Jahresbericht 2012 - Universität Kaiserslautern
Jahresbericht 2012 - Universität Kaiserslautern
Jahresbericht 2012 - Universität Kaiserslautern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
34<br />
Eva-Maria Ladner | Joach i m S ch u l ze | Wo l fgang Bre i t<br />
Hier geht’s rund<br />
– Baustofftechnologen drehen am Rad<br />
Wer kennt nicht die quietschenden Geräusche von nagelneu<br />
beschichteten Parkhausoberflächen – quasi ein akustisches<br />
Qualitätskennzeichen. Als Beschichtungen werden<br />
Oberflächenschutzsysteme der Systemgruppen 8 und 11<br />
gemäß DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instandsetzung von<br />
Betonbauteilen“ üblicherweise im Bereich von befahrenen<br />
Oberflächen, wie zum Beispiel von Parkhäusern eingesetzt.<br />
Entsprechend den Produktanforderungen existieren<br />
derzeit zwar europäische Prüfverfahren, die im Sinne der<br />
Gebrauchstauglichkeit angewendet werden, aber nicht den<br />
tatsächlich vorhandenen Belastungen entsprechen.<br />
Das Fachgebiet Werkstoffe im Bauwesen entwickelt gemeinsam<br />
mit dem Projektpartner Bilfinger SE Prüfverfahren zur<br />
realitätsnahen Erfassung und Bewertung der Verschleißbeständigkeit<br />
bzw. Dauerhaftigkeit derartiger Oberflächenschutzsysteme.<br />
Dabei sollen vor allem der Verschleiß infolge<br />
einfachen Überrollens im Bereich von Kurvenfahrten sowie<br />
des Drehens eines Rades auf der Stelle, wie es zum Beispiel<br />
beim Einparken erfolgt, untersucht werden. Die Simulation<br />
der Dauerbelastung durch Überfahren im Bereich von Kurven<br />
erfolgt in einem Versuchsstand, in dem ein rotierender Probekörper<br />
durch ein Rad beansprucht wird.<br />
Die Beanspruchung durch ein auf der Stelle drehendes Rad<br />
wird in einem weiteren Versuchsstand durch Drehen eines<br />
Rades um 90° unter einer Auflast von 400 kg simuliert. Für<br />
die Versuche werden Probekörper aus Referenzbeton verwendet,<br />
die mit den ausgewählten OS-Systemen beschichtet<br />
sind.<br />
Der mechanische Verschleiß wird nach einer vorgegebenen<br />
Zyklenanzahl durch optische Vermessung und Auswertung<br />
von Bohrkernproben, die alle 5.000 Zyklen an den Stellen<br />
mit dem größten Verschleiß entnommen werden, sowie<br />
durch Schichtdickenmessung nach magnetisch-induktiven<br />
Verfahren erfasst. Weitere Prüfverfahren wie 3D-Kamera-<br />
Systeme und Laserscanverfahren werden zurzeit getestet.<br />
Ziel des durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung<br />
geförderten Forschungsprojektes ist es ein Prüfverfahren<br />
zu entwickeln, das den Verschleiß realitätsnah simuliert.