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13.04.2013 Aufrufe

K. Fabian, J. Dennhardt und A. Walther Ein spezieller Fahrradergometertest zur gleichzeitigen Ermittlung des Grundlagenausdauer - Niveaus und der maximalen Sauerstoffaufnahme in der Sportart Short Track Short Track ist eine relativ junge Eisschnelllauf-Disziplin, die seit 1992 zum offiziellen Programm der Olympischen Spiele gehört und deren Anforderungsprofil noch relativ wenig erforscht ist. Im nationalen aber auch schon im internationalen Rahmen haben sich Sportler des ESCD einen Namen gemacht. Zwei Sportlerinnen nahmen an den Olympischen Spielen in Nagano teil. Von der guten Nachwuchsarbeit zeugen auch Erfolge der Dresdner Sportler u.a. bei den Junioren -Weltmeisterschaften 1997 und 1998. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem OSP Chemnitz/Dresden, dem Institut für Sport- und Rehabilitationsmedizin des UKD und dem Eislaufverband wurde in Dresden ein Fahrradergometertest kreiert, der zur zentralen Leistungsdiagnostik nun bereits seit Mai 1996 bei allen Kadersportlern durchgeführt wird. Zielstellung ist dabei in nur einem Test das Grundlagenausdauer-Niveau (GA), die Ausbelastungsfähigkeit, das maximale Sauerstoffaufnahme-Vermögen und die glycolytische Kapazität zu erfassen. Das GA-Niveau wird im allgemeinen durch Stufentests und Auswertung der Laktat-Leistungs-Kurve bestimmt. Die Ausdauerleistungsgrenze sollte danach mit der Anaero- ben Schwelle (AS), das heißt der Leistung an der Blutlaktat-Grenze von 4,0 mmol/l beschreibbar sein. Zur Erreichung des steady state muß die Belastungsdauer mindestens drei Minuten betragen. Die Dauer der Stufen beeinflußt wesentlich die maximal erreichbare Leistung. Je länger die Stufen, desto geringer die Maximalleistung, da eine vorzeitige Ermüdung durch den Belastungsumfang eintritt. Demzufolge werden Maximalleistung und daran gekoppelt die maximale Sauerstoffaufnahme (vO2max) in herkömmlichen Stufentests nicht erreicht. Zur Ermittlung der vO2max werden deshalb in der Sportmedizin sogenannte vita maxima - Tests durchgeführt, in denen in kurzer Zeit eine kontinuierliche rasche Steigerung der Belastungsintensität erfolgt. Bei Stufendauern um 15-30 s werden die aerobe und auch die anaerobe Kapazität voll ausgeschöpft. Erstere wird mit der Sauerstoffmessung in der Atemluft erfaßt und letztere mit der maximalen Blutlaktatkonzentration. Wir kombinierten nun Stufentest und vita ma- xima - Test in folgender Weise : Zunächst werden 3 Stufe zu je 3 min mit Steigerungen um je 50 W absolviert, um die anaerobe Schwelle zu erfassen. Dabei ist es erforderlich, die Eingangsbelastung so zu wählen das die erste und möglichst auch die zweite Stufe mit

K. Fabian, J. Dennhardt und A. Walther<br />

Ein spezieller Fahrradergometertest zur gleichzeitigen Ermittlung des<br />

Grundlagenausdauer - Niveaus und der <strong>maxima</strong>len Sauerstoffaufnahme<br />

in der Sportart Short Track<br />

Short Track ist eine relativ junge Eisschnelllauf-Disziplin,<br />

die seit 1992 zum offiziellen<br />

Programm der Olympischen Spiele gehört und<br />

deren Anforderungsprofil noch relativ wenig<br />

erforscht ist.<br />

Im nationalen aber auch schon im internationalen<br />

Rahmen haben sich Sportler des<br />

ESCD einen Namen gemacht. Zwei Sportlerinnen<br />

nahmen an den Olympischen Spielen in<br />

Nagano teil. Von der guten Nachwuchsarbeit<br />

zeugen auch Erfolge der Dresdner Sportler u.a.<br />

bei den Junioren -Weltmeisterschaften 1997<br />

und 1998.<br />

Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen dem OSP Chemnitz/Dresden, dem<br />

Institut für Sport- und Rehabilitationsmedizin<br />

des UKD und dem Eislaufverband wurde in<br />

Dresden ein Fahrradergometertest kreiert, der<br />

zur zentralen Leistungsdiagnostik nun bereits<br />

seit Mai 1996 bei allen Kadersportlern durchgeführt<br />

wird. Zielstellung ist dabei in nur einem<br />

Test das Grundlagenausdauer-Niveau (GA), die<br />

Ausbelastungsfähigkeit, das <strong>maxima</strong>le Sauerstoffaufnahme-Vermögen<br />

und die glycolytische<br />

Kapazität zu erfassen.<br />

Das GA-Niveau wird im allgemeinen durch<br />

Stufentests und Auswertung der Laktat-Leistungs-Kurve<br />

bestimmt. Die Ausdauerleistungsgrenze<br />

sollte danach mit der Anaero-<br />

ben Schwelle (AS), das heißt der Leistung an<br />

der Blutlaktat-Grenze von 4,0 mmol/l beschreibbar<br />

sein. Zur Erreichung des steady state<br />

muß die Belastungsdauer mindestens drei<br />

Minuten betragen. Die Dauer der Stufen<br />

beeinflußt wesentlich die <strong>maxima</strong>l erreichbare<br />

Leistung. Je länger die Stufen, desto geringer<br />

die Maximalleistung, da eine vorzeitige<br />

Ermüdung durch den Belastungsumfang eintritt.<br />

Demzufolge werden Maximalleistung und<br />

daran gekoppelt die <strong>maxima</strong>le<br />

Sauerstoffaufnahme (vO2max) in<br />

herkömmlichen Stufentests nicht erreicht. Zur<br />

Ermittlung der vO2max werden deshalb in der<br />

Sportmedizin sogenannte <strong>vita</strong> <strong>maxima</strong> - Tests<br />

durchgeführt, in denen in kurzer Zeit eine kontinuierliche<br />

rasche Steigerung der<br />

Belastungsintensität erfolgt. Bei Stufendauern<br />

um 15-30 s werden die aerobe und auch die<br />

anaerobe Kapazität voll ausgeschöpft. Erstere<br />

wird mit der Sauerstoffmessung in der Atemluft<br />

erfaßt und letztere mit der <strong>maxima</strong>len Blutlaktatkonzentration.<br />

Wir kombinierten nun Stufentest und <strong>vita</strong> ma-<br />

xima - Test in folgender Weise :<br />

Zunächst werden 3 Stufe zu je 3 min mit Steigerungen<br />

um je 50 W absolviert, um die anaerobe<br />

Schwelle zu erfassen. Dabei ist es erforderlich,<br />

die Eingangsbelastung so zu wählen das die<br />

erste und möglichst auch die zweite Stufe mit


einem Blutlaktat unter 3,0 mmol/l absolviert<br />

werden. Die dritte Stufe sollte auf jeden Fall<br />

eine Laktatkonzentration um oder besser über<br />

4,0 mmol/l bringen. Die Festlegung der Startbelastung<br />

erfolgt anhand der Ergebnisse im<br />

Vortest oder einem in letzter Zeit absolvierten<br />

Standard-Test. Nach diesen 3x3 min wird alle<br />

30 s bis zur subjektiven Erschöpfung um je 25<br />

W gesteigert. Während des gesamten Tests<br />

werden die Herzfrequenz und die Atemgasparameter<br />

erfaßt. Die Blutabnahme zur<br />

Laktatbestimmung erfolgt am Ende der ersten<br />

Testdesign: 3 x 3:00 min, 50W Steigerung<br />

n x 0:30 min, 25 W Steigerung, bis zur Erschöpfung<br />

drei Stufen und nach Testabbruch sofort, 1, 3<br />

und 5 min.<br />

Meßgrößen: Sauerstoffaufnahme, CO2-Abgabe, Respiratorischer Quotient, Atemminutenvolumen,<br />

Atemfrequenz, Blutlaktat, Herzfrequenz (beide bis 5 min in der<br />

Erholungsphase), Leistung<br />

Interpretation im Entwicklungsverlauf :<br />

AS, vO2max, prozentuale Ausschöpfung der vO2max an der AS, <strong>maxima</strong>l erreichte<br />

Leistung (W).<br />

Testzeitpunkt<br />

Stufentest 3x3min / 50W Steigerung<br />

Maximale Ausbelastung<br />

Start-Lst. AS/La4 vO2 bei La4 Leistg<br />

.<br />

HF vO2 max Laktat<br />

(W) (W) ml/min*kg % (max) (W) 1/min (ml/min) (mmol/l)<br />

Kunze, Yvonne Mai 1996 100 156 36,9 78,0 250 206 2345 8,8<br />

Juli 1997 100 170 43,7 72,9 275 215 2520 11,2<br />

Sep. 1998 100 153 44,8 75,9 300 209 2890 12,4<br />

Helas, Holger Mai 1996 100 111 39,6 75,0 250 205 2900 12,3<br />

Juli 1997 150 190 40,7 70,1 375 203 3600 11,2<br />

Sep. 1998 200 256 47,7 68,1 450 208 4950 12,1<br />

Ergebnisse: In der Tabelle sind die Ergebnisse<br />

der LD am Beispiel zweier erfolgreicher Sportler<br />

aufgezeigt. Yvonne K. liegt mit ihrer AS<br />

konstant im Bereich von 150-170 W, was in<br />

Relation zu ihrem Körpergewicht mit 3,0 - 3.4<br />

W/kg recht gut ist. Eine deutliche Entwicklung<br />

ist aber bzgl. ihrer Ausbelastungswerte zu<br />

erkennen. Sowohl die Leistung als auch die<br />

aerobe und glykolytische Kapazität wurden<br />

deutlich besser. Holger H. hat in den letzten<br />

Jahren eine enorme körperliche Entwicklung<br />

genommen. Das belegt bereits seine Körpergröße,<br />

die 1996 bei 1,65 m lag und jetzt 1,80 m<br />

beträgt. Die AS stieg ganz beträchtlich. Bei<br />

vergleichbarem Endlaktat sind <strong>maxima</strong>le Leistung<br />

und Sauerstoffabnahme enorm verbessert.

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