Materialflusssteuerungen, SPS, SAIL
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IT für Intralogistiksysteme<br />
3.4.4 Die Ressourcennutzung<br />
Bei der Durchführung der Transporte muss die Blockierung von Ressourcen vermieden<br />
werden. Es darf z.B. keine Kreuzung befahren werden, wenn deren Ausfahrt nicht frei ist,<br />
da sonst der Querverkehr behindert wird. Diese einfache Belegungssteuerung kann vom<br />
Transportsystem selbst vorgenommen werden.<br />
Stehen betriebsstrategische Ziele bei der Ressourcenbelegung im Vordergrund, dann<br />
muss die Verantwortung für die Benutzung einer Ressource von einem System<br />
übernommen werden, das die Belegungssituation aller Transportbereiche kennt und bei<br />
dem die entsprechenden Betriebsparameter bekannt und die passenden Strategien<br />
implementiert sind.<br />
3.4.5 Die Nutzungsoptimierung der Transportinfrastruktur<br />
Häufig treten bei der Nutzung einer Transportinfrastruktur verschiedene Betriebszustände<br />
auf, die aus verschiedenen Phasen der operativen Tätigkeit herrühren. So sind z.B. in<br />
Distributionszentren häufig Phasen anzutreffen, in den bevorzugt eingelagert oder<br />
nachgeschoben oder kommissioniert wird. Um in jeder dieser Phasen die Infrastruktur, die<br />
im Hochlastbetrieb ja auch immer eine knappe Ressource ist, optimal an der Grenze ihrer<br />
Leistungsfähigkeit zu nutzen, müssen passende Strategien auch von den<br />
Transportanlagen unterstützt werden. So müssen z.B. Vorfahrtsregeln bei<br />
Zusammenflüssen geändert werden oder der Belegungsgrad von Kreisel- oder<br />
Staustrecken muss gesenkt werden um spontane Expresstransporte zu beschleunigen und<br />
vieles mehr.<br />
3.4.6 Schnelligkeit gegen Entscheidungskomplexität<br />
Je dichter eine Funktion an der Technik angesiedelt ist um so höher ist die Anforderung an<br />
zuverlässige geringe Reaktionszeiten und desto geringer ist die Möglichkeit, umfängliche<br />
Datenrecherchen und Entscheidungsalgorithmen durchzuführen.<br />
Weit von der Technik entfernte Funktionen können aus vielen Daten in komplizierten<br />
Berechnungen Strategievorgaben ermitteln, die zur Ansteuerung der Anlage verwendet<br />
werden, ohne hohen Anforderungen an die Echtzeitfähigkeit zu unterliegen.<br />
3.4.7 Das Kommunikationsproblem<br />
Auch unter Einsatz moderner Techniken ist die Kommunikation zwischen Systemen eine<br />
knappe Ressource und daher nur in begrenztem Umfang möglich. Insbesondere kann<br />
zwischen schnellen Fördersystemen (Karton- oder Behälterförderanlagen, Sorter) und der<br />
Komponente, die die Ressourcenbelegung plant und die Teiltransportaufträge beauftragt,<br />
nicht für jedes Transportobjekt an jedem Entscheidungspunkt eine Anfrage gestellt werden,<br />
auf die mit einem weiteren Teiltransportauftrag geantwortet wird.<br />
Es ist notwendig, den Kommunikationsaufwand zu begrenzen ohne Steuerungs- und<br />
Eingriffsmöglichkeiten zu verlieren.<br />
IT für Intralogistiksysteme Prof. Dr.-Ing. Frank Thomas Seite 48