für das Gemeinwohl einsetzen und somit die Lebens qualität in der<br />

Region auf viel fältige Weise verbessern. Sehr gerne stellen wir in<br />

diesem Jahresbericht ein paar Beispiele vor, die das bunte Spektrum<br />

der ehrenamtlichen Arbeit in unserem Geschäftsgebiet aufzeigen.<br />

Warum uns dieses Thema so wichtig ist? Weil unsere Heimlichen<br />

Helden für eine Gesellschaft stehen, die wir uns für <strong>Mittelhessen</strong><br />

wünschen und die wir mit unterschiedlichen Maßnahmen stärken<br />

und fördern wollen.<br />

Heimliche Helden I<br />

8


9 I Jahresbericht 2011


Teamwork<br />

„Weil zusammen alles<br />

besser geht“<br />

Thorsten Fiala engagiert sich seit 1996 in unterschiedlichen Funktionen in Sportvereinen, unter anderem<br />

als Jugendwart des Kreises Friedberg und Jugendleiter/ -trainer des KSV Berstadt. Seit 2009 ist er als DFB-<br />

Mobil-Koordinator für den Raum Hessen zuständig. Die Aktion DFB-Mobil gibt Fußballvereinen vor Ort theoretische<br />

und prak tische Hilfestellung, um das Training zu verbessern, den Mädchenfußball zu fördern und<br />

Kinder mit Migrationshintergrund zu integrieren.<br />

Die 35-Stunden-Woche hätte Thorsten Fiala meistens<br />

schon am Mittwoch hinter sich. Täglich ist er<br />

10 bis 12 Stunden ehrenamtlich tätig – am Com -<br />

puter, bei Besprechungen, in der Halle, auf dem<br />

Sportplatz oder mit dem DFB-Mobil. Ohne die Hilfe<br />

seiner Frau könnte er sein Pensum als Multifunk -<br />

tionär im Fußballkreis und im Verein gar nicht bewältigen.<br />

Dabei hat er eigentlich schon genügend Lorbeeren<br />

verdient, zum Beispiel die Auszeichnungen bei den<br />

landesweiten Wettbewerben des Deutschen Fußballbundes<br />

„Klub 2006“ und „Team 2011“. Aber<br />

sich darauf auszuruhen und die Hände in den<br />

Schoß zu legen ist nicht seine Sache. Zwar würde<br />

er aus gesundheitlichen Gründen gerne etwas<br />

kürzer treten und endlich mehr Zeit mit der Familie<br />

verbringen, doch das ist leichter gesagt als getan:<br />

„Die Wellen, die ich geschlagen habe, kommen<br />

langsam wieder zurück. Da kann ich die Jungs nicht<br />

allein lassen und alles aufgeben, was ich aufgebaut<br />

habe.“<br />

Manchmal wünscht er sich, jemand würde ihm ein<br />

paar Aufgaben abnehmen oder wenigstens tat -<br />

kräftig unter die Arme greifen.„Das fehlt ein bisschen<br />

in unserer Gesellschaft und in den Ver einen,<br />

dass der Gemeinschaftssinn gefördert wird. Jeder<br />

arbeitet für sich, keiner schaut über den Tellerrand<br />

hinaus. Man verlässt sich gerne, weil man weiß, der<br />

andere macht das schon.“<br />

Vieles ist möglich, wenn man nur will und<br />

keine Angst vor Arbeit hat<br />

Thorsten Fiala ist einer, der sich engagiert und dabei<br />

offen ist für alles, was die Jugendarbeit weiterbringt.<br />

Und das schon seit 15 Jahren: „Ich bin immer am<br />

Über legen, was man anders, besser machen kann.<br />

Wie bleibt der Sport für Kinder attraktiv? Gibt es<br />

neue Trainingsmethoden? Wie kann ich anderen<br />

Ver einen bei Qualifizie rungs maß nahmen helfen?“<br />

Für all das hat er Mittel und Wege gefunden – von<br />

Rauchfrei-Turnieren über Gesundheitstage bis hin zu<br />

seinen unzähligen Ein sätzen für das DFB-Mobil.<br />

Heimliche Helden I<br />

10


Auf die Frage nach seinen größten Erfolgen ant -<br />

wortet er: „Wenn meine Jungs von klein auf Spaß<br />

haben und lernen, was Teamwork heißt, wenn<br />

mein Verein als Vorbild dient und ich anderen<br />

etwas vermitteln kann.“ Natürlich freut er sich<br />

auch, dass seine Schützlinge dank gutem Training<br />

immer besser werden.<br />

„So jemanden wie Sie, den gibt es eigentlich<br />

nicht …“<br />

… sagte der DFB-Abteilungsleiter Wolfgang Staab.<br />

Kennengelernt hatten sich die beiden im Rahmen<br />

des bundesweiten Wettbewerbs „Team 2011“. Der<br />

KSV Berstadt und die Jim-Knopf-Schule Södel<br />

schafften es als erste von 7 000 Teams in den<br />

„Goldtopf“. Thorsten Fiala erinnert sich: „Als die<br />

Anfrage vom DFB kam, mit uns als erstem Gewinner<br />

ein großes Fest zu machen, waren wir sofort dabei.<br />

Was damit auf uns zukommt, wussten wir natürlich<br />

nicht. Es war eine Riesenaktion, bei der viele mit -<br />

gewirkt und geholfen haben, Kommunalpolitiker,<br />

Schulen, Vereine usw. Aber während der fünf -<br />

monatigen Vorbereitungszeit habe ich mehr als einmal<br />

gedacht: Kriegst du das Ganze hin?“ Er hat es<br />

hinbekommen – ein Event, wie es der Wetteraukreis<br />

selten erlebt hatte: mit 800 begeisterten<br />

Gästen, darunter der damalige hessische Ministerpräsident<br />

Roland Koch und viele andere berühmte<br />

Persönlichkeiten aus Sport und Politik. Die Fuß -<br />

ballwelt meisterin Steffi Jones meinte zum Abschied:„Heute<br />

war einer meiner schönsten Tage.“<br />

11 I Jahresbericht 2011<br />

Bundesligavereine haben zahlungskräftige<br />

Sponsoren – kleine Vereine nicht<br />

Dass der KSV Berstadt beim Förderwettbewerb<br />

„Trikots für die Kleinsten“ der <strong>Volksbank</strong> Mittel -<br />

hessen gewonnen hat, war eines der Highlights in<br />

der langen ehrenamt lichen Karriere von Thorsten<br />

Fiala. „Die Nachricht, dass wir ausgewählt wurden,<br />

war ein richtiger Motivationsschub für meine<br />

Jungs. Auch das bunte Rahmenprogramm der<br />

Veranstaltung zur Preisverleihung hat ihnen und<br />

mir richtig viel Spaß gemacht. Es war schon eine<br />

tolle Sache und unserem Verein hilft es natürlich<br />

finanziell. Jede Unterstützung ist uns herzlich willkommen.“<br />

Die 1.000 Euro Preisgeld, die Thorsten Fiala als<br />

Heim licher Held verdient hat, wird er selbstverständlich<br />

in die Jugendarbeit seines KSV Berstadt<br />

investieren. Angeschafft werden sollen moderne<br />

kleine Sportgeräte, die zwar teuer sind, aber<br />

interessante Trainings methoden ermög lichen, unter<br />

anderem zur Förderung der Koordi nation.<br />

Thorsten Fiala weiß das Engagement der <strong>Volksbank</strong><br />

<strong>Mittelhessen</strong> sehr zu schätzen: „Ich finde es gut<br />

und wichtig, dass die <strong>Volksbank</strong> Verantwortung für<br />

unsere Region übernimmt und die Jugend arbeit in<br />

den kleineren Sportvereinen mit unterschiedlichen<br />

Maßnahmen fördert. Auch deshalb bin ich aus<br />

Überzeugung Mitglied bei der <strong>Volksbank</strong> Mittel -<br />

hessen.“


Heimliche Helden I<br />

12


Mithelfen<br />

„Dass es so eine gute Sache ist,<br />

hätte ich nicht gedacht”<br />

Robin Kühn, Laura Niebergall, Sarah Maurer, Hanna Kühn und Lina Heuel sind die kleinen Helfer des Tierschutzvereins<br />

Sorgenfelle e. V. Seit mehr als zwei Jahren kommen sie regelmäßig in die Pflegestelle Saasen<br />

und kümmern sich um die Tiere.<br />

Sarah konnte es kaum glauben, dass sie, Robin,<br />

Laura, Hanna und Lina zu Heimlichen Helden gekürt<br />

wurden. Dabei haben es die fünf aus dem kleinen<br />

Ort Lindenstruth mehr als verdient, denn was<br />

sie tun, ist aller Ehren wert. Es begann im Juni<br />

2009. Robin hatte nach seinem Besuch in der<br />

Pflegestelle des Tierschutzvereins Sorgenfelle e. V.<br />

beschlossen, sich ab sofort regelmäßig um die Tiere<br />

zu kümmern – besonders um die alten und<br />

kranken, die keiner haben will. Siegfried Bauer,<br />

der die Pflegestelle leitet, erinnert sich: „Robin hat<br />

gleich gesagt, dass er das lange machen will. Aber<br />

dass er so gewissenhaft und verlässlich dabei -<br />

geblieben ist, hat mich schon überrascht.“<br />

Hanna, Laura, Sarah und Lina fanden Robins<br />

Idee sehr gut – und nachahmenswert: Heute sind<br />

die fünf kleinen Helfer regelmäßig einmal pro<br />

Woche in der Pflegestelle, um mit den Hunden und<br />

Katzen zu spielen, zu schmusen, zu trainieren und<br />

für sie Spielzeuge zu basteln. Viele anfangs trau -<br />

matisierte Tiere haben durch die kontinuier liche<br />

Zuwendung der Kinder ihre anfängliche Scheu vor<br />

Menschen verloren und können nun einfacher<br />

vermittelt werden.<br />

13 I Jahresbericht 2011<br />

Vom Taschengeld gibts Leckerlis fürs<br />

Patentier<br />

Jedes Kind hat ein Patentier, um das es sich ganz<br />

besonders kümmert und dem es oft Geschenke<br />

mitbringt. Hanna weiß: „Wenn das Patentier ein<br />

neues Zuhause gefunden hat, ist das toll. Man freut<br />

sich, weil es ihm erst dann richtig gut geht, aber<br />

man ist auch traurig, weil es nicht mehr da ist.“<br />

Diese Erfahrung wird Laura vorerst leider nicht<br />

machen: „Mein Patenhund Shelly wird nicht mehr<br />

vermittelt, weil er blind ist.“ Zwei von Robins Patentieren<br />

sind inzwischen verstorben. Sorge und Trauer,<br />

Stolz und Freude – diese Gefühle liegen bei der Arbeit<br />

in der Pflegestelle manchmal eng bei einander.<br />

„Ich finde es nicht in Ordnung, wenn Tiere<br />

schlecht behandelt werden“<br />

Beim Tierschutz sieht Robin noch viel Handlungs -<br />

bedarf.„Ich fände es toll, wenn sich mehr Menschen<br />

dafür einsetzen würden“, sagt er. „Viele<br />

haben einen ganzen Batzen Kohle und denken<br />

nicht im Traum daran, etwas für Tiere zu tun oder<br />

Geld an die Pflegestellen zu spenden.“ Sogar über<br />

die Gegebenheiten in anderen Ländern ist er erstaunlich<br />

gut informiert – auch deshalb, weil seine<br />

Familie Hunde aus Ungarn adoptiert hat.


Heimliche Helden I<br />

14


15 I Jahresbericht 2011


„Vorbilder sind diejenigen, die etwas frei willig<br />

machen“<br />

Auf die Frage, was einen wahren Helden aus -<br />

zeichnet, fällt den Kindern spontan eine Antwort<br />

ein. Nicht die Teeniestars, Sänger oder Schauspieler,<br />

sondern alle, die eine Pflegestelle für Tiere unterhalten,<br />

sind in ihren Augen wahre Helden. Sie bewundern<br />

Menschen wie den Leiter der Pflegestelle<br />

Siegfried Bauer, der weder Zeit noch Geld oder<br />

Mühe scheut, um den ihm anvertrauten Tieren eine<br />

Chance zu geben.<br />

Dass die Eltern hinter ihnen stehen, wissen die fünf<br />

sehr zu schätzen. „Sie sind stolz, dass ich das<br />

mache“, freut sich Laura. Robin ist besonders für<br />

den Fahrdienst dankbar: „Allein könnten wir im<br />

Winter gar nicht kommen. Und wenn man immer<br />

laufen müsste, verginge einem vielleicht doch einmal<br />

die Lust …“ Das ist bisher allerdings noch nie<br />

so gewesen. Die Kinder kommen Woche für<br />

Woche, jedes hat seinen festen Arbeitstag. Ob sie<br />

deshalb Vorbilder für ihre Klassenkameraden sind?<br />

Robin glaubt das nicht: „Die meisten wissen es<br />

nicht oder interessieren sich nicht dafür, was wir<br />

hier machen.“ Schade eigentlich. Denn auch<br />

andere Pflegestellen könnten tatkräftige Unter -<br />

stützung gebrauchen.<br />

Heldeninterview<br />

„Die von der <strong>Volksbank</strong> waren so beeindruckt von<br />

uns, dass sie gleich ein Interview für ihren Jahres -<br />

bericht machen wollten“, hatten die kleinen<br />

Helfer nach unserem Besuch in der Pflegestelle in<br />

ihrem Onlineforum geschrieben. Damit haben<br />

sie völlig Recht. Ihr Engagement hat uns wirklich<br />

begeistert – ist es doch ein tolles Beispiel dafür,<br />

dass Kinder einiges bewegen können. Mit viel<br />

Freude und Ehrgeiz, aber ganz ohne großes Auf -<br />

sehen: „Für mich war das einfach normal, dass<br />

man so etwas macht“, sagt Hanna.<br />

Die Preisverleihung im Rahmen des Wettbewerbs<br />

Heimliche Helden blieb für die Kinder bis zum<br />

Schluss spannend. Lina erinnert sich: „Es war ein<br />

lustiges Gefühl, weil wir die einzigen Kinder in der<br />

großen Halle waren. Als die Gewinne aufgezählt<br />

wurden, haben wir uns gefragt, welcher Erwachsene<br />

die VIP-Karten für das Phantasialand gewinnen<br />

würde ...“ Natürlich hatten sie diesen Ausflug<br />

gewonnen und er wurde für die fünf zu einem<br />

tollen Erlebnis: „Wir haben alle Attraktionen erkundet<br />

und ausprobiert, auch die ganz waghalsigen<br />

Sachen. Es hat uns riesigen Spaß gemacht!“<br />

Heimliche Helden I<br />

16


17 I Jahresbericht 2011


Engagement<br />

„Wir wollen unser Wissen<br />

weitergeben”<br />

Hendrik Seitz engagiert sich seit seiner Kindheit für den Naturschutz. Ein besonderes Anliegen ist für ihn<br />

der Schutz der vom Aussterben bedrohten Fledermäuse.<br />

Er „durfte“ noch Zivildienst leisten, erzählt Hendrik<br />

Seitz, „denn so konnte ich mich vor meinem<br />

Physikstudium ein Jahr lang komplett dem Naturschutz<br />

widmen.“ Wer so redet, geht mit Hingabe<br />

ans Werk. Für den Zivildienst verlagerte der junge<br />

Mann seinen Wohnsitz vom hessischen Frankenberg<br />

an die Nordseeküste. Dort wirkte er im NABU<br />

Naturzentrum Katinger Watt bei Pflegeeinsätzen<br />

und Vogelzählungen mit, leitete Wattführungen,<br />

hielt Vorträge und kümmerte sich um dies und das,<br />

was erledigt werden musste.<br />

Die Liebe zur Natur begleitet Hendrik Seitz schon<br />

sein ganzes Leben lang. Als die Naturschutzjugend<br />

(NAJU) Frankenberg eine Gruppe für Grundschulkinder<br />

gründete, waren er und sein Bruder sofort<br />

dabei. Das liegt nun schon mehr als 15 Jahre<br />

zurück. Inzwischen kann er sich nicht mehr in dem<br />

Umfang engagieren, wie er es gerne möchte. Aber<br />

an den Wochenenden und in den Semesterferien<br />

ist er zur Stelle. „Man muss es schon richtig<br />

wollen“, sagt er, „denn in dieser Zeit könnte man<br />

auch etwas anderes machen oder in den Urlaub<br />

fahren.“ Wenn er ein paar Wochen frei hat, ver -<br />

bindet er hin und wieder das Nützliche mit dem<br />

Angenehmen. Die Kontakte zum NABU Natur -<br />

zentrum Katinger Watt bestehen heute noch,<br />

und der ehemalige Kollege ist dort als motivierte<br />

Arbeitskraft jederzeit herzlich will kommen.<br />

Mitarbeit erwünscht<br />

Hendrik Seitz kann verstehen, dass zwischen Beruf<br />

und Familie oft nur wenig Freiraum bleibt, um sich<br />

ehrenamtlich zu engagieren. So hat der NABU Frankenberg<br />

mit seinen insgesamt 350 Mitgliedern eine<br />

der größten Jugendgruppen in Deutschland, aber<br />

beim Übergang ins Erwach senenalter lichten sich<br />

die Reihen sehr. Dieses Problem stellt sich hier genau<br />

wie in anderen ländlichen Gebieten, weil die<br />

Angebote für eine Berufsaus bildung oder ein Studium<br />

doch eher begrenzt bzw. nicht gegeben sind.<br />

„Ob Arbeitseinsätze oder Vorträge, es gibt<br />

immer etwas zu tun“<br />

Die Frankenberger Jugendgruppe ist das ganze Jahr<br />

über außer ordentlich aktiv: „Es vergeht kaum ein<br />

Tag ohne eine Ver anstaltung der Naturschutz -<br />

jugend Frankenberg“, berichtet Hendrik Seitz.<br />

Dieses rege Vereinsleben ist hauptsächlich dem<br />

Gruppenleiter Frank Seumer zu verdanken. Mit<br />

tollen Ideen sorgt er dafür, dass jeder etwas findet,<br />

wofür er sich begeistern kann, zum Beispiel das<br />

Technikteam oder das Quell forscherteam. Frank<br />

Seumer hatte auch den Kontakt zu den hessischen<br />

Fledermausschützern geknüpft. Inzwischen sind<br />

die kleinen Flatterer zum Wappentier der NAJU<br />

Frankenberg geworden.<br />

Heimliche Helden I<br />

18


Von wegen Blutsauger …<br />

Dass manche Menschen Angst vor Fledermäusen<br />

haben, führt Hendrik Seitz auf hartnäckige Vor -<br />

urteile zurück. Deshalb informieren er und die fünf<br />

jugendlichen Referenten der NAJU Frankenberg<br />

jeden Sommer in weit mehr als 100 Fledermaus -<br />

erlebnisabenden über die Tiere. Man mag es kaum<br />

glauben – hier in Europa sind die Fledermäuse nach<br />

den Primaten unsere nächsten Verwandten im Tierreich.<br />

Hendrik Seitz: „Das Beste, was den Fledermäusen<br />

passieren kann, ist, dass die Menschen ihre Vor -<br />

behalte abbauen und erkennen, wie nützlich diese<br />

Tiere sind.“ Hierfür sind die Fledermausabende und<br />

das Infomaterial der NAJU Frankenberg überaus<br />

hilfreich. Denn wer weiß schon, dass eine Fledermaus<br />

pro Nacht Tausende Stechmücken verspeist?<br />

Nur was man kennt, will man schützen<br />

Traurig, aber wahr: Fast alle hier in Deutschland<br />

lebenden Fledermausarten sind vom Aussterben<br />

bedroht. Dass Initiativen wie „Fledermausfreund -<br />

liches Haus“ dazu bei tragen, den Lebensraum<br />

dieser scheuen, nachtaktiven Tiere zu bewahren,<br />

davon ist Hendrik Seitz überzeugt. Zumal die<br />

Spezialisten der NAJU Frankenberg mit Rat und Tat<br />

zur Seite stehen, um zum Beispiel bei Umbauten<br />

moderne Energiesparmaßnahmen und Fledermausschutz<br />

in Einklang zu bringen.<br />

19 I Jahresbericht 2011<br />

Den alten Wasserhochbehälter in Frankenberg bauten<br />

die Jugend lichen zu einem neuen Quartier um,<br />

damit die Fledermäuse auch hier einen sicheren Unterschlupf<br />

finden. Dass der nahe gelegene Garten,<br />

welcher von der NAJU bewirtschaftet wird, fledermausfreundlich<br />

gestaltet ist, versteht sich von selbst.<br />

„Gut zu wissen, dass es das heute noch gibt“<br />

Damit meint Hendrik Seitz das gemeinnützige<br />

Engagement von Banken in ihren Regionen. Das<br />

Preisgeld, das die NAJU Frankenberg im Rahmen<br />

des Förderwettbewerbs Zukunft ge stalten bekommen<br />

hat, fließt – wie könnte es anders sein – in<br />

Fledermausprojekte. Hendrik Seitz: „Wir wollen die<br />

Kooperation mit den Franken berger Schulen verbessern,<br />

beispielsweise Unterrichts materialien und<br />

Fledermaus detektoren anschaffen. Vielleicht können<br />

wir somit auch noch mehr Mitglieder für unseren<br />

Verein gewinnen.“ Das wäre ihm und seiner<br />

NAJU-Gruppe in Frankenberg zu wünschen.


Heimliche Helden I<br />

20


Einsatz<br />

„Wir stehen für jeden Bürger<br />

in unserem Ort mitten in der<br />

Nacht auf”<br />

Beatrix Allhenn engagiert sich seit 1986 in der Freiwilligen Feuerwehr Waldsolms-Brandoberndorf. Neben<br />

ihren Vorstandsaufgaben ist sie für die Brand schutz erziehung in Kindergärten und Schulen zuständig.<br />

Mathilde hat gestern verschlafen. Deshalb müssen<br />

ihr die Kinder erzählen, was sie am Vortag von der<br />

Feuerwehrfrau gelernt haben – zum Beispiel, dass<br />

man bei Rauchentwicklung die Nase nach unten<br />

halten soll. Mathilde, das ist eine lebensgroße Stoffpuppe,<br />

die Beatrix Allhenn am zweiten Tag zur<br />

Brandschutzerziehung mitgebracht hat. Für die<br />

Kleinen sind diese Lehrstunden immer sehr spannend.<br />

Wann kann man schon mal einen echten<br />

Feuerwehrhelm aufsetzen? Oder in einem richtigen<br />

Feuerwehrauto sitzen? Oder die für viele etwas<br />

unheimliche schwarze Montur der Feuerwehrleute<br />

aus der Nähe betrachten?<br />

Den Kindern macht es einen Riesenspaß. Spielerisch<br />

lernen sie eine ganze Menge: was im Ernstfall<br />

lebensrettend sein kann, worauf man bei Kerzen<br />

achten muss, welche Schilder auf Notausgänge<br />

hinweisen, wieso man sich nicht vor den Feuerwehrleuten<br />

verstecken darf, wie man einen Notruf<br />

absetzt und warum es kein Spaß ist, ohne Grund<br />

bei der 112 anzu rufen. Beatrix Allhenn erklärt<br />

auch, wie man sich die Notrufnummer merken<br />

kann: „Wir haben 1 Mund, 1 Nase und 2 Augen =<br />

112.“<br />

21 I Jahresbericht 2011<br />

Die Brandschutzerziehung erstreckt sich über drei<br />

Vormittage: Zweimal kommt Beatrix Allhenn in den<br />

Kindergarten und am dritten Tag nimmt sie die<br />

Kleinen mit ins Feuerwehrhaus. Auch Grund -<br />

schüler – die Viert klässler – werden von ihr unterrichtet.<br />

Diese Besuche sind für sie eine willkommene<br />

Gelegenheit, den Kindern ihre Feuerwehr<br />

vorzustellen. Man muss wissen, dass für die<br />

Jugend feuerwehr ein Mindestalter von zehn Jahren<br />

gilt. In diesem Alter haben die Kinder meist schon<br />

einen vollen Terminkalender – Fußballtraining,<br />

Klavierunterricht oder Ballett. Zudem wissen die<br />

wenigsten, was eine Jugendfeuerwehr alles bietet.<br />

Beatrix Allhenn erinnert sich gerne an diese Zeit<br />

zurück: „Ich bin mit einer Freundin zur Jugend -<br />

feuerwehr gekommen und fand es total toll. Wir<br />

haben Zeltlager veranstaltet, lustige Wettkämpfe<br />

gemacht und uns bei Wasserspielen richtig aus -<br />

getobt. In der Gemeinschaft habe ich mich immer<br />

sehr wohl gefühlt.“


Heimliche Helden I<br />

22


23 I Jahresbericht 2011


„Man muss es mögen, denn das Engagement<br />

kostet schon viel Zeit“<br />

Mit 17 wechselte Beatrix Allhenn in die aktive<br />

Ab teilung der Freiwilligen Feuerwehr – und dort ist<br />

sie bis heute tätig. Nur als ihre beiden Kinder<br />

noch klein waren, hat sie pausiert. Aber nicht ganz:<br />

„In der Schwangerschaft und danach konnte ich<br />

natürlich keine Einsätze und Übungen machen,<br />

aber ich wollte etwas tun. Also habe ich meine<br />

Kollegin bei der Brandschutzerziehung unterstützt.<br />

Seit 2004 übernehme ich diese Aufgabe alleine.“<br />

Mittlerweile betreut sie drei Kindergärten und eine<br />

Schule. Einschließlich der Vor- und Nach bereitung<br />

ist sie alleine damit viele Tage im Jahr beschäftigt.<br />

Dazu kommen die regelmäßig stattfindenden<br />

Übungen, Schulungen, die vorgeschriebenen Auffrischungslehrgänge<br />

und Gesundheitschecks – und<br />

nicht zuletzt die durchschnittlich 30 Einsätze pro<br />

Jahr.<br />

„Es ist nicht der Job für gestylte Fingernägel“<br />

Bei gleichem Ausbildungsstand erledigen Feuerwehrfrauen<br />

die gleichen Aufgaben wie ihre männlichen<br />

Kollegen, obwohl manche Dinge körperlich<br />

sehr anstrengend sind: „Wenn wir zu Autounfällen<br />

gerufen werden, arbeiten wir oft mit Schere und<br />

Spreitzer. Diese Geräte sind ziemlich schwer. Damit<br />

zu arbeiten ist für Frauen nicht so einfach – zumal<br />

jeder Handgriff schnell und richtig sitzen muss.<br />

Man braucht Kraft und darf keine Scheu davor<br />

haben, sich die Finger schmutzig zu machen.<br />

Wurde zum Beispiel ein Keller ausgepumpt oder ein<br />

Kaminbrand gelöscht, ist mindestens eine Stunde<br />

Schlauchputzen an gesagt. Da darf man nicht<br />

zimperlich sein.“<br />

„Manchmal wünsche ich mir mehr Akzeptanz<br />

für das, was wir hier tun“<br />

Das Aufgabenspektrum der Freiwilligen Feuerwehr<br />

ist viel größer als den meisten bewusst ist: Brände<br />

löschen, Bergung von Unfallopfern und technische<br />

Hilfeleistung bei Verkehrs unfällen, Keller aus -<br />

pumpen und Sturmschäden beseitigen. Alle Feuerwehrleute<br />

erledigen ihren Dienst sowie die Ausund<br />

Fortbildungen ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Sie<br />

sind immer einsatz bereit – auch mitten in der Nacht.<br />

„Wenn andere sich durch das Martinshorn gestört<br />

fühlen, sind wir unterwegs, um Menschen zu helfen.<br />

Oft sehen das die Leute nicht – es sei denn, sie<br />

sind selbst betroffen.“<br />

Für Beatrix Allhenn ist das Engagement bei der Freiwilligen<br />

Feuerwehr nicht nur ein guter Ausgleich<br />

zum Beruf, sondern vor allem ein ideeller Wert.<br />

„Obwohl der Dienst auch mit emotionalen Belastungen<br />

verbunden ist, zum Beispiel, wenn bei<br />

Autounfällen jemand stirbt. Aber es muss ja gemacht<br />

werden.“<br />

Heimliche Helden I<br />

24


25 I Jahresbericht 2011<br />

Seite 26:<br />

HEDRICH vacuum systems<br />

Träger des Hessischen Exportpreises 2011<br />

Greifenthaler Straße 28<br />

25630 Ehringshausen-Katzenfurt<br />

www.hedrich.com<br />

Geschäftsführer: Ralf Hedrich<br />

270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Seite 28:<br />

Wagner & Co Solartechnik GmbH<br />

Entrepreneur des Jahres 2011<br />

Zimmermannstraße 12<br />

35091 Cölbe<br />

www.wagner-solar.com<br />

Geschäftsführer: Andreas Wagner,<br />

Thomas Payer, Andreas Knoch<br />

330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Seite 30:<br />

ScheBo Ⓡ · Biotech AG<br />

Hidden Champion 2002<br />

Netanyastraße 3<br />

35394 Gießen<br />

www.schebo.de<br />

Geschäftführer: Dr. Ursula Scheefers-Borchel,<br />

Dr. Hans Scheefers, Dr. René M. Kröger<br />

37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Seite 32:<br />

Hinnerbäcker GmbH + Co. KG<br />

Fünf Sterne Bäckerei<br />

Industriestraße 13<br />

61200 Wölfersheim-Berstadt<br />

www.hinnerbaecker.com<br />

Geschäftsführer: Armin Steinhauer, Jens Steinhauer,<br />

Kai Steinhauer, Siegfried Steinhauer<br />

305 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter


<strong>Mittelhessen</strong> mitgestalten<br />

Erfolgreiche<br />

Pioniere<br />

Zukunftsweisende Unternehmen prägen einen Wirtschafts -<br />

·standort und bringen ihn auf unterschiedliche Weise voran. In<br />

unserem Geschäftsgebiet sind viele solcher Firmen ansässig. Sie nutzen<br />

ihr oft außergewöhnliches Potenzial, um mit Mut und Tatendrang<br />

herkömmliche Pfade zu verlassen, Nischen zu entdecken und visionäre<br />

Ideen zu verwirklichen. Dass das mit Erfolg belohnt wird, zeigen die<br />

vier Beispiele auf den folgenden Seiten. Sie stellen nicht Produkte und<br />

Dienstleistungen in den Vordergrund, sondern das, was die Unter -<br />

nehmer bewegt und zu ihrem Tun antreibt.<br />

Die <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong> hat diese Firmen während ihres erstaun -<br />

lichen Werdegangs als Finanzpartner begleitet. Was uns besonders<br />

freut: Sie sind nach wie vor unserer Region eng verbunden, bieten<br />

hier Arbeits- und Ausbildungsplätze und repräsen tieren als Botschafter<br />

die unternehme rische Kraft Mittel hessens weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus.<br />

Erfolgreiche Pioniere I<br />

26


Friedrich Frech (links) und Markus Gerth (rechts) beantworteten unsere Fragen.<br />

HEDRICH vacuum systems · erfolgreicher Global Player in der Vakuum-Verfahrenstechnik<br />

„In jedem Land haben wir<br />

etwas gelernt“<br />

Wenn Friedrich Frech, Kaufmännischer Leiter der<br />

HEDRICH vacuum systems, von seinen Erfahrungen<br />

im internationalen Geschäft erzählt, fühlt man sich<br />

fast wie auf einer Reise rund um den Globus. Denn<br />

das Vertriebsnetz des Unternehmens, das 1963 in<br />

der mittelhessischen Provinz an den Start ging,<br />

spannt sich heute um die ganze Welt. Begonnen<br />

hatte Firmengründer Wilhelm Hedrich in der<br />

Scheune seiner Schwiegereltern; dort wurde die<br />

erste Anlage gebaut. Der Verkauf wäre fast an der<br />

vom Kunden geforderten Bankbürgschaft gescheitert<br />

– wenn nicht der damalige Bankverein Ehrings -<br />

hausen, Rechtsvorgänger der <strong>Volksbank</strong> Mittel -<br />

hessen, das Potenzial des Tüftlers erkannt hätte:<br />

27 I Jahresbericht 2011<br />

„Willi, das ist doch kein Problem, das machen wir.“<br />

Diese Entscheidung war goldrichtig, denn dem<br />

jungen Unter nehmen sollte eine rosige Zukunft<br />

bevor stehen.<br />

Den Schritt über den Ozean wagte man Mitte<br />

der achtziger Jahre. Schon damals hatte es sich in<br />

der Branche herumgesprochen, dass HEDRICH<br />

vacuum systems grenzüberschreitende Aufträge für<br />

komplexe Anlagen perfekt ausführt. Die erste<br />

Tochtergesellschaft wurde in Amerika gegründet,<br />

um die dortigen Geschäftspartner noch besser<br />

betreuen zu können. 1995 kam eine Tochtergesellschaft<br />

in der Schweiz hinzu.


1996: Start in China<br />

„Wir haben dort klein angefangen“, erinnert sich<br />

Markus Gerth, „haben eine Halle gemietet, zwei<br />

Mitarbeiter hingeschickt, diese haben mit sechs<br />

chinesischen Mitarbeitern die ersten Ölaufbereitungsanlagen<br />

gebaut.“ Schon bald reichten die<br />

Kapazitäten nicht mehr aus. Deshalb kaufte das<br />

Unternehmen im Jahr 2000 ein Grundstück – bzw.,<br />

wie in China üblich, das Nutzungsrecht – und im<br />

Folgejahr war die hier neu gebaute Fabrik bezugsfähig.<br />

„Ihr seid ja verrückt! Wie könnt ihr so ein<br />

Riesending hier hinstellen?“, so der Seniorchef, der<br />

trotz seines hohen Alters nach China geflogen war,<br />

um sich das Werk anzusehen. Markus Gerth: „Wir<br />

sind mit gesenktem Haupt davongeschlichen und<br />

haben uns gefragt: Ist es wirklich ein bisschen zu<br />

groß?“ Aber es kam ganz anders.<br />

Schon ein paar Jahre später platzte HEDRICH<br />

vacuum systems in China aus allen Nähten. Der<br />

Standort wurde bis an die Grenzen erweitert, ein<br />

neues, 20 000 Quadratmeter großes Grundstück<br />

hinzugekauft und weitere Produktionshallen er -<br />

richtet. „Dort geht das alles in einem Riesentempo“,<br />

erklärt Markus Gerth, „deshalb können<br />

wir heute schon fast das gesamte Produktportfolio<br />

in China produzieren.“<br />

Das Auslandsgeschäft sichert die Arbeitsplätze<br />

in Ehringshausen<br />

Friedrich Frech<br />

In China stellt das Unternehmen unter anderem<br />

Komponenten her, die im Mutterwerk Deutschland<br />

zum Einsatz kommen. Hieraus resultiert ein Preisvorteil,<br />

der das Geschäft hierzulande belebt. Die<br />

kostengünstigere Produktion in Fernost eröffnet<br />

auch neue Märkte – zum Beispiel Indien. Auch das<br />

stärkt den heimischen Standort in Ehrings hausen,<br />

der das Herzstück, die Ideenwerkstatt und das Entwicklungszentrum<br />

von HEDRICH vacuum systems<br />

bleiben soll. Für viel versprechenden Nachwuchs<br />

sorgt nicht zuletzt die außerordentlich hohe Aus -<br />

bildungsquote von 13 Prozent. Damit möchte man<br />

dem drohenden Fachkräftemangel vorbeugen,<br />

aber auch die Verantwortung für die Region er -<br />

füllen.<br />

Chinesen sind sehr flexibel, Amerikaner<br />

gut strukturiert und Russen unglaublich<br />

geduldig<br />

Friedrich Frech hat im Ausland schon viel Interessantes<br />

erlebt. Heute sieht er die meisten Dinge<br />

ganz gelassen, denn „man hat sich darauf ein -<br />

gestellt“. Zum Beispiel, dass man bei Liefer terminen<br />

in Russland Verzögerungen einplanen sollte, weil<br />

oft etwas dazwischenkommt: „Der Spediteur ruft<br />

an und meldet: ‘Die Straße endet hier, aber es gibt<br />

weit und breit keine Halle, ich kann nicht abladen.’<br />

Oder es soll etwas per Schiff angeliefert werden,<br />

aber die Flüsse sind zugefroren.“ Dennoch ist es<br />

ihm wichtig zu betonen, dass die positiven Erfahrungen<br />

und Impulse bei weitem überwiegen: „Man<br />

muss nur offen sein, dann klappt das schon.“<br />

Interessante Perspektiven sieht Friedrich Frech auch<br />

für die neuen Standorte Indien und Brasilien. „Wir<br />

fangen klein an, lassen uns auf die dortigen<br />

Gegeben heiten ein und hören gut zu.“ Bisher war<br />

diese Strategie immer erfolgreich. Auch der Multikulti-Mix<br />

in Arbeit und Kommu ni kation hat sich<br />

bestens bewährt und wurde mehrfach mit renommierten<br />

Preisen ausgezeichnet – so wie zuletzt mit<br />

dem Hessischen Exportpreis 2011 für innovative<br />

Exportstrategien. Wir gratulieren!<br />

Erfolgreiche Pioniere I<br />

28


Thomas Payer präsentiert den Pokal „Entrepreneur des Jahres 2011“.<br />

Wagner & Co Solartechnik GmbH · Pioniere in der Solarenergie<br />

„Wir machen das, was wir für<br />

richtig halten”<br />

Man spürt, dass er sich wohlfühlt mit dem, was er<br />

tut: Thomas Payer, Mitglied der Geschäfts leitung<br />

der Wagner & Co Solartechnik GmbH. In diese<br />

Position wurde er von seinen Kolleginnen und Kollegen<br />

gewählt. Das Unternehmen ist nämlich zu<br />

100 Prozent im Mitarbeiterbesitz. Jeder kann<br />

Anteile erwerben, damit stimmberechtigter Gesellschafter<br />

werden, Mitverantwortung tragen und an<br />

den Er folgen partizipieren.<br />

Diese Struktur erfordert nicht nur ehrliche Kommunikation<br />

auf Augenhöhe, sondern auch ein Höchstmaß<br />

an Transparenz. Viele Firmen mit mehr als 300<br />

Mitarbeitern würden davor zurückschrecken. Für<br />

29 I Jahresbericht 2011<br />

Wagner & Co ist diese Offenheit selbstverständlich:<br />

Sie entspricht genau den Vorstellungen, die die<br />

Gründer für ihr Unternehmen hatten. Von Anfang<br />

an gab eine klare Vision die Richtung vor: Man<br />

wollte die Energieversorgung und die Gesellschaft<br />

verändern. Ein edles Ziel, aber leider nur Utopie?<br />

Nicht ganz: Heute ist vieles von dem, was damals<br />

vorgedacht wurde, Realität.<br />

Werfen wir einen Blick zurück in das Jahr 1979, in<br />

dem alles begann: Überall gehen Menschen auf die<br />

Straße, um gegen den Raubbau an der Natur zu<br />

demonstrieren. Darunter sind neun Marburger<br />

Studenten, die mehr tun wollen, als nur ihren


Unmut zu äußern. Sie möchten selbst zu einer<br />

nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Schon<br />

bevor sie ihre Firma gründen, wird eine Bäuerin aus<br />

Kassel auf sie aufmerksam. Sie ist es leid, den<br />

Warmwasserboiler mit Holz aufheizen zu müssen<br />

und beauftragt die Gruppe mit dem Bau einer kleinen<br />

Solaranlage. Bezahlen will sie nur das Material,<br />

schließlich weiß man ja nicht, ob die jungen Leute<br />

mit den langen Haaren das auch richtig hinbe -<br />

kommen. Die Studenten sind trotzdem begeistert,<br />

arbeiten eine Woche lang für Vesperbrote und<br />

Mittagessen, bis die Anlage installiert ist und perfekt<br />

funktioniert. Das tut sie heute noch: Die erste<br />

Wagner-Solaranlage ist nach wie vor in Betrieb.<br />

Und die erste Kundin eröffnete 2008 als 87-Jährige<br />

die Wagner-Kollektorenfabrik in Kirchhain.<br />

Mittlerweile blickt das Unternehmen auf eine erstaunliche<br />

Entwicklung zurück, die von bemerkenswerten<br />

Innovationen, zum Beispiel das europaweit<br />

erste Bürogebäude im Passivhausstandard, renommierten<br />

Preisen und Siegerplätzen bei un ab -<br />

hängigen Produkttests begleitet wird.<br />

Der Pokal steht auf der Wahlurne<br />

2011 wurde Wagner & Co als „Entrepreneur des<br />

Jahres“ prämiert. Mit dieser Auszeichnung werden<br />

Unternehmen geehrt, die nicht nur durch ihre<br />

Erfolge und Wachstumsraten, sondern auch durch<br />

ihre Risikobereitschaft und ihr gesellschaftliches<br />

Engagement Vorbildcharakter haben. Der Pokal, auf<br />

den das ganze Wagner-Team sehr stolz ist, hat im<br />

Eingangsbereich des Unternehmens den rich tigen<br />

Platz gefunden: Er steht auf der Wahlurne, die ja bei<br />

Wagner & Co regelmäßig zum Einsatz kommt.<br />

Für eine lebenswerte Zukunft<br />

Gabi Fuchs, Thomas Payer<br />

„Ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit:<br />

In diesem Kräftedreieck haben wir uns exakt<br />

in der Mitte positioniert“, sagt Thomas Payer. Dass<br />

man von hier aus mit Leidenschaft, Kompetenz und<br />

Weitblick gut vorankommt, belegen die Fakten:<br />

Wagner & Co ist führender Kollektoren hersteller in<br />

Europa, hat außerordentlich hohe Innovationskraft,<br />

eine basisdemokratische Unternehmensstruktur<br />

und trägt mit diversen Projekten im In- und Ausland<br />

dazu bei, die Lebens umstände der Menschen zu<br />

verbessern. Natürlich achtet ein Unternehmen mit<br />

diesem Anspruch darauf, einen Finanzpartner an<br />

der Seite zu haben, der nach ähnlichen Wert -<br />

vorstellungen handelt. Thomas Payer erklärt,<br />

warum die Partnerschaft mit der <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

so gut funktioniert. „Die <strong>Volksbank</strong> agiert<br />

zwar regionaler als wir, ist uns aber hinsichtlich der<br />

Grundwerte sehr nah. Das macht die Zusammen -<br />

arbeit angenehm und effektiv. Wenn wir das Gleiche<br />

sagen, können wir uns darauf verlassen, dass wir<br />

auch das Gleiche meinen.“<br />

Sonnige Perspektiven<br />

Die Wagner & Co GmbH ist mit einer besonderen<br />

Intention gestartet, hat ihre eigenen Erfolgsmaß -<br />

stäbe definiert und ist sich über all die Jahre treu<br />

geblieben. Vielleicht hat das Unternehmen gerade<br />

deshalb so viel erreicht. Nach seinen Zukunfts -<br />

wünschen gefragt, antwortet Thomas Payer: „Mit<br />

regenerativen Energien den gesamten weltweiten<br />

Energiebedarf ab decken und die Um stellung dahingehend<br />

gestalten, dass möglichst viele Menschen<br />

daran partizipieren. Wenn das gelingt, werden sich<br />

stabile Gesell schaf ten ent wickeln, die friedlich zusammenleben.“<br />

Eine Utopie? Wer weiß. Manchmal<br />

entwickeln sich die Dinge schneller als gedacht in<br />

eine gute Richtung.<br />

Erfolgreiche Pioniere I<br />

30


Erfolgreiche Wissenschaftlerin und Unternehmerin: Dr. Ursula Scheefers-Borchel<br />

ScheBo Ⓡ · Biotech AG · bahnbrechende Innovationen für die klinische Diagnostik<br />

„Man muss auch mal querdenken –<br />

und immer etwas neugierig sein”<br />

Eine Tankstelle als Keimzelle für Innovationen?<br />

Die Molekularbiologin Dr. Ursula Scheefers-Borchel<br />

hat genau das erlebt: „Unser erstes Testsystem zur<br />

Überprüfung der Bauchspeicheldrüse ist so ent -<br />

standen. Ein Gießener Professor hatte uns an der<br />

Tankstelle von seiner Idee erzählt, die keine der von<br />

ihm diesbezüglich kontaktierten Firmen aufgreifen<br />

und umsetzen wollte. Wir haben das Potenzial erkannt<br />

und das angedachte Verfahren routinetauglich<br />

hergestellt. Ohne den regionalen Kontakt wäre<br />

dieses Produkt, das heute Weltmarktführer ist, nie<br />

ent wickelt worden.“ Die Rede ist vom Elastase1-<br />

Serumtest, der – von Medizinern als „Gold -<br />

standard“ gelobt – Patienten und Ärzten klare<br />

31 I Jahresbericht 2011<br />

Vorteile bringt: War bis dahin eine unangenehme<br />

und langwierige Unter suchung zur Überprüfung<br />

der Bauchspeicheldrüse notwendig, reicht nun eine<br />

kleine Stuhlprobe aus, um aus sagekräftige Ergebnisse<br />

zu bekommen.<br />

Inzwischen ist die Liste der weltweiten Innova -<br />

tionen aus dem Hause ScheBo Ⓡ · Biotech AG auf<br />

elf Produkte angewachsen. Das Unternehmen hält<br />

mehrere nationale und internationale Patente in<br />

der Entwicklung von Diagnostika und Wirkstoffen<br />

und wurde wiederholt mit renommierten Preisen<br />

geehrt. Eine außergewöhn liche Erfolgs geschichte,<br />

die nicht unbedingt vorhersehbar war.


„Am Anfang waren wir Exoten“<br />

Anja Döring, Dr. Ursula Scheefers-Borchel<br />

Mit einer gesunden Portion Mut, viel Selbstvertrauen<br />

und großen Zielen hatten die Eheleute<br />

Dr. Ursula Scheefers-Borchel und Dr. Hans Scheefers<br />

1989 bei mehreren Banken eine Gründungsfinanzierung<br />

angefragt. Ein schwieriges Unter fangen,<br />

denn ihre Branche war damals bei Laien kaum<br />

bekannt. Frau Dr. Scheefers-Borchel erinnert sich:<br />

„Auch in der <strong>Volksbank</strong> hatte noch keiner<br />

etwas von Biotechnologie gehört. Aber der Vorstand<br />

hat an uns geglaubt.“ Dass die jungen<br />

Wissenschaftler schon über reichlich Erfahrung<br />

verfügten und beachtliche Erfolge vorweisen<br />

konnten – beide hatten an der Univer sität Texas<br />

und in der Max-Planck-Gesellschaft gearbeitet –,<br />

war für die <strong>Volksbank</strong> vermutlich mit ausschlag -<br />

gebend, diese Existenzgründung auf unbekanntem<br />

Terrain zu finanzieren.<br />

„Die erste Zeit war besonders schwierig“, so<br />

Dr. Ursula Scheefers-Borchel, „im Keller unseres<br />

Wohnhauses hatten wir die Labors eingerichtet –<br />

oben zwei Kinder und der Hund, unten die Firma.<br />

Mein Mann und ich haben sehr hart gearbeitet.<br />

Weil es Jahre dauert, bis die Produkte auf den<br />

Markt kommen, waren wir finanziell oft gefährlich<br />

nahe am Abgrund. Heute glaube ich, das war die<br />

effektivste Zeit, die wir hatten.“ Da man für die<br />

Test systeme frühzeitig Patente erwirkt hatte,<br />

konnte man den Wettbewerb jahrzehnte lang<br />

außen vor halten. Aber das alleine reicht nicht aus,<br />

um ein Unternehmen langfristig erfolgreich zu<br />

führen.<br />

„Man kann nicht nur Wissenschaftler bleiben“<br />

Im umkämpften Markt der Biotechnologie haben<br />

nur außergewöhnliche Multitalente, die fachlich<br />

kompetent, ausdauernd und risikobereit sind,<br />

eine Chance. „Man muss plötzlich alles können“,<br />

weiß Frau Dr. Scheefers-Borchel aus Erfahrung,<br />

„Menschenführung, Vertrieb, Finanzen usw., sonst<br />

läuft die Firma nicht.“ Ein ganz wichtiger Faktor ist<br />

das Klima im Unternehmen. Bei der ScheBo Ⓡ · Biotech<br />

AG sind die Mitarbeiter genauso engagiert<br />

und begeistert am Werk wie die Geschäftsleitung.<br />

Man nimmt aufeinander Rücksicht, ist bezüglich<br />

der Arbeits zeiten flexibel, setzt sich füreinander ein<br />

und profitiert vonein ander: Was anderswo eine<br />

Wunsch vorstellung bleibt, ist hier Unternehmensalltag.<br />

Das weiß Frau Dr. Scheefers-Borchel auch zu<br />

würdigen: „Gute Mitarbeiter, auf die man sich<br />

verlassen kann, sind das Wichtigste überhaupt.“<br />

Inzwischen wird die gesamte Wertschöpfungskette<br />

– Forschung und Entwicklung, Marktrecherche,<br />

Produktion und Vertrieb – im eigenen Haus abgedeckt.<br />

So kann man die Vorteile flacher Hierarchien<br />

und kurzer Wege optimal nutzen.<br />

Regionale Partner und Netzwerke<br />

Mit den hier ansässigen Hochschulen und der<br />

damit verbundenen Nähe zur Wissenschaft ist<br />

<strong>Mittelhessen</strong> für die ScheBo Ⓡ · Biotech AG ein<br />

guter Standort. In der Gesundheitswirtschaft Rhein-<br />

Main e. V. engagiert sich Frau Dr. Ursula Scheefers-<br />

Borchel als Beirätin. Sie ist davon überzeugt, dass<br />

persön liche Beziehungen hilfreich sind – auch in der<br />

Partnerschaft mit unserer <strong>Volksbank</strong>: „Vorstand<br />

Rolf Witezek war 1989 unser erster Firmenkunden -<br />

berater. Er besucht uns heute noch regelmäßig.<br />

Generell hat man über einen längeren Zeitraum<br />

den gleichen Ansprechpartner und muss sich nicht<br />

ständig an neue Gesichter gewöhnen. Zudem ist<br />

der Service außerordentlich gut. Wir fühlen uns hier<br />

bestens aufgehoben.“<br />

Erfolgreiche Pioniere I<br />

32


Vor mehr als 150 Jahren in der Hinnergasse in Steinfurth gegründet, ist die Hinnerbäckerei heute wie damals in den Händen der Familie Steinhauer.<br />

Hinnerbäcker GmbH + Co. KG · traditionsreiches Familienunternehmen<br />

„Unser Unternehmen wurde schon<br />

immer mit Herzblut geführt”<br />

Starke Familienbande, ehrliches Handwerk, beste<br />

Qualität und frische Ideen: Aus diesen Zutaten<br />

kreiert die Bäckerei Hinnerbäcker eine erlesene<br />

Rezeptur. Dahinter steht die Erfahrung aus vier<br />

Generationen, denn das Unternehmen ist seit seiner<br />

Gründung im Jahr 1854 im Besitz der Familie<br />

Steinhauer. „Meine Großeltern und meine Eltern<br />

hatten ein beachtliches Durchhaltevermögen“,<br />

erzählt uns der heutige Seniorchef Armin Steinhauer.<br />

Einen wegweisenden Meilenstein ordnet er<br />

dem Jahr 1965 zu. Damals hatten seine Eltern in<br />

Steinfurth ein neues, modern eingerichtetes Ladengeschäft<br />

mit großem Café und gemütlicher Trinkstube<br />

im Souterrain ein geweiht. Zu dieser Zeit leg-<br />

33 I Jahresbericht 2011<br />

ten die meisten Bäckereien noch keinen großen<br />

Wert auf architektonische Gestaltung, und so war<br />

der Hinnerbäcker auch optisch etwas Beson deres.<br />

Dies ist heute nicht anders: Jede der 50 Filialen<br />

wurde von Armin Steinhauer geplant, ge staltet und<br />

liebevoll mit selbst gemachten Kunstwerken dekoriert.<br />

Unter seinen kreativen Händen wurden das<br />

alte Fahrrad, mit dem die Großeltern ihre Backwaren<br />

auslieferten, ausgediente Backbleche, ehe malige<br />

Betriebsuhren und ähnliche Utensilien zu char -<br />

manten Hinguckern, die auf außer gewöhn liche<br />

Weise Vergangenheit und Tradition der Hinner -<br />

bäcker in Ehren halten.


Alle Backwaren sind haus- und handgemacht:<br />

für feinste Qualität<br />

Qualität braucht Fachwissen: Im Bereich Lebens -<br />

mittel trifft dies uneingeschränkt zu. Denn nur dann<br />

können Rohstoffe beurteilt und zu ebenso leckeren<br />

wie bekömmlichen Produkten verarbeitet werden.<br />

Geschäftsführer Kai Steinhauer betont, dass „jedes<br />

Brot, jedes Brötchen und jeder Kuchen durch die<br />

Hand des Bäckers ging, denn das macht echtes<br />

Handwerk aus“. Natürlich müssen auch die Zulie -<br />

ferer strengsten Qualitätskriterien entsprechen. „Das<br />

Mehl, das wir verarbeiten, hat weniger Schadstoffe<br />

als Biomehl. Die Eier kommen bei uns nicht als konserviertes<br />

Flüssig-Ei in Plastikbehältern in den Teig,<br />

sondern werden Stück für Stück mit der Hand<br />

aufge schlagen. Mehl und Eier beziehen wir, wie fast<br />

alle Rohstoffe, aus der Region.“ Diese Qualität hat<br />

zwar ihren Preis, aber für Premiumware geben die<br />

Kunden gerne ein paar Cent mehr aus.<br />

„Oft haben wir als Erste erkannt, was die<br />

Kunden wollen“<br />

Kai Steinhauer<br />

Weil man bei Hinnerbäcker Ernährungstrends und<br />

Kundenwünsche aufmerksam beobachtet, wird<br />

die Produktpalette oft mit neuen Varianten ergänzt.<br />

Jüngstes Beispiel ist das Eiweiß-Abendbrötchen: bei<br />

allen heiß begehrt, die auf gesunde, wissenschaftlich<br />

fundierte Weise ein paar überflüssige Pfunde<br />

ver lieren möchten. Inzwischen wird das kleine<br />

Wunderwerk schon von mehreren Bäckereien verkauft.<br />

Vorreiter ist man auch im Bereich Neue<br />

Medien: Kaum war die Hinner bäcker-Facebookseite<br />

online, wurde sie von Internet-Fachmedien zum<br />

Aufsteiger des Monats gekürt!<br />

Hinnerbäcker ist gleich zweimal unter den<br />

Top 10 der deutschen Bäckereifilialen<br />

Das Siegel „Fünf Sterne Bäckerei“ zählt nicht zu<br />

den Auszeichnungen, die einfach zu haben sind.<br />

Gerade mal fünf Prozent der geprüften Filialen<br />

bestehen die strenge Prüfung der 5 Sterne Bäcker<br />

Gesellschaft, die unter anderem die Bereiche Personal,<br />

Waren präsentation und Qualität sehr kritisch in<br />

Augenschein nimmt. Hinnerbäcker lässt seine Filialen<br />

regelmäßig testen, und bisher wurden alle mit<br />

dem begehrten Siegel prämiert. Mit den Läden in<br />

Berstadt und Friedberg konnte man sich sogar<br />

zweimal unter Deutschlands Top 10 platzieren; das<br />

ist bisher noch keinem Betrieb gelungen. Womöglich<br />

liegt der Erfolg darin begründet, dass bei<br />

Hinnerbäcker alle Schlüssel positionen mit Familienmitgliedern<br />

aus verschiedenen Generationen besetzt<br />

sind. So bleibt die Balance zwischen Handwerk<br />

und Dienstleistung, zwischen Tradition und<br />

Inno vation stets in einem gesunden Gleich gewicht.<br />

Auch das Team ist perfekt eingespielt, denn die<br />

Fluktuation ist bei den über 300 Beschäftigten<br />

außer ordentlich gering. Fast alle Auszubildenden<br />

werden in ein Arbeitsverhältnis übernommen.<br />

Wichtig: Nähe und Partnerschaft<br />

Man kennt sich, kann sich aufeinander verlassen.<br />

Darauf legt Kai Steinhauer auch in der Beziehung<br />

zur <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong> viel Wert. „Die Menschen<br />

kommen wie wir aus dieser Region, sie<br />

interessieren sich für unsere Anliegen und fördern<br />

unsere Vor haben schnell und unbürokratisch.“ Weil<br />

oft nur wenig Zeit bleibt, um über den Tellerrand<br />

hinaus zuschauen, kommt ihm das Mittelstands -<br />

Kolleg sehr entgegen. „Gerade bei Themen, die<br />

man nicht auf der Agenda hat, sind die Anregungen<br />

und Impulse sehr hilfreich. Es ist toll, dass die <strong>Volksbank</strong><br />

so etwas anbietet.“<br />

Erfolgreiche Pioniere I<br />

34


Premiumpartner<br />

Wir sind Mitglied in der genossenschaftlichen<br />

FinanzGruppe.<br />

Deshalb bekommen Sie bei uns<br />

alle Bausteine, die zu einer ganzheitlichen<br />

Finanz lösung gehören,<br />

aus einer Hand.<br />

Unsere Verbundpartner sind renommierte<br />

Spitzenunternehmen,<br />

die in unabhängigen Tests regel -<br />

mäßig mit Bestnoten ausgezeichnet<br />

werden.<br />

35 I Jahresbericht 2011<br />

Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall AG<br />

R+V Versicherung AG<br />

Union Investment<br />

Asset Management<br />

Holding AG<br />

TeamBank AG<br />

DZ PRIVATBANK S.A.<br />

DZ BANK AG<br />

WGZ BANK AG<br />

VR Leasing AG<br />

WL BANK AG<br />

BESTER<br />

Ratenkredit<br />

mit Beratung<br />

Bundesweite Filialbanken<br />

Ausgabe 27/2011<br />

Deutsche Genossenschafts-<br />

Hypothekenbank AG<br />

Münchener<br />

Hypothekenbank eG


<strong>Mittelhessen</strong> mitgestalten<br />

Bank für<br />

die Region<br />

P ositive Impulse, aber auch unkalkulierbare Risiken, zum<br />

Beispiel die EU-Schuldenkrise, prägten das Wirtschaftsjahr 2011<br />

in Deutschland. In diesem Umfeld konnte unsere <strong>Volksbank</strong> ein erfreuliches<br />

Jahresergebnis ver buchen. Sowohl in den Bereichen Unternehmensfinanzierung<br />

und Privatkredite als auch bei den verschie -<br />

denen Formen der Geldanlage verzeichneten wir ein deutliches<br />

Wachstum.<br />

Alle Messgrößen und Bilanz kennziffern, die die Stabilität eines Unter -<br />

nehmens ab bilden, zeigen hervorragende Werte. Das ist gut für<br />

<strong>Mittelhessen</strong>. Denn jede Region braucht eine stabile und leistungsstarke<br />

Bank, die sich für die Interessen der Menschen und der<br />

mittelständischen Wirtschaft einsetzt.<br />

Bank für die Region I<br />

36


Robustes Wirtschaftswachstum in Deutschland<br />

Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich im Jahr<br />

2011 um drei Prozent und erreichte somit wieder<br />

das Niveau vom Frühjahr 2008 vor der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise. Wachstumsträger waren hauptsächlich<br />

export orientierte Unternehmen im verarbeitenden<br />

Gewerbe. Rund 40 Prozent des Exports<br />

gingen in den Euroraum. Begünstigt durch das<br />

niedrige Zinsniveau rückten bei deutschen Firmen<br />

auch Investi tionen wieder stärker in den Blickpunkt,<br />

besonders im Bereich Umweltschutz. Die Bau in -<br />

vestitionen nahmen 2011 so stark zu wie seit 1994<br />

nicht mehr. Beflügelt von der Beschäftigungs- und<br />

Einkommensentwicklung stieg auch die Nachfrage<br />

nach privaten Immobilien. Insgesamt wuchs der<br />

private Konsum um 1,5 Prozent und erreichte<br />

damit wieder den Wert von 2006.<br />

Weniger als drei Millionen Arbeitslose im Jahresdurchschnitt<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg um 1,48 Prozent<br />

auf einen neuen Höchstwert von 41,1 Millionen.<br />

Erstmals seit 1991 waren im Jahresdurchschnitt<br />

weniger als drei Millionen Menschen arbeitslos gemeldet.<br />

Erfreulicherweise ging auch die Zahl der<br />

Langzeitarbeitslosen zurück, seit 2005 sogar um<br />

mehr als 40 Prozent.<br />

Inflationsrate kletterte über den Zielwert der Europäischen<br />

Zentralbank<br />

Im Jahresverlauf 2011 nahm die Inflationsrate spürbar<br />

zu, bevor sie sich im Dezember wieder verringerte.<br />

Insgesamt lag die Teuerung im Gesamtjahr<br />

mit 2,5 Prozent höher als erwartet. Maßgeblicher<br />

hierfür waren überwiegend die Energiepreise. Sie<br />

kletterten um rund zehn Prozent nach oben.<br />

37 I Jahresbericht 2011<br />

Turbulenzen an den Finanzmärkten<br />

Nicht zuletzt die Protestwelle in den arabischen Ländern<br />

und der Bürgerkrieg in Libyen ließen den Ölpreis<br />

in der Spitze um über 25 Prozent ansteigen.<br />

Vor dem Hintergrund der europäischen Staatsschuldenkrise<br />

und der Herabstufung der Kreditwürdigkeit<br />

der USA sank der DAX von August bis September<br />

2011 um mehr als 30 Prozent. Die Probleme der<br />

EU-Peripheriestaaten führten zu einer dramatischen<br />

Ausweitung der Risikoaufschläge bei den entsprechenden<br />

Staatsanleihen. Das hatte Auswirkungen<br />

auf zehnjährige deutsche Bundesanleihen: Mit rund<br />

1,6 Prozent markierten sie im September ein neues<br />

Renditetief. Durch die extrem expansive Geldpolitik<br />

der Europäischen Zentralbank blieb die Renditestruktur<br />

bis heute auf niedrigem Niveau. Viele Anleger<br />

vertrauten 2011 weiter auf Gold: Zwischenzeitlich<br />

stieg der Goldpreis um 35 Prozent. Vor allem<br />

der neue Drei-Jahres-Tender der EZB in Höhe von<br />

489 Milliarden Euro im Dezember, an dem sich die<br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong> nicht beteiligt hat, führte zu<br />

einer deut lichen Entspannung an den Kapitalmärkten<br />

und beflügelte die Stimmung der Investoren. So<br />

konnte der DAX im vierten Quartal 2011 seine Verluste<br />

zumindest teilweise kompensieren, verbuchte<br />

letztlich aber doch ein Minus von knapp 16 Prozent.<br />

Deutschland wird das Zugpferd der europäischen<br />

Wirtschaft bleiben<br />

Dank der gut aufgestellten Unternehmen und der<br />

stabilen Binnennachfrage in Deutschland erwarten<br />

wir für das Jahr 2012 erneut ein Wachstum, wenn<br />

auch in einem gemäßigten Tempo. Wie sich die EU-<br />

Staatsschuldenkrise, die Unsicherheit an den Finanz -<br />

märkten sowie die geopolitischen Spannungen –<br />

beispielsweise im iranischen Atomstreit – auswirken,<br />

lässt sich heute noch nicht einschätzen.


Geschäftliche Entwicklung<br />

Nur wenn wir erfolgreich wirtschaften, können wir Mittel hessen<br />

mitgestalten. Deshalb freuen wir uns sehr über den guten Jahres -<br />

abschluss 2011, von dem besonders unsere 179 527 Mit glieder und<br />

die Region profitieren: Mit insgesamt 1,16 Millionen Euro haben wir<br />

Vereine und gemeinnützige Einrichtungen in unserem Wirkungskreis<br />

unterstützt.<br />

Bilanzsumme: 5.986 Millionen Euro<br />

Die Bilanzsumme lag zum 31. Dezember 2011 um 221 Millionen Euro<br />

über dem Vorjahreswert. Daran gemessen liegt die <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

nach wie vor auf Platz drei der <strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken<br />

in Deutschland.<br />

Weiterer Anstieg im Kundenkreditgeschäft<br />

Unsere Bank verfügt über eine ausreichende Liquidität und eine hohe<br />

Risikotragfähigkeit, sodass wir Finanzierungswünsche jederzeit<br />

er füllen können. Im vergangenen Jahr haben wir die Kundenforderungen<br />

auf 3.497 Millionen Euro erhöht. Sie verteilen sich fast gleichwertig<br />

auf das Privat- und das Firmenkunden segment: 53,2 Prozent<br />

entfallen auf das Firmen kunden- und 46,8 Prozent auf das Privat -<br />

kundengeschäft. Die Streuung der Kredite nach Größenklassen und<br />

Branchen ist gut. Zu den Wachstums trägern gehörten sowohl der<br />

Bereich privater Wohnbaudarlehen als auch die Unternehmens -<br />

finanzierungen für den heimischen Mittelstand. Insgesamt haben wir<br />

746 Millionen Euro an neuen Darlehen ausgegeben. Im gleichen Zeitraum<br />

tilgten unsere Kunden 649 Millionen Euro.<br />

Mehr eigene Wertpapieranlagen<br />

Auch der Bestand an eigenen Wertpapieren ist gegenüber dem Vorjahr<br />

um 70,6 Millionen Euro oder 5,6 Prozent gewachsen. Zum Bilanzstichtag<br />

konnten wir 1.336 Millionen Euro bankeigene Wertpapieranlagen<br />

verbuchen. Unser gesamter Wertpapier bestand besteht aus<br />

Positionen der Liquiditätsreserve. Die Bewertung der Wertpapiere<br />

erfolgte nach dem strengen Niederstwertprinzip.<br />

Entwicklung der Bilanzsumme<br />

(in Mio. Euro)<br />

07<br />

08<br />

09<br />

10 11<br />

Entwicklung der Kundenforderungen<br />

(in Mio. Euro)<br />

07<br />

06<br />

08<br />

07<br />

09<br />

08<br />

10 11<br />

09 10<br />

6.000<br />

5.750<br />

5.500<br />

5.250<br />

5.000<br />

4.750<br />

4.500<br />

4.250<br />

4.000<br />

3.500<br />

6.000 3.250<br />

5.750<br />

3.000<br />

5.500<br />

5.250 2.750<br />

5.000<br />

2.500<br />

4.750<br />

4.500 2.250<br />

4.250<br />

2.000<br />

4.000<br />

Bank für die Region I<br />

38


Entwicklung der Einlagen<br />

einschließlich IHS (in Mio. Euro)<br />

07<br />

06<br />

08<br />

07<br />

09<br />

08<br />

10 11<br />

09 10<br />

39 I Jahresbericht 2011<br />

5.000<br />

4.700<br />

6.000<br />

5.750 4.400<br />

5.500 4.100<br />

5.250 3.800<br />

5.000<br />

3.500<br />

4.750<br />

3.200<br />

4.500<br />

2.900<br />

4.250<br />

2.600<br />

4.000<br />

Kundeneinlagen: Vorjahreswert um 2,9 Prozent übertroffen<br />

Bei den Kundeneinlagen haben wir im vergangenen Jahr trotz<br />

anhaltender europäischer Niedrigzinspolitik ein zufriedenstellendes<br />

Wachstum erreicht. Die Gesamteinlagen erhöhten sich um 140 Millionen<br />

Euro auf 5.014 Millionen Euro.<br />

Entwicklung der Kundeneinlagen (in Tsd. Euro)<br />

Die stärksten Wachstumsimpulse gingen von den kurzfristigen Festgeldern<br />

sowie von den Sicht- und Spareinlagen aus. 57,7 Prozent<br />

unserer Einlagen sind täglich fällige Einlagen. Ihr Volumen steigerte<br />

sich um 5,7 Prozent. Einen leichten Anstieg verbuchten wir auch bei<br />

den Spareinlagen, die rund 30,7 Prozent unserer Einlagen aus -<br />

machten. Während die traditionellen Spareinlagen und das VR-<br />

WachstumsGeld etwa auf Vorjahresniveau lagen, erhöhte sich die<br />

Sondersparform VR-MehrzinsSparen. Im Bereich der von uns emittierten<br />

Inhaberschuldverschreibungen verzeichneten wir aufgrund an -<br />

haltend niedriger Zinsen einen Rückgang von 16,5 Prozent. Die frei<br />

gewordenen Kundengelder flossen über wiegend in Tagesgelder. Im<br />

Zuge der allgemeinen Börsenentwicklung verringerte sich das Kundendepotvolumen<br />

(einschließlich der Fonds der Union Investment,<br />

aber ohne eigene IHS) von 1.579 Millionen Euro auf 1.462 Millionen<br />

Euro.<br />

Solide Eigenkapitalausstattung<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

Spareinlagen 1.321.850 1.141.024 1.483.052 1.531.244 1.537.160<br />

Täglich fällige<br />

Einlagen<br />

1.549.496 1.648.317 2.426.150 2.733.925 2.890.769<br />

Termineinlagen 955.524 1.091.778 334.353 298.584 327.160<br />

Inhaberschuldverschreibungen<br />

874.860 740.696 426.989 310.563 259.247<br />

Im Berichtsjahr konnten wir das bilanzielle Eigenkapital unserer <strong>Volksbank</strong><br />

um 63 Millionen Euro stärken. Davon wurden – im Hinblick auf<br />

die verschärften Anforderungen durch Basel III – 45 Millionen Euro<br />

aus den versteuerten Vorsorgereserven (§ 340 f HGB) in den Fonds<br />

für allgemeine Bankrisiken (§ 340 g HGB) verlagert.<br />

Unsere Mitglieder hielten zum 31. Dezember 2011 Geschäfts anteile<br />

im Wert von 64 Millionen Euro. Mit 528 Millionen Euro ist unsere<br />

Eigenkapitalausstattung gut, sodass wir auch für Basel III gut gerüstet<br />

sind.


Verbessert hat sich auch die Solvabilitätskennziffer gemäß Paragraf 10 des Kreditwesengesetzes.<br />

Dieser verlangt bezüglich der Eigenmittel eine Mindestquote von acht Prozent.<br />

Zur Erklärung: Die Solvabilitätskennziffer ist eine zentrale Messgröße, die das Verhältnis<br />

von aufsichtsrechtlichem Kapital einer Bank zu deren Kreditrisiken, Marktpreisrisiken<br />

und operationellen Risiken widerspiegelt. Die Solvabilitätskennziffer konnte auf 12,1<br />

Prozent erhöht werden (Vorjahr: 11,6 Prozent) und wird damit den gesetzlichen Anforderungen<br />

gerecht.<br />

Die Kernkapitalquote erhöhte sich von 7,4 Prozent auf 8,1 Prozent. Vorbehaltlich der<br />

Zustimmung durch die Vertreterversammlung wird sich das haftende Eigenkapital auf<br />

Basis der per 31. Dezember 2011 gültigen Eigenmittelbestandteile auf 530 Millionen<br />

Euro erhöhen. Die Kernkapitalquote wird dann 9,8 Prozent betragen. Bei der Ermittlung<br />

der Kernkapitalquote wurden die Abzugsposten gemäß KWG berücksichtigt. Dabei<br />

handelt es sich im Wesentlichen um die Beteiligungen der <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong> an<br />

der DZ BANK und der genossenschaftlichen FinanzGruppe.<br />

Unsere Liquiditätskennziffer liegt mit 2,37 klar über der von der Aufsicht geforderten<br />

1,0. Dies zeigt, dass innerhalb eines Monats mehr Einzahlungen generiert werden können,<br />

als voraussichtlich Auszahlungen anfallen. So ist die Liquidität jederzeit gesichert.<br />

Zinsüberschuss weiter angestiegen<br />

Eigenmittel · Solvabilität · Liquidität (in Tsd. Euro)<br />

2010 2011 Veränderung<br />

Eigenkapital laut Bilanz* 464.960 528.012 +13,6 %<br />

Haftendes Eigenkapital gemäß<br />

KWG<br />

462.023 502.479 +8,8 %<br />

Kernkapitalquote 7,4 % 8,1 % +10,0 %<br />

Solvabilitätskennziffer 11,6 % 12,1 % +4,3 %<br />

Liquiditätskennziffer 2,80 2,37 -15,4 %<br />

* Hierzu zählen die Passivposten 9 (nachrangige Verbindlichkeiten), 10 (Genussrechtskapital),<br />

11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital).<br />

Mit 139 Millionen Euro haben wir für das vergangene Jahr 2,3 Millionen Euro mehr Zinsüberschuss<br />

als 2010 verbucht. Relativ – also bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme<br />

– sind das 2,35 Prozent. Der Provisionsüberschuss verringerte sich um 0,2 Prozent<br />

auf 47 Millionen Euro. Während die Erträge aus dem Wertpapier geschäft und dem<br />

Zahlungsverkehr leicht zurückgingen, zeigte das Vermittlungs geschäft – insbesondere<br />

mit unseren Partnern in der genossenschaftlichen FinanzGruppe – ein erfreuliches<br />

Wachstum von neun Prozent.<br />

Bank für die Region I<br />

40


41 I Jahresbericht 2011<br />

Einmaleffekte lassen Verwaltungsaufwendungen steigen<br />

Zum Stichtag summierten sich die Verwaltungsaufwendungen auf 116 Millionen Euro.<br />

Damit liegen sie um 1,4 Prozent höher als im Vorjahr. Während der Personalaufwand<br />

mit 73,5 Millionen um 2,6 Prozent gesunken ist, sind die Sachaufwendungen mit 42,4<br />

Millionen Euro um 9,4 Prozent angestiegen. Im Wesentlichen basierte die leichte<br />

Er höhung der Verwaltungsaufwendungen auf Einmaleffekten aufgrund von Umbauten<br />

und Umzügen, zum Beispiel in das FinanzWerk Wetzlar. Im Jahr 2011 haben wir 1,8 Millionen<br />

Euro in bauliche Maßnahmen investiert. Dieses Geld blieb in der Region, denn<br />

die Aufträge wurden an regional ansässige Unternehmen und Handwerker vergeben.<br />

Ein weiterer, außergewöhnlicher Kostenfaktor war die Aktualisierung und der damit verbundene<br />

tausendfache Austausch von Kundenkarten.<br />

Die Cost-Income-Ratio lag zum Jahresende 2011 bei 64,8 Prozent. Diese „Aufwands-<br />

Ertrags-Relation“ gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Effizienz unserer <strong>Volksbank</strong>.<br />

Ergebnisentwicklung positiv, Risiken im Griff<br />

Im Betrachtungszeitraum erwirtschafteten wir ein Betriebsergebnis vor Bewertung in<br />

Höhe von 67,4 Millionen Euro und damit zwei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Mit<br />

1,14 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme fällt es besser aus als der Durchschnittswert<br />

aller <strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken in Deutschland.<br />

Dank der hohen Qualität unseres Kreditportfolios und dem allgemeinen Konjunkturaufschwung<br />

blieb unser Risikovorsorgebedarf unter dem Vorjahreswert. Alle Forderungen<br />

sind vorsichtig bewertet. Sämtliche erkennbaren Risiken wurden durch Wertberichtigungen<br />

und Rückstellungen abgedeckt. Im Hinblick auf die verschärften Anforderungen von<br />

Basel III haben wir stille Reserven in Höhe von 45 Millionen Euro in den Fonds für all -<br />

gemeine Bankrisiken umgewidmet und damit sichtbar gemacht.<br />

Unter Berücksichtigung der Umwidmung und aller Bewertungen verbleibt ein Ergebnis<br />

der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von 99,5 Millionen Euro. Das entspricht 1,68<br />

Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Auch ohne Umwidmung liegen wir damit<br />

um 8,5 Prozent bzw. 4,3 Millionen besser als im Vorjahr.<br />

Von unserem Jahresgewinn werden wir – die Genehmigung der Vertreterversammlung<br />

vorausgesetzt – sieben Prozent Dividende an unsere Mitglieder zahlen und die Ergebnis -<br />

rücklagen und den Fonds für allgemeine Bankrisiken dotieren.<br />

Fazit: 2011 war ein gutes Jahr für die <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

Als fairer und leistungsfähiger Finanzpartner für unsere Kunden und Mitglieder konnten<br />

wir das bilanzielle Kundengeschäft auch im vergangenen Jahr ausweiten und stabile<br />

Erträge erwirtschaften. Dies hat die Substanz unserer Bank deutlich gestärkt, sodass wir<br />

sowohl unseren genossenschaftlichen Auftrag für die Region als auch die aufsichts -<br />

rechtlichen Vorgaben gut erfüllen können.


Wichtige Kennzahlen im Überblick (in Tsd. Euro)<br />

2010 2011 Veränderung<br />

Bilanzsumme 5.765.048 5.985.951 +3,8 %<br />

Kundenforderungen 3.357.332 3.497.018 +4,2 %<br />

Betreutes Geldvermögen von Kunden<br />

· Kundeneinlagen inkl.<br />

Inhaberschuldverschreibungen<br />

· Wertpapierbestand in Kundendepots<br />

· Nachrangige Verbindlichkeiten und<br />

Genussrechte<br />

4.874.316<br />

1.579.228<br />

55.364<br />

5.014.336<br />

1.462.215<br />

51.178<br />

+2,9 %<br />

-7,4 %<br />

-7,6 %<br />

Zinsüberschuss 136.698 139.026 +1,7 %<br />

Provisionsüberschuss 47.102 47.026 -0,2 %<br />

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

· davon Personalaufwand<br />

· davon andere Verwaltungsaufwendungen<br />

114.306<br />

75.514<br />

38.792<br />

115.950<br />

73.521<br />

42.429<br />

+1,4 %<br />

-2,6 %<br />

+9,4 %<br />

Bewertungsergebnis (ohne Umwidmung) -15.208 -12.926 +15 %<br />

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit (ohne<br />

Umwidmung)<br />

Umwidmung § 340 f HGB in § 340 g HGB<br />

Reserven<br />

50.261 54.519 +8,5 %<br />

0 45.000<br />

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 50.261 99.519 +98,0 %<br />

Außerordentliches Ergebnis -103 0<br />

Steuern 8.635 27.025 +213 %<br />

Einstellung in den Fonds für allgemeine<br />

Bankrisiken<br />

25.000 60.000 +140 %<br />

Einstellung in die Ergebnisrücklagen 7.008 3.000 -57,2 %<br />

Bilanzgewinn 9.566 9.558<br />

Mitglieder 179.324 179.527 +0,1 %<br />

Bank für die Region I<br />

42


Jahresbilanz zum 31.12.2011<br />

Jahresabschluss 2011 · Kurzfassung ohne Anhang<br />

Aktivseite Euro Euro Euro Euro Vorjahr TEuro<br />

1. Barreserve<br />

a) Kassenbestand 39.139.301,49 37.807<br />

b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 165.398.271,52 171.875<br />

darunter: bei der Deutschen Bundesbank 165.398.271,52 204.537.573,01 (171.875)<br />

3. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 86.189.053,78 88.296<br />

b) andere Forderungen 569.899.995,26 656.089.049,04 546.682<br />

4. Forderungen an Kunden 3.497.017.792,74 3.357.332<br />

darunter:<br />

durch Grundpfandrechte gesichert 1.026.799.024,51 (1.148.209)<br />

Kommunalkredite 145.042.633,81 (113.220)<br />

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

ba) von öffentlichen Emittenten 25.113.468,30 10.218<br />

darunter: beleihbar bei der<br />

Deutschen Bundesbank 25.113.468,30 (10.218)<br />

bb) von anderen Emittenten 817.636.262,58 842.749.730,88 733.212<br />

darunter: beleihbar bei der<br />

Deutschen Bundesbank 649.812.587,07 (570.050)<br />

c) eigene Schuldverschreibungen 1.423.332,05 844.173.062,93 5.142<br />

Nennbetrag 1.398.000,00 (5.034)<br />

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 492.126.961,01 517.129<br />

7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />

a) Beteiligungen 174.623.388,49 174.337<br />

darunter: an Kreditinstituten 8.735.883,57 (8.443)<br />

b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 348.239,00 174.971.627,49 343<br />

darunter: bei Kreditgenossenschaften 79.550,00 (80)<br />

8. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.447.383,36 1.447<br />

9. Treuhandvermögen 196.956,08 222<br />

darunter: Treuhandkredite 196.956,08 (222)<br />

11. Immaterielle Anlagewerte<br />

b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen<br />

Rechten und Werten 115.983,00 115.983,00 219<br />

12. Sachanlagen 74.845.733,52 78.589<br />

13. Sonstige Vermögensgegenstände 40.102.692,15 41.478<br />

14. Rechnungsabgrenzungsposten 325.799,22 720<br />

43 I Jahresbericht 2011<br />

Summe der Aktiva 5.985.950.613,55 5.765.048


Passivseite Euro Euro Euro Euro Vorjahr TEuro<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

a) täglich fällig 9.270.859,33 9.693<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 371.059.255,10 380.330.114,43 362.601<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />

von drei Monaten 1.442.086.090,33 1.377.100<br />

ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />

von mehr als drei Monaten 95.073.553,50 1.537.159.643,83 154.144<br />

b) andere Verbindlichkeiten<br />

ba) täglich fällig 2.890.769.076,76 2.733.926<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 327.160.391,79 3.217.929.468,55 4.755.089.112,38 298.584<br />

3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

a) begebene Schuldverschreibungen 259.246.865,33 259.246.865,33 310.563<br />

4. Treuhandverbindlichkeiten 196.956,08 222<br />

darunter: Treuhandkredite 196.956,08 (222)<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 9.036.105,82 8.638<br />

6. Rechnungsabgrenzungsposten 4.287.116,80 580<br />

7. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 511.692,00 501<br />

b) Steuerrückstellungen 10.402.933,09 7.533<br />

c) andere Rückstellungen 38.837.651,73 49.752.276,82 36.002<br />

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 46.531.522,82 49.218<br />

10. Genussrechtskapital 4.645.718,27 6.146<br />

darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 4.645.718,27 (4.146)<br />

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 135.000.000,00 75.000<br />

12. Eigenkapital<br />

a) Gezeichnetes Kapital 64.276.975,00 65.031<br />

c) Ergebnisrücklagen<br />

ca) gesetzliche Rücklage 134.000.000,00 130.000<br />

cb) andere Ergebnisrücklagen 134.000.000,00 268.000.000,00 130.000<br />

d) Bilanzgewinn 9.557.849,80 341.834.824,80 9.566<br />

Summe der Passiva 5.985.950.613,55 5.765.048<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften<br />

und Gewährleistungsverträgen 449.209.608,76 336.149<br />

2. Andere Verpflichtungen<br />

c) unwiderrufliche Kreditzusagen 247.448.500,30 223.014<br />

Die nicht aufgeführten Positionen sind für uns nicht zutreffend. Der vollständige Jahresabschluss und der Lagebericht liegen in den Geschäftsräumen der Bank zur<br />

Einsichtnahme aus. Sie werden außerdem nach der Vertreterversammlung (8. Mai 2012) im elektronischen Bundesanzeiger und auf unserer Homepage veröffentlicht.<br />

Bank für die Region I<br />

44


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 01.01.2011 bis 31.12.2011<br />

45 I Jahresbericht 2011<br />

Euro Euro Euro Euro Vorjahr TEuro<br />

1. Zinserträge aus<br />

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 193.652.319,26 193.301<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und<br />

Schuldbuchforderungen 27.051.954,89 220.704.274,15 24.799<br />

2. Zinsaufwendungen 95.005.102,25 125.699.171,90 98.584<br />

3. Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 10.325.027,30 14.362<br />

b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 2.873.128,59 2.773<br />

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 129.000 13.327.155,89 47<br />

5. Provisionserträge 51.197.115,82 51.547<br />

6. Provisionsaufwendungen 4.170.912,49 47.026.203,33 4.446<br />

8. Sonstige betriebliche Erträge 7.017.918,33 6.119<br />

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter 60.709.833,68 63.664<br />

ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung 12.811.444,60 73.521.278,28 11.850<br />

darunter: für Altersversorgung 1.837.486,27 (930)<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen 42.429.064,03 115.950.342,31 38.792<br />

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />

immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 8.083.159,93 7.708<br />

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.591.440,39 2.434<br />

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />

und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu<br />

Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 15.072<br />

14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />

Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft 32.073.014,90 32.073.014,90 0<br />

darunter: Umwidmung § 340 f in<br />

§ 340 g Reserven 45.000.000,00 (0)


Euro Euro Euro Euro Vorjahr TEuro<br />

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen und<br />

wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 136<br />

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen<br />

an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />

behandelten Wertpapiere 863,70 863,70 0<br />

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ohne Umwidmung 54.519.385,42 50.261<br />

19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 99.519.385,42 50.261<br />

21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 103<br />

23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 26.893.665,12 8.447<br />

24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Pos. 12 ausgewiesen 131.404,31 27.025.069,43 188<br />

24. a) Einstellung in Fonds für allgemeine Bankrisiken 60.000.000,00 25.000<br />

25. Jahresüberschuss 12.494.315,99 16.524<br />

26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 63.533,81 50<br />

12.557.849,80 16.574<br />

28. Einstellung in die Ergebnisrücklagen<br />

a) in die gesetzliche Rücklage 1.500.000,00 5.000<br />

b) in andere Ergebnisrücklagen 1.500.000,00 3.000.000,00 2.008<br />

29. Bilanzgewinn 9.557.849,80 9.566<br />

Die nicht aufgeführten Positionen sind für uns nicht zutreffend.<br />

Bank für die Region I<br />

46


Bericht des Aufsichtsrates<br />

47 I Jahresbericht 2011<br />

Die Pflichten unseres Gremiums sind gesetzlich geregelt und in der Satzung<br />

sowie der Geschäfts ordnung definiert. Wir haben diese Aufgaben verant -<br />

wortungs bewusst erfüllt und standen in regelmäßigem Informationsaustausch<br />

mit dem Vorstand.<br />

Der Gesamtaufsichtsrat kam im Jahr 2011 in fünf Sitzungen zusammen.<br />

Themen waren unter anderem die Monats- und Rentabilitätsrechnungen,<br />

Kredit anträge, der Bericht des Vorsitzenden des Prüfungsaus schusses, die<br />

Mindest anforderungen an das Risikomanagement sowie Bau-, Grundstücks- und<br />

Beteiligungs ange legenheiten. Besonders komplexe Sachverhalte behandeln wir in den<br />

Fachausschüssen Prüfung, Personal, Kredit und Risiko. Die Mit glieder dieser Ausschüsse<br />

tagten 2011 in 26 Sitzungen.<br />

Der Jahresabschluss nebst Lagebericht 2011 wurde vom Genossenschafts ver band e. V.<br />

geprüft. Über das Ergebnis wird in der Vertreter versammlung am 8. Mai 2012 berichtet.<br />

Auch im Aufsichtsrat haben wir den Jahres abschluss und den Lagebericht einer sorg -<br />

fäl tigen Prüfung unterzogen. Meine Kollegen und ich stimmen dem Vorschlag des Vorstandes<br />

zur Gewinnverwendung in allen Punkten zu. Wir empfehlen den Ver tretern,<br />

den vorgelegten Jahres abschluss zum 31. Dezember 2011 in der Versammlung fest -<br />

zustellen und die Gewinn verwendung zu beschließen.<br />

Mit dem Ablauf der Wahlperiode scheiden im laufenden Jahr turnusgemäß die Aufsichtsratsmitglieder<br />

Dr. Hans Günther Horn, Michael Koch, Anton Bühlmeyer, Jürgen<br />

Pfaff, Karl-Heinz Schäfer, Thomas Schmidt und Ottmar W. Schütz aus dem Gremium<br />

aus. Dr. Hans Günther Horn und Jürgen Pfaff haben die vorgeschriebene Altershöchstgrenze<br />

erreicht. Die anderen Personen können wiedergewählt werden.<br />

Bei den Vorstandsmitgliedern bedanke ich mich für die partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Mein Dank gilt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denn sie haben mit<br />

viel Engagement und ehrlicher Kundenorientierung zum Erfolg unserer <strong>Volksbank</strong> beigetragen.<br />

Gießen, im April 2012<br />

Dr. Hans Günther Horn, Vorsitzender des Aufsichtsrates


Förderbilanz<br />

Die untenstehende Tabelle gibt einen groben Überblick zu unserem gesellschaftlichen<br />

Engagement für die Region. Die Zahlen beziehen sich auf das Berichtsjahr 2011. Tagesaktuelle<br />

Informationen finden Sie in unserem Blog www.mitverantwortung.info.<br />

1,8 Mio. Euro<br />

3.497 Mio. Euro<br />

1,16 Mio. Euro<br />

179 527<br />

4,5 Mio. Euro<br />

17 070<br />

Auftragsvolumen haben wir an Handwerker und Gewerbetreibende ausschließlich<br />

in unserem Geschäftsgebiet vergeben.<br />

Kredite stellten wir für private Investitionen und für die heimische Wirtschaft zur<br />

Verfügung.<br />

ist die Gesamtsumme unserer Förderungen, die wir an regionale Vereine, soziale<br />

und gemeinnützige Institutionen in Form von Spenden und Sponsoringmitteln<br />

geleistet haben.<br />

Mitgliedern gehört die <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong> eG – damit sind wir die<br />

mitgliederstärkste <strong>Volksbank</strong> in Deutschland.<br />

an Dividende zahlten wir unseren Mitgliedern gemäß dem genossenschaftlichen<br />

Förderauftrag aus.<br />

Altersvorsorgeverträge haben unsere Mitglieder und Kunden für ihre finanzielle<br />

Absicherung im Ruhestand bei uns abgeschlossen.<br />

73 Auszubildende waren bei uns beschäftigt.<br />

2 893 Tage Weiterbildung investierten wir in unsere Mitarbeiter.<br />

21,1 Mio Euro führten wir für unsere Mitarbeiter an die Sozialversicherungskassen ab.<br />

102<br />

Geschäftsstellen, 56 SB-Standorte und 193 Geldausgabeautomaten unterhielten<br />

wir in der Region.<br />

Bank für die Region I<br />

48


Gremien<br />

Aufsichtsrat<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. med. Hans Günther Horn,<br />

Internist und Kardiologe, Bad Nauheim<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Prof. Dr. Hubert Jung,<br />

Fachhochschullehrer,<br />

Wirtschaftsprüfer/Steuerberater, Buseck<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Prof. Dr. Michael Kirk,<br />

Universitätsprofessor, Marburg<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Michael Koch, Geschäftsführer verschiedener<br />

Unternehmen der Hermann Hofmann Gruppe,<br />

Solms<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Erhard Balser, Vorsitzender des Betriebsrates<br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong>, Fernwald<br />

Klaus-Richard Arnold,<br />

Mitarbeiter <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

Anton Bühlmeyer,<br />

Steuerberater, Bad Nauheim<br />

Dipl.-Kfm. Gerald Engeland,<br />

Steuerberater, Frankenberg, Bottendorf<br />

Michael Hahn,<br />

Mitarbeiter <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

49 I Jahresbericht 2011<br />

Frank Hettche,<br />

Mitarbeiter <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

Andrea Höfner,<br />

Mitarbeiterin <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

Dipl.-Wirtschafts ingenieur Michael Kraft,<br />

Geschäftsführer Neils & Kraft<br />

GmbH & Co. KG, Gießen,<br />

Senger & Kraft GmbH & Co. KG, Weimar,<br />

Senger & Kraft Automobile GmbH, Gotha<br />

Jürgen Pfaff,<br />

Bilanzbuchhalter, Ehringshausen<br />

Karl-Heinz Schäfer,<br />

Jurist und Bürgermeister der Stadt Pohlheim,<br />

Pohlheim<br />

Dipl.-Kfm., Dipl.-Ing. (FH) Thomas Schmidt,<br />

leitender Angestellter, Weilburg<br />

Volker Schüßler,<br />

Mitarbeiter <strong>Volksbank</strong> <strong>Mittelhessen</strong><br />

Dipl.-Kfm., Dipl.-Ing. Ottmar W. Schütz,<br />

Geschäftsführer Wilhelm Schütz GmbH & Co. KG,<br />

Weilburg<br />

Dipl.-Betriebswirt Frank Sommerlad,<br />

Geschäftsführer Sommerlad Service und<br />

Beratungs-GmbH & Co. KG Gießen, Buseck


Vorstand<br />

Dr. Peter Hanker<br />

Rolf Witezek<br />

Hans-Heinrich Bernhardt<br />

Volker Remmele<br />

Rainer Staffa<br />

Direktoren<br />

Klaus Arnold<br />

Thomas Cornelius<br />

Markus Dokter<br />

Guido Emmelius<br />

Jens Fürbeth<br />

Andreas Hahn<br />

Peter Höfer<br />

Hagen Itzerott<br />

Frank Klomfaß<br />

Andreas Lenzer<br />

Michael Lepper<br />

Peter Rausch<br />

Werner Röhrich<br />

Manfred Schneider<br />

Waltraud Theis<br />

Alexander Zippel<br />

Syndikus<br />

Klaus Medebach<br />

Bereichsleiter und Prokuristen<br />

Rolf Bittendorf<br />

Thomas Falkenrodt<br />

Martin Frettlöh<br />

Werner Geck<br />

Klaus-Dieter Geißler<br />

Gerhard Homrighausen<br />

Frank Janitschek<br />

Dr. Markus Kampermann<br />

Gerald Koch<br />

Günter Peters<br />

Günther Riedl<br />

Manfred Rücker<br />

Jürgen Schmidt<br />

Mario Schneider<br />

Bank für die Region I<br />

50


Filialbereiche und Geschäftsstellen<br />

Regionalmarkt<br />

Gießen<br />

Regionaldirektor<br />

Werner Röhrich<br />

Allendorf/Lumda<br />

Buseck<br />

Alten-Buseck<br />

Beuern<br />

Großen-Buseck<br />

Fernwald<br />

Annerod<br />

Steinbach<br />

Gießen<br />

Frankfurter Straße<br />

Goethestraße<br />

Licher Straße<br />

Rodheimer Straße<br />

Schiffenberger Weg<br />

Kleinlinden<br />

Lützellinden<br />

Wieseck<br />

Grünberg<br />

Homberg (Ohm)<br />

Linden<br />

Großen-Linden<br />

Leihgestern<br />

Lollar<br />

Mücke<br />

Atzenhain<br />

Groß-Eichen<br />

Merlau<br />

Nieder-Ohmen<br />

Ruppertenrod<br />

Sellnrod<br />

Pohlheim<br />

Garbenteich<br />

Holzheim<br />

Watzenborn-Steinberg<br />

Rabenau<br />

Kesselbach<br />

Reiskirchen<br />

Ettingshausen<br />

Reiskirchen<br />

Staufenberg<br />

Wettenberg<br />

Krofdorf-Gleiberg<br />

Launsbach<br />

51 I Jahresbericht 2011<br />

Regionalmarkt<br />

Wetterau<br />

Regionaldirektor<br />

Peter Höfer<br />

Bad Nauheim<br />

Alicestraße<br />

Bahnhofsallee<br />

Hochwaldstraße<br />

Nieder-Mörlen<br />

Steinfurth<br />

Echzell<br />

Florstadt<br />

Nieder-Florstadt<br />

Friedberg<br />

Haagstraße<br />

Hungen<br />

Hungen<br />

Inheiden<br />

Villingen<br />

Karben<br />

Groß-Karben<br />

Laubach<br />

Lich<br />

Niddatal<br />

Assenheim<br />

Rockenberg<br />

Rosbach vor der Höhe<br />

Ober-Rosbach<br />

Rodheim<br />

Wölfersheim<br />

Berstadt<br />

Wölfersheim<br />

Wöllstadt<br />

Nieder-Wöllstadt<br />

Regionalmarkt<br />

Marburg<br />

Regionaldirektorin<br />

Waltraud Theis<br />

Bad Laasphe<br />

Burgwald<br />

Ernsthausen<br />

Frankenberg<br />

Kirchhain<br />

Lahntal<br />

Goßfelden<br />

Sterzhausen<br />

Lohra<br />

Marburg<br />

Bahnhofstraße<br />

Frauenbergstraße<br />

Marburg-Mitte<br />

Wilhelmsplatz<br />

Bauerbach<br />

Cappel<br />

Schröck<br />

Wehrda<br />

Münchhausen<br />

Stadtallendorf<br />

Weimar<br />

Niederweimar<br />

Wetter<br />

Regionalmarkt<br />

Wetzlar-Weilburg<br />

Regionaldirektor<br />

Thomas Cornelius<br />

Aßlar<br />

Aßlar<br />

Werdorf<br />

Braunfels<br />

Ehringshausen<br />

Ehringshausen<br />

Katzenfurt<br />

Greifenstein<br />

Ulm<br />

Hüttenberg<br />

Hüttenberg<br />

Rechtenbach<br />

Langgöns<br />

Langgöns<br />

Oberkleen<br />

Leun<br />

Löhnberg<br />

Mengerskirchen<br />

Schöffengrund<br />

Niederwetz<br />

Schwalbach<br />

Selters<br />

Münster<br />

Solms<br />

Burgsolms<br />

Villmar<br />

Waldsolms<br />

Brandoberndorf<br />

Weilburg<br />

Frankfurter Straße<br />

Weilmünster<br />

Wetzlar<br />

Moritz-Hensoldt-Straße<br />

Niedergirmes<br />

Sturzkopf<br />

Dutenhofen<br />

Nauborn<br />

Naunheim<br />

Steindorf


LAHN<br />

LAHN<br />

49<br />

49<br />

3<br />

3<br />

5<br />

5<br />

45<br />

45<br />

480<br />

480<br />

485<br />

Bauerbach<br />

Cappel<br />

Wehrda<br />

Schröck<br />

Bad Laasphe<br />

Ernsthausen<br />

Frankenberg<br />

Kirchhain<br />

Sterzhausen<br />

Goßfelden<br />

Lohra<br />

Münchhausen<br />

Stadtallendorf<br />

Niederweimar<br />

Wetter<br />

Marburg<br />

Lich<br />

Laubach<br />

Nieder-Mörlen<br />

Steinfurth<br />

Bad-Nauheim<br />

Friedberg<br />

Nieder-Florstadt<br />

Echzell<br />

Hungen<br />

Inheiden<br />

Villingen<br />

Karben<br />

Assenheim<br />

Rockenberg<br />

Ober-Rosbach<br />

Rodheim<br />

Nieder-Wöllstadt<br />

Berstadt<br />

Wölfersheim<br />

Homberg (Ohm)<br />

Allendorf/Lumda<br />

Alten-Buseck<br />

Beuern<br />

Großen-Buseck<br />

Annerod<br />

Steinbach<br />

Grünberg<br />

Merlau<br />

Lollar<br />

Atzenhain<br />

Groß-Eichen<br />

Nieder-Ohmen<br />

Ruppertenrod<br />

Sellnrod<br />

Kesselbach<br />

Ettingshausen<br />

Reiskirchen<br />

Staufenberg<br />

Krofdorf-Gleiberg<br />

Launsbach<br />

Kleinlinden<br />

Lützellinden<br />

Wieseck<br />

Leihgestern<br />

Großen-Linden<br />

Garbenteich<br />

Holzheim<br />

Gießen<br />

Watzenborn-Steinberg<br />

Langgöns<br />

Oberkleen<br />

Dutenhofen<br />

Nauborn<br />

Naunheim<br />

Steindorf<br />

Wetzlar<br />

Weilburg<br />

Aßlar<br />

Werdorf<br />

Braunfels<br />

Ehringshausen<br />

Katzenfurt<br />

Ulm<br />

Hüttenberg<br />

Rechtenbach<br />

Leun<br />

Löhnberg<br />

Mengerskirchen<br />

Niederwetz<br />

Schwalbach<br />

Münster<br />

Burgsolms<br />

Brandoberndorf<br />

Weilmünster<br />

Niedergirmes<br />

Villmar<br />

Kassel<br />

Frankfurt<br />

52<br />

Bank für die Region I


Peer Steinbrück sprach zur Auftaktveranstaltung unserer Mitglieder -<br />

versammlungen in Gießen.<br />

Rückblick 2011<br />

JANUAR<br />

Auftakt unserer Mitgliederversammlungen<br />

Für unsere <strong>Volksbank</strong> ist sie eine der wichtigsten<br />

Ereignisse des Jahres: die Auftaktveranstaltung<br />

unserer 43 Mitgliederversammlungen. Wir nutzen<br />

diese Abende, um unseren Teilhabern über die<br />

Geschäftsentwicklung zu berichten, sie über Neuigkeiten<br />

und Vorhaben rund um unsere Bank zu<br />

informieren und ihre Fragen zu beantworten. Als<br />

Gastredner in Gießen konnten wir einen Politiker<br />

begrüßen, der es wie kaum ein anderer versteht,<br />

kom plexe Inhalte verständlich und klar auf den<br />

Punkt zu bringen: Peer Steinbrück. Von 2005 bis<br />

2009 war der potenzielle SPD-Kanzlerkandidat<br />

Bundesminister für Finanzen, heute ist er Abge -<br />

ordneter und Buchautor. Sein Vortrag „Die Krise als<br />

Zäsur: Regeln für den globalen Kapitalismus“ fand<br />

in der Kongresshalle begeisterte Zuhörer.<br />

53 I Jahresbericht 2011<br />

TV-Koch Horst Lichter weiß, wie man<br />

appetitliche Abende kreiert.<br />

mehr&wert: „Kann denn Butter Sünde sein?“<br />

Deutschlands witzigster TV-Koch Horst Lichter hat<br />

eine große Fan gemeinde. Für unsere Mehrhaber<br />

war es absolut köstlich, den bekennenden Butterfan<br />

in der Wetzlarer Rittal Arena live zu er leben. Mit<br />

einer kuriosen Mixtur aus Anekdoten, philoso -<br />

phischen Leckereien und verführe rischen Kochkünsten<br />

brachte der lebenslustige Schnurrbart -<br />

träger sein Publikum zum Dahinschmelzen.<br />

mehr&wert: Schminkworkshop<br />

Wahre Schönheit kommt von innen, aber der äußeren<br />

darf man gerne etwas nachhelfen. Alexandra<br />

Christ, Inhaberin der Parfümerie Trute in Lich, zeigte<br />

unseren Mehrhaberinnen verblüffende Tricks und<br />

erklärte ihnen den Umgang mit Werkzeugen wie<br />

Wimpernzange, Mascara und Konturenstift. Das<br />

Ergebnis? Leuchtende Augen und strahlende Gesichter.


Er war im Februar 2011 noch ein „einfacher Bürger“, aber schon<br />

ein brillanter Redner: Bundespräsident Dr. Joachim Gauck.<br />

FEBRUAR<br />

Mitgliederversammlung in Friedberg<br />

Viele Menschen schätzen ihn als eine moralische<br />

Instanz, die Werte wie Demokratie und Freiheit<br />

verkörpert: Pastor, Politiker, Publizist und seit dem<br />

23. März 2012 Bundespräsident Dr. Joachim Gauck.<br />

Er nahm unsere Mitglieder auf eine ebenso informative<br />

wie anschau liche, zum Teil auch sehr persönliche<br />

Zeitreise durch die letzten zwanzig Jahre<br />

deutscher Geschichte mit. Wie in Friedberg waren<br />

auch die Teilnehmer unserer Mitgliederversammlungen<br />

in Wetzlar und Marburg im März 2011 von<br />

seinem Vortrag tief beeindruckt.<br />

MÄRZ<br />

Regionale Mitgliederversammlungen<br />

Bei den kleineren Mitgliederversammlungen in der<br />

Region luden wir die Teilnehmer nach der offiziellen<br />

Tagesordnung und vor dem gemeinsamen Abendessen<br />

zu einer künstlerischen Delikatesse ein. Im<br />

letzten Jahr präsentierten wir ihnen gleich zwei<br />

Entertainer, die perfekt miteinander harmonierten:<br />

den Komö dianten Sammy Tavalis und die Sand -<br />

malerin Katrin Weißensee. Ihre gelungene Show<br />

wurde mit viel Applaus belohnt.<br />

Katrin Weißensee verzauberte unsere Mitglieder mit<br />

fantasievollen Sandbildern.<br />

Fotoworkshop „Kreativer Bildaufbau“<br />

Talente freuen sich über jede Möglichkeit, ihr<br />

Können noch weiter zu verfeinern. Deshalb hatten<br />

wir die Sieger unseres Fotowettbewerbs 2010<br />

„Wege in <strong>Mittelhessen</strong>“ zu einem zweitägigen<br />

Workshop in die Leica-Akademie in Solms-Oberbiel<br />

und in den Hessenpark Neu-Anspach eingeladen.<br />

Die Resonanz war sehr positiv, zumal die Teil -<br />

nehmer mit professionellen Leihkameras wertvolle<br />

Erfahrungen sammeln konnten.<br />

Marktplatz <strong>Mittelhessen</strong><br />

Hier treffen gemeinnützige Organisationen und<br />

Wirtschaftsunternehmen zusammen, um Kontakte<br />

zu knüpfen, Ideen zu entwickeln und vielver -<br />

sprechende Projekte auf den Weg zu bringen. Geld<br />

ist tabu – gehandelt werden persön liches Engagement,<br />

fach liches Know-how und jegliche Form der<br />

Unterstützung. 2011 fand dieser Marktplatz im<br />

Europaladen des Freiwilligenzentrums in Wetzlar<br />

statt. Wie schon im Vorjahr übernahm Volker<br />

Schüßler, ein Trainer unserer <strong>Volksbank</strong> Akademie<br />

<strong>Mittelhessen</strong>, die Moderation. Es wurden vier<br />

Engagementvereinbarungen, unter anderem mit<br />

der Sophie-Scholl-Schule und der Kindertagesstätte<br />

Villa Kunterbunt, geschlossen. Schirmherr der<br />

Veranstaltung war Wetzlars Oberbürgermeister<br />

Wolfram Dette.<br />

Rückblick 2011 I<br />

54


Nicht nur BAP-Fans waren von unserem mehr&wert-Event<br />

mit Wolfgang Niedecken begeistert.<br />

APRIL<br />

mehr&wert: Lesung mit Wolfgang Niedecken<br />

Weit über die Grenzen seiner Heimat- und Lieblingsstadt<br />

Köln hinaus ist der BAP-Sänger, der politische<br />

Wachsamkeit mit humanitärem Engagement<br />

verbindet, bekannt und überaus beliebt. Dass er<br />

auch andere Töne anschlagen kann, zeigt Wolfgang<br />

Niedecken in seiner Auto biografie „Für `ne<br />

Moment“. Sehr gerne ließen sich unsere Mehr haber<br />

von seiner Lebensgeschichte inspirieren und lauschten<br />

mindestens genauso gerne seinen ein fühl samen<br />

Liedern. Die Veranstaltung fand in der Sport- und<br />

Kulturhalle in Pohlheim-Garbenteich statt. Vor der<br />

Lesung plauderte Wolfgang Niedecken mit den drei<br />

Mehrhabern samt Begleitungen, die bei unserer<br />

Verlosung ein Meet&Greet gewonnen hatten.<br />

mehr&wert: Führung im Stadttheater<br />

Dass es hinter der Bühne genauso spannend sein<br />

kann wie im Rampenlicht, erlebten 46 Mehrhaber<br />

im Stadttheater Gießen. Behzad Borhani leitet dort<br />

die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und wusste viel<br />

Amüsantes aus dem Theater alltag zu berichten, der<br />

manchmal ganz anders verläuft, als man es ver -<br />

muten würde.<br />

55 I Jahresbericht 2011<br />

Dr. Hans Günther Horn leitete die Vertreterversammlung<br />

in der Kongresshalle Gießen.<br />

MAI<br />

Vertreterversammlung<br />

Die Vertreterversammlung ist das wichtigste Organ<br />

einer Genossenschaftsbank. Hier üben die von den<br />

Mitgliedern gewählten Vertreter ihr Stimmrecht<br />

aus, wählen die Aufsichtsratsmitglieder und entscheiden<br />

über wichtige Themen, zum Beispiel über<br />

die Höhe der Dividende. An dieser Veranstaltung in<br />

der Kongresshalle nahmen 304 Vertreter und 75<br />

Besucher teil.<br />

Förderwettbewerb: Heimliche Helden<br />

70 gemeinnützige Organisationen hatten sich beworben<br />

und Kandidaten nominiert. Weil jeder von<br />

ihnen besondere Anerkennung verdient, stand die<br />

Jury vor einer schwierigen Aufgabe. Letzlich wurden<br />

25 Heimliche Helden ausgezeichnet. Das Mit -<br />

machen hatte sich für alle gelohnt, denn jeder Verein<br />

wurde zur feierlichen Preisübergabe ins Forum<br />

<strong>Volksbank</strong> eingeladen und mit einer Geldspende in<br />

Höhe von 1.000 Euro bedacht. Vorstandsmitglied<br />

Volker Remmele betonte: „Damit möchten wir<br />

Danke sagen und Ihnen unsere besondere Wertschätzung<br />

zeigen.“


Ehre, wem Ehre gebührt: Volker Remmele bedankte sich bei den Siegern des Förderwettbewerbs „Heimliche Helden“ für ihr<br />

außergewöhnliches Engagement.<br />

mehr&wert: Liebe in Weilburg<br />

Wir schreiben das Jahr 1815. Prinzessin Henriette<br />

soll heiraten, aber sie ist voller Zweifel. Rat und<br />

Hilfe erhofft sie sich von ihrer alten Kinderfrau. Deshalb<br />

streifen beide ins Gespräch vertieft durch die<br />

Stadt. Dies war die rührende Geschichte, die unsere<br />

Mehrhaber bei der historischen Henriettenführung<br />

miterleben durften. Die Reise in die Vergangenheit<br />

mit den detailverliebten Kostümen der beiden<br />

Schauspielerinnen und dem standes gemäßen Umtrunk<br />

am Schlosshof wird in bester Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Eröffnung des FinanzWerks<br />

Feierstunde mit rund 100 geladenen Gästen im<br />

Wetzlarer Gewerbepark Spilburg: Oberbürger -<br />

meister Wolfram Dette und Vorstandssprecher<br />

Dr. Peter Hanker übergaben das FinanzWerk seiner<br />

Bestimmung. An diesem neuen Standort unserer<br />

<strong>Volksbank</strong> haben rund 330 Mit arbeiter ihren Arbeitsplatz.<br />

„Mit der Investition gibt die <strong>Volksbank</strong><br />

der lokalen Wirtschaft neue Impulse“, freute sich<br />

der Oberbürgermeister. Die Baukosten in Höhe von<br />

18,8 Millionen Euro flossen ausschließlich in die<br />

Region, denn sämtliche Aufträge wurden von hier<br />

ansässigen Betrieben aus geführt.<br />

mehr&wert: Fotoworkshop für Tierfreunde<br />

Wer Vierbeiner fotografisch ins rechte Licht setzen<br />

will, braucht vor allem eines: Geduld. Was bezüglich<br />

Ausrüstung und Technik bei Tierfotos besonders<br />

zu beachten ist, erfuhren unsere Mehrhaber in<br />

diesem Workshop im Rittergut Elmshausen.<br />

JUNI<br />

mehr&wert: Brauereiseminar<br />

Getreide, Hopfen, Malz, Hefe, Wasser und eine<br />

gesunde Portion Leidenschaft: Das sind die Zutaten,<br />

die man braucht, um wirklich gutes Bier zu brauen.<br />

Das und noch einiges mehr erfuhren die Mehr -<br />

haber in der Marburger Brauerei. Im 700 Jahre<br />

alten Keller gewölbe konnten sie sich von der Qualität<br />

des fertigen Produktes selbst überzeugen.<br />

Na denn, ein Prosit auf Deutschlands Lieblings -<br />

getränk!<br />

Rückblick 2011 I<br />

56


Den unnachahmlichen Sound der Blues Brothers konnten<br />

unsere Mehrhaber live in Wetzlar erleben.<br />

JULI<br />

mehr&wert: Standing Ovations für die Blues<br />

Brothers<br />

Jake und Elwood gaben sich und unseren Mehr -<br />

habern im Wetzlarer Rosengärtchen die Ehre. Wir<br />

hatten die Teilnehmer mit den typischen Sonnenbrillen<br />

ausgestattet, damit sie die Sänger und<br />

das Lippe-Saiten-Orchester stil echt unterstützen<br />

konnten. Wie heißt es doch: Everybody needs<br />

somebody …<br />

mehr&wert: sehnlichst erwartet – der letzte<br />

Harry Potter<br />

Es war ein außerordentlich spannender Premierenabend<br />

im Marburger Cineplex: Nach dem Begrüßungssekt<br />

fieberten 120 Mehrhaber mit Harry,<br />

Hermine und Ron, die zum aller letzten Mal in der<br />

magischen Welt der Zauberer und Hexen Abenteuer<br />

bestehen mussten.<br />

57 I Jahresbericht 2011<br />

Bei unserem „Dinner for Ladies“ lag die Frauenquote<br />

bei 100 Prozent.<br />

AUGUST<br />

Spielerpräsentation des TV 05/07 Hüttenberg<br />

In unserem ServiceZentrum wurden die neuen<br />

Spieler des traditionsreichen Handballvereins vor -<br />

gestellt. Dabei mussten sie sich einem nicht ganz<br />

ernst gemeinten Tauglichkeitstest unterziehen. Die<br />

schwierigste Prüfung: Zugezogene sollten mittelhessische<br />

Mundart ins Hochdeutsche übersetzen.<br />

Startschuss für 26 Auszubildende<br />

Wie in jedem Jahr gaben wir jungen Menschen<br />

gerne die Möglichkeit, ihren Berufsweg bei uns zu<br />

beginnen. Mit insgesamt 73 Auszubildenden zählen<br />

wir zu den wichtigsten Ausbildungsbetrieben in<br />

<strong>Mittelhessen</strong>.<br />

SEPTEMBER<br />

Dinner for Ladies<br />

Ein buntes und abwechslungsreiches Feuerwerk<br />

musikalischer, kuli na rischer und philoso phischer<br />

Hochgenüsse erlebten rund 200 Damen an diesem<br />

außergewöhnlichen Frauenabend – kreiert und<br />

stimmungsvoll angerichtet von Direktor Klaus<br />

Arnold und seinem Team vom VermögensManagement.


Zur Preisverleihung „Sterne des Sports“ waren Vereine einge -<br />

laden, die mehr als Tabellenplätze und Medaillen im Sinn haben.<br />

Förderwettbewerb: Sterne des Sports<br />

Bei diesem Wettbewerb, den wir gemeinsam mit<br />

dem Deutschen Olympischen Sportbund ausrichten,<br />

geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern<br />

um gesellschaftliches Engagement innerhalb<br />

des Breitensports. In feier lichem Rahmen übergab<br />

Dr. Peter Hanker Spenden im Gesamtwert von<br />

15.000 Euro, denn jeder teilnehmende Verein wurde<br />

belohnt. Über den Großen Stern in Bronze freute<br />

sich die Turngemeinde Groß-Karben 1891 e. V., die<br />

sich hiermit als Erstplatzierte für den Landesentscheid<br />

quali fiziert hatte.<br />

Förderwettbewerb: Zukunft gestalten<br />

Die Teilnehmer haben das gemeinsame Ziel, eine<br />

lebenswerte Umwelt für die nachfolgenden Generationen<br />

zu erhalten. Aus den Bewerbungen wurden<br />

35 vielversprechende Projekte ausgewählt. Vorstandsmitglied<br />

Volker Remmele stellte bei der<br />

Preisverleihung alle Initiativen vor und überreichte<br />

Fördergelder in Höhe von insgesamt 25.000 Euro.<br />

Freiwilligentag<br />

Statt Anzug oder Kostüm holten unsere Kollegen<br />

den Blaumann aus dem Schrank, um sich am freien<br />

Samstag gemeinnützig zu engagieren. Vom Auszubildenden<br />

bis zum Bereichsleiter packten alle kräftig<br />

mit an, zum Beispiel bei der Neugestaltung des<br />

Altenzentrums in der Pariser Gasse in Wetzlar.<br />

Nicht lange überlegen, sondern mitmachen: Natürlich war die<br />

<strong>Volksbank</strong> beim Freiwilligentag aktiv dabei.<br />

Spielerpräsentation des RSV Lahn-Dill<br />

In unserem FinanzWerk in Wetzlar fand die Teampräsentation<br />

der Rollstuhl-Basketballer des RSV<br />

Lahn-Dill statt – verbunden mit spannenden Interviews<br />

und einem Ausblick auf die kommende Saison.<br />

Als Gastgeber begrüßte Dr. Peter Hanker rund 90<br />

geladene Gäste. Viele von ihnen nutzen die Gelegenheit,<br />

nach dem offiziellen Programm unseren<br />

neu gebauten Standort zu besichtigen.<br />

OKTOBER<br />

Wirtschaftstag der <strong>Volksbank</strong>en und<br />

Raiffeisenbanken<br />

Deutschlands größtes Unternehmertreffen hatte<br />

auch 2011 wieder spannende Themen auf der<br />

Agenda: die europäische Schuldenkrise, die großen<br />

Herausforderungen durch die Energiewende, die<br />

Zukunft der Mobilität und die Ethik der Innovation.<br />

Unsere <strong>Volksbank</strong> war mit rund 60 Firmen kunden<br />

vor Ort, um die interessanten Vorträge und Diskussionen<br />

der Podiumsgäste – darunter Bundes wirt -<br />

schafts minister Philipp Rösler – live zu erleben.<br />

Rückblick 2011 I<br />

58


Vorstandsmitglied Rolf Witezek bedankte sich bei Edgar K. Geffroy und Cordula Velten für die<br />

spannenden Vorträge.<br />

NOVEMBER<br />

Firmenkundenveranstaltung mit<br />

Edgar K. Geffroy und Cordula Velten<br />

„Der Triumph des digitalen Kunden – Kunden kaufen<br />

heute anders“ – zu diesem Thema präsentierte<br />

Vorstandsmitglied Rolf Witezek im Rahmen des<br />

MittelstandsKollegs einen der gefragtesten Redner<br />

Deutschlands: den Unternehmer, Berater und Bestsellerautor<br />

Edgar K. Geffroy. Als Quer- und Vor -<br />

denker bekannt, gab er unseren Firmenkunden<br />

ungewöhnliche Denkanstöße, verknüpft mit praktikablen<br />

Tipps und konkreten Handlungsempfehlungen.<br />

Zuvor hatte unsere Social Media Managerin<br />

Cordula Velten die Teilnehmer mit aktuellen Zahlen<br />

und interessanten Fakten über die Entwicklungen<br />

in der digitalen Welt informiert.<br />

mehr&wert: Öl-Seminar<br />

Im trüben November stand noch ein kulinarisches<br />

Highlight für unsere Mehrhaber an. Barbara Bremer<br />

präsentierte in ihrem AROMAtisch köstliche Öle<br />

und himmlische Leckereien wie Walnusssauce und<br />

Kürbiskernöl-Pesto. Man hätte ihr stundenlang<br />

zuhören können, denn sie hatte viel Anregendes<br />

aus der Welt feinster Öle und Gewürze zu erzählen.<br />

59 I Jahresbericht 2011<br />

mehr&wert: Hagebutten-Seminar<br />

Was unsere Mehrhaber in der Rosenschule Ruf in<br />

Steinfurth erfahren haben, ist schon erstaunlich:<br />

Zum Beispiel, dass die unscheinbare Hagebutte eine<br />

Frucht der Rose ist und mit ihrem Vitamin-C-Gehalt<br />

sogar Zitrusfrüchte in den Schatten stellt. Zum Probieren<br />

gab es hausgemachte Hagebutten-Biskuitrolle.<br />

Den guten Hagebutten-Brotaufstrich, den die<br />

Teilnehmer selbst hergestellt hatten, durften sie<br />

natürlich mit nach Hause nehmen.<br />

mehr&wert: Pannenhilfe für Frauen<br />

Von wegen hilflos: Die Mehrhaberinnen, die an<br />

diesem Workshop im Autohaus Müller in Hüttenberg<br />

teilgenommen haben, werden die nächste<br />

Autopanne ohne Unterstützung beheben können.<br />

Reifenwechsel? Wild blinkende Kontrolllämpchen?<br />

Überbrücken mit dem Starterkabel? Das alles ist für<br />

sie kein Problem mehr.


Eine vergnügliche Lehrstunde erlebten die<br />

Mehrhaber im Liebigmuseum.<br />

mehr&wert: Training mit den Stars<br />

Diesen Tag werden die Mädels und Jungs nicht so<br />

schnell vergessen. Schließlich hat man nicht oft die<br />

Gelegenheit, mit den Lieblingsstars zu trainieren.<br />

Aber wir lassen uns für die Mehrhaber ja gerne<br />

etwas Außergewöhnliches einfallen. So wurde<br />

auch das Probetraining mit der HSG Wetzlar ein<br />

voller Erfolg. Die Profis Timo Salzer, Philipp Müller<br />

und Giorgos Chalkidis hatten ein buntes Programm<br />

zusammengestellt, bei dem sich die Jugendlichen<br />

richtig auspowern konnten. Allen hat es viel Spaß<br />

gemacht!<br />

mehr&wert: Live-Chemie im Liebigmuseum<br />

Das hätte der ehrwürdige Justus von Liebig vermutlich<br />

nicht viel besser machen können: In der historischen<br />

Kulisse des Liebig-Museums begeisterte<br />

Professor Laqua unsere Mehrhaber mit einer Experimentalvorlesung<br />

der ganz besonderen Art. Der<br />

Hörsaal ist noch original erhalten, so dass sich die<br />

Zuhörer mühelos in die Zeit des großen Meisters<br />

zurück versetzen konnten. Bei solchen Lehrstunden<br />

wäre Chemie damals vermutlich ihr Lieblingsfach<br />

gewesen.<br />

Bei der Preisverleihung des Förderwettbewerbs „Trikots für die Kleinsten“<br />

drehte sich alles um die Bambinis.<br />

DEZEMBER<br />

Förderwettbewerb: Trikots für die Kleinsten<br />

Die Jugendarbeit in Sportvereinen – verbunden mit<br />

unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden – ist<br />

aller Ehren wert, denn sie erfüllt wichtige Aufgaben<br />

für die Gesellschaft. Weil die Vereinskassen oft nur<br />

spärlich gefüllt sind, ist jede finanzielle Hilfe sehr<br />

willkommen. Wir statten seit einigen Jahren die<br />

Bambini-Mannschaften mit Trikotsätzen aus. Nach<br />

Fußball-, Handball- und Volleyballvereinen waren es<br />

2011 die Tischtennisclubs in der Region. Vorstandsmitglied<br />

Volker Remmele übergab die Trikots im<br />

Gesamtwert von mehr als 40.000 Euro an die kleinen<br />

Spieler und ihre Trainer – natürlich umrahmt<br />

von einem vergnüglichen Begleit programm.<br />

Rückblick 2011 I<br />

60


61 I Jahresbericht 2011<br />

Perspektiven<br />

Wer Zukunft gestalten will, braucht einen ungeschönten Blick auf die<br />

Gegenwart und Mut zur Veränderung. Sonst läuft man Gefahr, vom<br />

Wandel überrollt zu werden. Ein Beispiel hierfür ist die moderne<br />

Medienwelt. Sie hat ganz neue Möglichkeiten geschaffen, die wiede -<br />

rum andere Gewohnheiten und Erwartungen nach sich ziehen. So ist<br />

es inzwischen für die meisten Kunden selbstverständlich, alltägliche<br />

Bankgeschäfte von zu Hause aus oder unterwegs zu erledigen. Wir<br />

haben unser Online angebot entsprechend ausgerichtet, sind aber<br />

selbstverständlich in professionell ausgestatteten Beratungszentren<br />

persönlich für unsere Kunden da. Auch wenn kleinere Filialen<br />

zusammen gelegt wurden, bleiben wir weiterhin im ganzen Geschäftsgebiet<br />

auf kurzen Wegen erreichbar.<br />

Für 2011 durften wir die Auszeichnung „Great place to work“ in Empfang nehmen.<br />

Darauf aufbauend werden wir – im Hinblick auf die ständig wachsenden beruflichen<br />

Anforderungen und den demografischen Wandel – unsere Personalpolitik noch familien -<br />

bewusster gestalten. Wir wollen Lösungen finden und umsetzen, die den Lebensumständen<br />

unserer Mitarbeiter ent gegenkommen. Dabei geht es nicht nur um Kinder -<br />

betreuung, sondern zunehmend auch um die Pflege von älteren Angehörigen. Im<br />

Rahmen des Audits „berufundfamilie“ fand im Februar 2012 bereits der erste von mehreren<br />

Workshops in unserem Haus statt. Voraussichtlich werden wir noch in diesem Jahr<br />

das anerkannte Qualitäts siegel erhalten.<br />

Aktiv mitgestalten wollen wir auch die Energiewende in unserer Region. Bisher haben<br />

wir schon sieben unserer Standorte mit moderner Solartechnik ausgerüstet, weitere<br />

werden folgen. Selbstverständlich sind wir jederzeit bereit, entsprechende Bürger -<br />

initiativen wie die Gründungen von Energiegenossenschaften zu unterstützen. Unsere<br />

Förderung für Umweltprojekte werden wir 2012 ausbauen.<br />

Neben diesen Beispielen sehen wir noch viele andere Ansatzpunkte für unsere Bank,<br />

um den Veränderungen auf genossenschaftliche Weise Rechnung zu tragen. Dabei sind<br />

es nicht nur die großen Maßnahmen, die Gutes bewirken. Auch mit kleineren Dingen<br />

lässt sich sozialer Mehrwert schaffen. Über www.mitverantwortung.info halten wir<br />

Sie über unser gesellschaftliches Engagement auf dem Laufenden.<br />

Für das Team vom Vorstand<br />

Ihr<br />

Dr. Peter Hanker


Schiffenberger Weg 110 35394 Gießen<br />

Telefon 0641 7005-0<br />

Telefax 0641 7005-891909<br />

E-Mail info@vb-mittelhessen.de<br />

E-Post info@vb-mittelhessen.epost.de

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