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Krankenhaushygiene 2008 - Universitätsklinikum Essen

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Qualitätsbericht<br />

<strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

<strong>2008</strong><br />

<strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

Prof. Dr. Walter Popp<br />

Dieser Qualitätsbericht wurde als Kopie des im Intranet<br />

hinterlegten Originals ausgedruckt und ist unter der Adresse<br />

http://intraweb.medizin.uni-essen.de/intraweb/hygieneplan/index.htm<br />

überprüfbar.


Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

seit 2002 erscheint ein jährlicher Qualitätsbericht der <strong>Krankenhaushygiene</strong> des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Essen</strong>. Wie bereits im Jahr 2007 haben wir den Bericht wieder auf<br />

reine Fakten reduziert. Inhaltlich relevante Vorträge und Stellungnahmen finden sich<br />

stattdessen aktuell jeweils auf unserer Website (www.uk-essen.de/krankenhaushygiene).<br />

<strong>Essen</strong>, 19. Februar 2009, W. Popp<br />

- 2 -<br />

Inhalte<br />

Hygienekommission 3<br />

Hygieneplan 3<br />

Nosokomiale Infektionen und besondere Erreger 4<br />

Hygienische Überwachungsuntersuchungen 4<br />

Begehungen und Beratungen 5<br />

Fortbildung 6<br />

Forschung und Veröffentlichungen 9<br />

Öffentlichkeit 10<br />

Über die Kernarbeit der <strong>Krankenhaushygiene</strong> hinaus 11<br />

Struktur 12


- 3 -<br />

Hygienekommission<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> hat die Hygienekommission zweimal getagt. U.a. wurden folgende Regelungen<br />

getroffen:<br />

In die Erfassung und Bewertung von Krankenhausinfektionen im Sinne von § 23 IfSG<br />

wurden auch Wundinfektionen aus der BQS-Auswertung einbezogen.<br />

Für Patienten, die z.B. durch große Entfernung zur Familie über eine ungenügende<br />

private Betreuung verfügen, wurden Regelungen geschaffen, dass auch die private<br />

Wäsche (z.B. Schlafanzüge) gewaschen werden kann.<br />

Maßnahmeblätter zum Umgang mit Patienten mit Impetigo contagiosa, Diphtherie,<br />

Mumps und Q-Fieber wurden verabschiedet.<br />

Es wurden Regelungen getroffen zur Aufbereitung von Medizinprodukten, die häufig<br />

an verschiedenen Patienten eingesetzt werden (z.B. Stethoskope,<br />

Blutdruckmanschetten).<br />

Die Aufbereitung von Inkubatoren und Wärmebetten wurde festgelegt.<br />

Die Regelungen zur Schlussdesinfektion und zu weiteren gezielten<br />

Desinfektionsmaßnahmen wurden neu gefasst.<br />

Auch das Tragen künstlicher Fingernägel wurde in der Kleiderordnung verboten.<br />

Grundsätzliche Regeln zur Ausstattung unreiner Pflegearbeitsräume bei der<br />

Bauplanung wurden beschlossen.<br />

Die Empfehlungen zum Atemschutz für das Personal wurden vereinfacht: Auf Grund<br />

von schlechten Erfahrungen zum differenzierten Tragen von FFP2- und FFP3-Masken<br />

werden zukünftig praktisch nur noch FFP2-Masken (ohne Filter) empfohlen.<br />

Hygieneplan<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden 9 neue und 5 aktualisierte Regelungen in den Hygieneplan gestellt.<br />

Der Newsletter der <strong>Krankenhaushygiene</strong> wurde 12 Mal an alle Hygienebeauftragten und<br />

sonstige Interessierte per e-mail geschickt, um auf aktuelle Neuerungen im Hygieneplan<br />

hinzuweisen.<br />

Mehrfach wurden auf der Startseite des Hygieneplans, wie schon in den Jahren zuvor,<br />

Kurztipps veröffentlicht.<br />

Seit <strong>2008</strong> besteht für Mitarbeiter wie auch Patienten im Hygieneplan wie auch auf der<br />

Website der <strong>Krankenhaushygiene</strong> die Möglichkeit, anonym oder auch namentlich<br />

Hygienefehler oder –probleme zu melden.<br />

Ein Infobrief „Aktuelle <strong>Krankenhaushygiene</strong>“ wurde <strong>2008</strong> erstmals in Website und<br />

Hygieneplan gestellt. In ihm sollen aktuelle Themen kurz erläutert und Lösungen aufgezeigt<br />

werden. Themen des ersten Newsletters waren die Kampagne „Get your disinfection“, der<br />

Umgang mit Propofol, Anforderungen an RLT-Anlagen sowie Qualifikationsanforderungen<br />

bei der Aufbereitung flexibler Endoskope.


Nosokomiale Infektionen und besondere Erreger<br />

Wie bisher wurden auf jeweils einer Intensivstation für jeweils ein halbes Jahr die deviceassoziierten<br />

Sepsis- und Pneumoniefällen erfasst. Wundinfektionsraten wurden aus dem BQS-<br />

Datensatz gewonnen und bewertet.<br />

Wie bisher wurden die resistenten Erreger im Sinne des § 23 IfSG von der<br />

<strong>Krankenhaushygiene</strong> erfasst und bewertet. Die jeweiligen Daten werden vierteljährig den<br />

Kliniken mitgeteilt und in den Sitzungen der Hygienekommission präsentiert.<br />

Hygienische Überwachungsuntersuchungen<br />

Überwachungsuntersuchungen Anzahl in<br />

2007<br />

Anzahl in <strong>2008</strong><br />

Wasser nach TVO 77 70<br />

Wasser auf Legionellen 65 110<br />

Wasser - Chemie 16 30<br />

Endoskop-Überprüfungen 96 93<br />

RLT-Anlagen – Partikelmessungen auf OP-Tisch-Niveau 46 34<br />

RLT-Anlagen – Partikelmessungen an Filtern<br />

(Messpunkte)<br />

46 148<br />

RLT-Anlagen - Luftströmungen 386 282<br />

Werkbänke - Partikelmessungen 156 136<br />

RDG – Überprüfung Handling 42 43<br />

RDG – Überprüfung mit Thermologgern 47 43<br />

RDG - Validierungen 9 9<br />

RDG-E – Sumpfwasser-Untersuchungen 18 15<br />

Fäkalspülen – Überprüfung mit Thermologgern 161 162<br />

Dosiergeräte für Flächendesinfektionsmittel 20 11<br />

Bettenzentrale - Abklatschuntersuchungen 2 3<br />

Physiotherapie, Fangio 4 4<br />

Water-Cooler 32 30<br />

Blutbank, Abklatschuntersuchungen 4 3<br />

Hornhaut-Labor - Routineprüfungen 4 3<br />

Kinderklinik: Private Beatmungsmasken - Abklatsche 2 3<br />

Schulung von Mitarbeitern an der Blackbox 571<br />

Abklatsch/Abstrich-Untersuchungen<br />

(Blutdruckmanschetten, Kugelschreiber, Cordless<br />

Telefone)<br />

264<br />

- 4 -


Begehungen und Beratungen<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden erstmals alle Abteilungen begangen, wobei meist Schwerpunkte<br />

gesetzt wurden. Die OP-Abteilungen werden im Allgemeinen im Rahmen der RLT-Anlagen-<br />

Überwachung begangen und dokumentiert.<br />

Seit <strong>2008</strong> verfügt die <strong>Krankenhaushygiene</strong> über ein elektronisches Dokumentationssystem<br />

im Intraweb, in dem alle Anfragen und Tätigkeiten dokumentiert und gleichzeitig innerhalb<br />

der <strong>Krankenhaushygiene</strong> öffentlich gemacht werden.<br />

Dokumentationen in <strong>2008</strong> für das <strong>Universitätsklinikum</strong> Anzahl<br />

Dokumentationen insgesamt 2.297<br />

Aktuelle Ereignisse 1.233<br />

Anruf 770<br />

Einsatz vor Ort 387<br />

andere 76<br />

Routinetätigkeiten 1.179<br />

Infektionsberatung (ORSA/VRE) telefonisch 560<br />

Infektionsberatung (ORSA/VRE) vor Ort 63<br />

Erfassung nosokomialer Infektionen nach KISS 113<br />

Umgebungsuntersuchungen 238<br />

Meldung Clostridium difficile an betreffende Station 115<br />

Dazu kommen noch 1.013 dokumentierte Anfragen und Tätigkeiten für die extern<br />

mitbetreuten Häuser Rheinische Kliniken und Katholische Kliniken <strong>Essen</strong>-Nord-West.<br />

- 5 -


- 6 -<br />

Fortbildung<br />

Folgende ganz- und halbtägigen Fortbildungsveranstaltungen wurden im Jahr <strong>2008</strong><br />

angeboten:<br />

Veranstaltung Referenten<br />

8. <strong>Essen</strong>er Symposium<br />

<strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

"Get your disinfection“<br />

am 20. Februar <strong>2008</strong><br />

Bildungsakademie<br />

4. März <strong>2008</strong><br />

Bildungsakademie<br />

7. Juni <strong>2008</strong><br />

Bildungsakademie<br />

22. September <strong>2008</strong><br />

Bildungsakademie<br />

15. Oktober – 26<br />

November <strong>2008</strong><br />

4 x 4 Stunden<br />

Bildungsakademie<br />

30. Oktober <strong>2008</strong><br />

Bildungsakademie<br />

13. Dezember <strong>2008</strong><br />

Prof. Dr. H.W. Ingensiep: „Wie sind wir auf die Hand gekommen?“<br />

Zur Evolution und Philosophie der Hand<br />

Dr. P. Lütkes: Clean is money – Ökonomische Aspekte der<br />

Händedesinfektion<br />

Prof. Dr. W. Popp: Händedesinfektion - Compliance und<br />

Kampagne <strong>2008</strong><br />

J. Spors: Händedesinfektion in besonderen Einsatzlagen<br />

Dr. U. Hillen: Handekzeme im medizinisch-beruflichen Umfeld<br />

J. Malzahn: Hygiene – Ein wichtiges Aktionsfeld für die<br />

Krankenkassen<br />

El Fantadu: Zeige mir Deine Hand und ich sage Dir die Zukunft<br />

S. Dogru-Wiegand, Dr. D. Hansen, M. Hilgenhöner:<br />

Hygiene in Alten- und Pflegeheimen<br />

M. Hilgenhöner:<br />

Update Hygiene im OP<br />

M. Hilgenhöner:<br />

Hygiene für Wundexperten<br />

D. Dogru-Wiegand, Dr. D. Hansen, M. Hilgenhöner:<br />

Hygiene in der ambulanten Pflege<br />

(in Kooperation mit Bundesverband Ambulante Dienste und<br />

Stationäre Einrichtungen, BAD)<br />

S. Dogru-Wiegand:<br />

Umgang mit multiresistenten und isolierpflichtigen Erregern<br />

S. Dogru-Wiegand, M. Hilgenhöner:<br />

Hygiene für Wundmanager<br />

Im Februar <strong>2008</strong> wurde die Kampagne ”Get your disinfection” mit einer Ganztages-<br />

Fortbildungsveranstaltung am 20. Februar <strong>2008</strong> als Auftakt gestartet. Die Veranstaltung<br />

wurde von 200 Teilnehmern besucht. Kooperationspartner der Kampagne zur Verbesserung<br />

der Händedesinfektion sind neben dem <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Essen</strong> die folgenden<br />

Krankenhäuser und Institutionen:<br />

Abteilung für Hygiene, Sozial- und Umweltmedizin, Ruhr-Universität Bochum<br />

Alfried Krupp Krankenhaus, <strong>Essen</strong><br />

Bergmannsheil. Berufsgenossenschaftliches <strong>Universitätsklinikum</strong>, Bochum<br />

Feuerwehr <strong>Essen</strong><br />

Katholische Kliniken <strong>Essen</strong>-Nord-West<br />

Katholisches Klinikum Duisburg<br />

Malteser Krankenhaus St. Anna, Duisburg<br />

Malteser Krankenhaus St. Johannes-Stift, Duisburg<br />

Rheinische Kliniken <strong>Essen</strong><br />

St. Josef- und St. Elisabeth Hospital gGmbH (Kliniken der Ruhr-Universität Bochum)<br />

Zweimal fanden Treffen der Kooperationspartner statt.<br />

Materialien für die Kampagne werden über die Website der <strong>Krankenhaushygiene</strong> bzw. eine<br />

eigene Website (www.get-your-disinfection.de) zur Verfügung gestellt.<br />

In der Kantine des <strong>Universitätsklinikum</strong>s wurde an zwei Tagen ganztags für die Kampagne<br />

geworben. Dort konnten Mitarbeiter die Qualität ihrer Händedesinfektion mit Hilfe der sog.<br />

Black-Box überprüfen; 571 Mitarbeiter haben dabei mitgemacht!


Im November <strong>2008</strong> fanden Dreharbeiten für neue Motivations-Videos zur Händehygiene<br />

statt; die Videos werden Anfang 2009 auf der Website verfügbar sein.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden 5 Lernmodule „Grundregeln der Hygiene“ erstellt, die über Website<br />

und Hygieneplan verfügbar sind. Die Lernmodule vermitteln in ca. 5 Minuten wichtige<br />

hygienische Grundregeln, z.B. zur Händedesinfektion oder Reinigung.<br />

Über das Jahr <strong>2008</strong> wurden wieder 5 Tagesmodule zum Erwerb der Bezeichnung<br />

Hygienebeauftragte/r im Rahmen der IBF durchgeführt. Über 20 Teilnehmer konnten ihr<br />

Zertifikat erwerben.<br />

Von der <strong>Krankenhaushygiene</strong> wurden 159 (+ 50 % gegenüber 2007!) Unterrichts- und<br />

Schulungs-Termine im Bereich von einer Stunde bis zu einem Tag Dauer durchgeführt:<br />

- 7 Schulungen,<br />

- 111 Unterrichtstermine,<br />

- 41 Fortbildungsveranstaltungen (z.B. IBF),<br />

130 davon im <strong>Universitätsklinikum</strong> und 29 extern (z.B. Ergotherapie-Schule,<br />

Desinfektorenschule der Feuerwehr <strong>Essen</strong>).<br />

An externen Fortbildungsveranstaltungen sind weiterhin besonders zu nennen:<br />

W. Popp: Aktueller Stand im Umgang mit MRSA. Angiologisch-Gefäßchirurgisches<br />

Kolloquium. <strong>Essen</strong>, 17. Januar <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Hygiene in Arztpraxen – Anforderungen an die Sterilisation – MRSA. 4.<br />

Bundesweiter Betriebsärztetag, Osnabrück, 9. März <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Krebs durch Umweltschadstoffe und Bedingungen am Arbeitsplatz.<br />

Evangelische Akademie Tutzing, 4.-6. April <strong>2008</strong><br />

Popp, W.: Hygiene in Arztpraxen, Küchen …. Nordrheinische Akademie für ärztliche<br />

Fort- und Weiterbildung. Theoretischer Grundlagenlehrgang „Arbeitsmedizin“<br />

Kursteil B 1. 9. April <strong>2008</strong>, Düsseldorf<br />

W. Popp: Desinfektion – Sterilisation – Aufbereitung von Medizinprodukten. 29.<br />

April <strong>2008</strong>. Vorlesung im Rahmen des Medizinstudiums an der RUB.<br />

W. Popp: Hygiene in der Arztpraxis. Ärztekammer Nordrhein. Düsseldorf, 21. Mai<br />

<strong>2008</strong><br />

W. Popp: <strong>Krankenhaushygiene</strong> und Infektionsprävention. Kurs „Ärztliches<br />

Qualitätsmanagement“ der Ärztekammer Nordrhein, Düsseldorf, 16. Juni <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Erfahrungen aus dem Projekt zur Abfallentsorgung in Krankenhäusern.<br />

Netzwerk Abfallsammlung, Duisburg, 25. Juni <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Hygiene in der Praxis – Spagat zwischen Vorschrift und Praktikabilität. 116.<br />

<strong>Essen</strong>er Dienstagskolloqium, 2. September <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Hygiene in der Arztpraxis. Fortbildungswoche der Ärztekammer Nordrhein<br />

auf Norderney. 29. September <strong>2008</strong><br />

- 7 -


M. Hilgenhöner: Einführung in die Medizinprodukte-Gesetzgebung, Hygiene in der<br />

ambulanten Pflege. Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, Düsseldorf, 29.<br />

September <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Aufbereitung von Medizinprodukten im Krankenhaus. MedInform, Bonn, 8.<br />

Oktober <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Aktuelles zur <strong>Krankenhaushygiene</strong>. Akademie für Ärztliche Fortbildung,<br />

Münster, 5. November <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Gesundheitsgefahren für das Personal bei der Abfallentsorgung in<br />

Krankenhäusern und Entsorgungsbetrieben. Erfahrungsaustausch für Fachkräfte für<br />

Arbeitssicherheit, Unfallkasse NRW. Haan, 18. November <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Arbeitsmedizinische Aspekte bei der Laserablation von Papillomen.<br />

Interdisziplinäre Veranstaltung „Humane Papillomviren“, Hautklinik des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s Düsseldorf, 26. November <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Infektionsgefahr Bettenmachen? Arbeitstagung der Hygienefachkräfte der<br />

Bundeswehr. Dresden, 2. Dezember <strong>2008</strong><br />

W. Popp: Multiresistente Erreger – Hygiene in der Arztpraxis. Medizinische<br />

Gesellschaft Aachen, 2. Dezember <strong>2008</strong><br />

- 8 -


Forschung und Veröffentlichungen<br />

Gesundheitsgefahren für das Personal bei der Abfallentsorgung in Krankenhäusern und<br />

Entsorgungsbetrieben (GAKE): Das Forschungsprojekt im Auftrag der<br />

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und der<br />

Unfallkasse NRW, in dem Infektionsrisiken bei der Abfallentsorgung aus Krankenhäusern<br />

erfasst und minimiert werden sollen, wurde im Jahr <strong>2008</strong> fertiggestellt. Im Rahmen dieses<br />

Projektes wurden in 2007 fast 20 Krankenhäuser bezüglich ihrer Abfallsammlung und –<br />

entsorgung begangen. Der Abschlußbericht liegt vor und kann bei der <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

angefordert werden, eine Veröffentlichung wird angestrebt.<br />

Die Untersuchungen (Doktorarbeit) zum Thema Infektionsrisiko Bettenmachen? wurden<br />

abgeschlossen und ausgewertet. Erste Veröffentlichungen (z.B. in Hygiene und Medizin) sind<br />

erschienen.<br />

Nachfolgend finden sich die Veröffentlichungen im Jahr <strong>2008</strong>:<br />

Zeitschriftenbeiträge<br />

Buchveröffentlichungen<br />

Blahout, B., S. Dogru-Wiegand: Versorgung von Patienten mit<br />

multiresistenten Erregern (MRE) im Vergleich: Krankenhaus –<br />

Pflegeeinrichtung – häuslicher Bereich. Wundmanagement 2, <strong>2008</strong>, 8-14<br />

Hansen, D., M. Hilgenhöner, D. Benner, W. Popp: Influence of air cooling<br />

units on air quality – a pilot project. Int J Hyg Environ Health 211, <strong>2008</strong>,<br />

258-262<br />

Popp, W., D. Hansen, R. Kundt, B. Wehner, J. Spors, T. Lembeck, U.<br />

Werfel: Kommune und <strong>Krankenhaushygiene</strong>. Primärprävention im<br />

Rahmen der Pandemieplanung am Beispiel der Stadt <strong>Essen</strong>.<br />

Notfallvorsorge 3/<strong>2008</strong>, 12-14<br />

Hansen, D., B. Blahout, D. Benner, W. Popp: Environmental sampling of<br />

particulate matter and fungal spores during demolition of a building on a<br />

hospital area. J Hosp Infect 70, <strong>2008</strong>, 259-264<br />

Hansen, D., M. Hilgenhöner, W. Popp: ATP bioluminescence – for kitchen<br />

hygiene and cleaning control of surgical instruments. Int J Infect Contr 4,<br />

<strong>2008</strong><br />

D. Hansen, W. Popp: Aktuelle Krankenhaus- und Praxishygiene für den<br />

Betriebsarzt. Praktische Arbeitsmedizin, Oktober <strong>2008</strong>, 6-10<br />

Hansen, D., M. Hilgenhöner, W. Popp: Hygiene in der Geriatrie. Geriatrie<br />

Journal 5/08, 35-39<br />

Hansen, D., J. Krude, B. Blahout, R. Leisebein, S. Dogru-Wiegand, T.<br />

Bartylla, M. Raffenberg, D. Benner, W. Popp: Infektionsgefahr<br />

Bettenmachen? Hyg Med 33, <strong>2008</strong>, 508-512<br />

Kramer, A., W. Popp, U. Heudorf, K. Klosz, O. Assadian, E. Dietlein,<br />

M. Exner, U. Weber, I. Kirchhoff, H. Widulle: Qualitätsmanagement<br />

der Hygiene in ausgewählten industriellen, medizinischen und<br />

sozialen Bereichen. In: Kramer, A., O. Assadian (Hrsg.): Wallhäußers<br />

Praxis der Sterilisation, Desinfektion, Antiseptik und Konservierung.<br />

Thieme, St uttgart <strong>2008</strong>, 413-426<br />

Hansen, D., J. Krude, W. Popp: Infektionsgefahren beim<br />

Bettenmachen. In: Eikmann, T. et al. (Hrsg.): Hygiene in Krankenhaus<br />

und Praxis. Ecomed, Landsberg <strong>2008</strong>, Kapitel 5.2.1.1<br />

Kongressbeiträge SIMPIOS Congress, April 7, <strong>2008</strong>, Grado, Italien:<br />

W. Popp: Infection control in Germany – present situation and future<br />

developments.<br />

- 9 -


9. Internationaler Kongress der DGKH. Berlin, 20.-23. April <strong>2008</strong>:<br />

W. Popp: Wieviele Einzelzimmer braucht ein Krankenhaus?<br />

K.-D. Zastrow, W. Popp, L. Jatzwauk, W. Kohnen:<br />

Patientensicherheit durch desinfizierte Hände – Initiative der DGKH<br />

zur Umsetzung der WHO-Aktion „clean care is safer care“.<br />

W. Popp, J. Krude, B. Blahout, T. Leisebein, S. Dogru-Wiegand, D.<br />

Benner, T. Bartylla, D. Hansen: Infektionsgefahr Bettenmachen?<br />

W. Popp, B. Schoch, D. Hansen: Hämorrhagisches Fieber –<br />

Erfahrungen bei einem Verdachtsfall.<br />

IX IFIC congress, Santiago de Chile, 14.-17. Oktober <strong>2008</strong>:<br />

W. Popp: Reuse of singel-use medical devices in Europe.<br />

W. Popp: Construction and renovation.<br />

Für folgende Fachzeitschriften wurden Manuskripte begutachtet:<br />

American Journal of Infection Control<br />

Anti-Infective Agents in Medicinal Chemistry<br />

Bundesgesundheitsblatt<br />

International Journal of Infection Control (IJIC)<br />

Hygiene und Medizin<br />

- 10 -<br />

Öffentlichkeit<br />

Die <strong>Krankenhaushygiene</strong> wurde mehrfach von den Medien angesprochen und zitiert:<br />

Bild, 24.1.08 (Noroviren)<br />

WAZ, 20.2.08 (Händehygiene-Kampagne)<br />

NRZ, 20. und 21.2.08 (Händehygiene-Kampagne)<br />

Lokalzeit Ruhr, 20.2.08 (Händehygiene-Kampagne)<br />

Bild, 20.2.08 (Händehygiene-Kampagne)<br />

WDR 2, 20.2.08 (Händehygiene-Kampagne)<br />

Stern Online, 13.3.08 (Videos der <strong>Krankenhaushygiene</strong> <strong>Essen</strong>)<br />

Rhein. Ärzteblatt, 6/<strong>2008</strong> (get your disinfection)<br />

Hyg Med 33, <strong>2008</strong>, S. 230 (get your disinfection)<br />

ViaMedici, 10.7.08 (Bericht über Kampane Get your disinfection)<br />

NRW TV, 16.12.08 (Nosokomiale Infektionen)


- 11 -<br />

Über die Kernarbeit der<br />

<strong>Krankenhaushygiene</strong> hinaus<br />

In der International Federation of Infection Control (IFIC) ist Prof. Popp seit 2007<br />

Mitglied im Board (Vorstand) und weiterhin Leiter der Special Interest Group (SIG) „Design,<br />

construction and renovation“.<br />

Im November <strong>2008</strong> wurde in Berlin ein Europäisches Netzwerk der Gesellschaften für<br />

<strong>Krankenhaushygiene</strong> und Infektionsprävention/kontrolle (European network to promote<br />

infection prevention for patient safety) gegründet. Prof. Popp gehört der vierköpfigen<br />

Koordinierungsgruppe an.<br />

Weiterhin ist Prof. Popp Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für<br />

<strong>Krankenhaushygiene</strong> (DGKH).<br />

Im September 2007 hat der Gemeinsame Bundesausschuß BQS damit beauftragt, ein<br />

Konzept zur Erfassung und Bewertung nosokomialer Infektionen zu erarbeiten. Prof.<br />

Popp hat an den Diskussionen als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für<br />

<strong>Krankenhaushygiene</strong> (DGKH) teilgenommen.<br />

Seit längerem ist Prof. Popp Ärztlicher Leiter der Desinfektorenschule der<br />

Berufsfeuerwehr <strong>Essen</strong>. Dementsprechend wurden dort von ihm und weiteren Mitarbeitern<br />

der <strong>Krankenhaushygiene</strong> Unterrichtsaufgaben wahrgenommen.<br />

Seit 2007 sind Prof. Popp und Frau Dr. Hansen Mitglieder der Bio-task-force der<br />

Feuerwehr <strong>Essen</strong>. Im November <strong>2008</strong> wurde von der Feuerwehr <strong>Essen</strong> zusammen mit dem<br />

SEK der Polizei eine große Übung in <strong>Essen</strong>-Fischlaken durchgeführt, in der eine<br />

bioterroristische Lage simuliert wurde. Über 100 Einsatzkräfte, neben den Mitglieder der Biotask-force,<br />

waren an der Übung beteiligt, die auf großes überregionales Echo stieß.<br />

Seit 2007 ist Prof. Popp Mitglied im Beirat der Fachkundigen Stelle nach BGV A2 bei der<br />

Ärztekammer Nordrhein. Unter seiner Leitung wurden im Jahr <strong>2008</strong> von der Ärztekammer<br />

rund 500 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte fortgebildet, so dass sie eigenständig einen<br />

Großteil der betriebsärztlichen Aufgaben in ihrer Praxis (sog. Alternativmodell nach BGV<br />

A2) wahrnehmen können.<br />

Seit 2006 werden die Rheinischen Kliniken <strong>Essen</strong> durch die <strong>Krankenhaushygiene</strong> des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Essen</strong> betreut, seit November 2007 auch die Katholischen Kliniken<br />

<strong>Essen</strong>-Nord-West.


Das Internetportal der <strong>Krankenhaushygiene</strong> wurde während des Jahres 6.500 Mal<br />

aufgerufen.<br />

Weiterhin fanden in <strong>Essen</strong> die Treffen der Krankenhaushygieniker der<br />

Universitätskliniken in NRW sowie der Universitätsklinik Mainz statt, ferner zweimal im<br />

Jahr auch Treffen mit den Gesundheitsämtern im Ruhrgebiet.<br />

Prof. Popp wurde erstmals am studentischen Unterricht an der Ruhr-Universität Bochum<br />

im Fach Hygiene beteiligt. Dies dokumentiert die gute Zusammenarbeit des dortigen<br />

Hygiene-Institutes (Leiter: Prof. Wilhelm) mit der hiesigen <strong>Krankenhaushygiene</strong>.<br />

- 12 -<br />

Struktur<br />

Im September <strong>2008</strong> zog die <strong>Krankenhaushygiene</strong> in die renovierten Räume der „Alten<br />

Apotheke“ im OZ I ein. Damit wurde die bisherige räumliche Trennung (Institutsgruppe I,<br />

Alte Urologie) beendet und die <strong>Krankenhaushygiene</strong> personell wieder zusammengeführt.<br />

Außerdem liegen die Räume nunmehr in der Mitte des Klinikums, sodaß die Wege deutlich<br />

kürzer sind.<br />

Im November wurde anlässlich des Umzugs zu einem Tag der Offenen Tür eingeladen.<br />

Der personelle Umfang der <strong>Krankenhaushygiene</strong> war unverändert.<br />

Mitarbeiter Funktion Sonstiges<br />

Prof. Dr. Walter Popp Leiter Arzt für Innere Medizin, Arbeitsmedizin, Hygiene.<br />

Ärztliches Qualitätsmanagement.<br />

Ärztekammer-Zertifikat „Umweltmedizinische<br />

Beratung“ im Jahr 2007 erworben.<br />

Leiter der Umweltmedizinischen Sprechstunde in<br />

der Poliklinik des Zentrums für Innere Medizin.<br />

Volle Weiterbildungsbefugnis zum Arzt für Hygiene.<br />

Iris Müller Sekretariat<br />

Monika Raffenberg Sekretariat<br />

Dr. Dorothea Hansen Ärztl. Mitarbeiterin Ärztin für Mikrobiologie, Hygiene.<br />

Therese Leisebein Hygienefachkraft<br />

Barbara Blahout Hygienefachkraft<br />

Sebiha Dogru-Wiegand Hygienefachkraft<br />

Martin Hilgenhöner Hygienefachkraft<br />

Daniel Benner Hilfskraft<br />

Joschka Krude Hilfskraft<br />

Thomas Bartylla Zivildienstleistender Bis April <strong>2008</strong><br />

Jan Hansen Zivildienstleistender Ab<br />

Die <strong>Krankenhaushygiene</strong> führt täglich von Montag bis Donnerstag eine interne Besprechung<br />

durch. Die <strong>Krankenhaushygiene</strong> pflegt ein eigenes Intraweb.

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