Materialflusssteuerungen, SPS, SAIL

Materialflusssteuerungen, SPS, SAIL Materialflusssteuerungen, SPS, SAIL

12.04.2013 Aufrufe

IT für Intralogistiksysteme 3.3 Materialflusssteuerung Materialflusssteuerungssysteme sind heute als dezentrale, hierarchisch geordnete Systeme ausgebildet. Wesentlich dabei ist die Auflistung der Funktionen in der Ebenenstruktur bei gleichzeitiger Beachtung der datenmäßigen Entkopplung der Ebene. 3.3.1 Einbindung der Materialflusssteuerung in die DV-Ebenen Die gesamte Datenverarbeitung im Umfeld eines Logistikzentrums lässt sich in vier Ebenen einteilen: Warenwirtschaftssystem (WWS): summarische Bestandsführung, wirtschaftliche Bewertung, Einkauf, Bestellwesen, Kundenauftragserfassung, Belieferungsplanung Lagerverwaltungssystem (LVS): Bestandsführung auf LO- bzw. Platzebene, Lagerplatzverwaltung, Inventur, Kommissionierplanung, Nachschubplanung Materialflusssteuerung (MFS): Transportverwaltung, Routing, Auslastung, Kommissionier-, Nachschub- und Inventurdurchführung Steuerung (STR): Fördersystemsteuerungen, Funk- bzw. Infrarotterminals und - Drucker, weitere Peripherie wie Terminals und Drucker. Die Materialflusssteuerung ist zwischen der Lagerverwaltung und der Steuerungsebene angesiedelt. Sie enthält Leitstandsfunktionen zur Verwaltung von Ressourcen und die Transportsteuerung. Zusätzlich sind in machen Systemen hier auch Programme angesiedelt, die das LVS unterstützen, obwohl sie nicht zu einer Materialflusssteuerung im engeren Sinne gehören. Durch die sehr enge Verflechtung der Nachschubsteuerung mit der Kommissionierung und der Transportverwaltung ist diese Erweiterung sinnvoll. Die Transportsteuerung hat primär die Aufgabe, bestehende, von anderen Systemen erzeugte Transportaufgaben so durchzuführen, dass die Anlage nicht blockiert wird. Hierzu hat sie den Betriebszustand der Anlage und den Belegungszustand von Strecken und Punkten zu beachten und die vorhandenen Fördermittel mit entsprechenden Fahraufträgen zu beauftragen. Sie deckt also die Aufgabe der Ebenen 6 und 5 des Modells nach VDMA 15 276 ab. Die Durchführung der Fahraufträge selbst ist Aufgabe der unterlagerten Steuerungsebene. IT für Intralogistiksysteme Prof. Dr.-Ing. Frank Thomas Seite 38

IT für Intralogistiksysteme Abb. 3.11 Materialflusssteuerung im DV-Verbund 3.3.2 Aufgaben der Materialflusssteuerung 3.3.2.1 Transportbeauftragung Die wichtigste Funktion der MFS ist die Beauftragung von Fördersystemen mit Fahraufträgen in einer Weise, die die Anlage optimal auslastet und die logistischen Prozesse bestmöglich bedient. Beide Ziele können nicht unabhängig voneinander erreicht werden, manchmal entstehen Zielkonflikte. Führend ist immer der logistische Prozess: die termingerechte und vollständige Auslieferung von Ware ist das Primärziel, an dem sich sowohl die Gestaltung der Anlage, als auch deren Betrieb zu orientieren hat. Die optimale Auslastung der Anlage durch die Materialflusssteuerung ist diesem Ziel untergeordnet. Grundsätzlich muss eine freie Förderkapazität sofort wieder belegt werden, wenn dies möglich ist. Ein Fahrauftrag wird also sofort vergeben, wenn auf der Strecke bis zum nächsten Zielpunkt die Kapazität ausreicht. Mit der Beauftragung wird der Quellplatz entlastet, der jetzt wieder neu belegt wird, indem ein wartender Transport zu diesem Punkt aktiviert wird. IT für Intralogistiksysteme Prof. Dr.-Ing. Frank Thomas Seite 39

IT für Intralogistiksysteme<br />

Abb. 3.11 Materialflusssteuerung im DV-Verbund<br />

3.3.2 Aufgaben der Materialflusssteuerung<br />

3.3.2.1 Transportbeauftragung<br />

Die wichtigste Funktion der MFS ist die Beauftragung von Fördersystemen mit Fahraufträgen<br />

in einer Weise, die die Anlage optimal auslastet und die logistischen Prozesse<br />

bestmöglich bedient. Beide Ziele können nicht unabhängig voneinander erreicht werden,<br />

manchmal entstehen Zielkonflikte. Führend ist immer der logistische Prozess: die<br />

termingerechte und vollständige Auslieferung von Ware ist das Primärziel, an dem sich<br />

sowohl die Gestaltung der Anlage, als auch deren Betrieb zu orientieren hat. Die optimale<br />

Auslastung der Anlage durch die Materialflusssteuerung ist diesem Ziel untergeordnet.<br />

Grundsätzlich muss eine freie Förderkapazität sofort wieder belegt werden, wenn dies<br />

möglich ist. Ein Fahrauftrag wird also sofort vergeben, wenn auf der Strecke bis zum<br />

nächsten Zielpunkt die Kapazität ausreicht. Mit der Beauftragung wird der Quellplatz<br />

entlastet, der jetzt wieder neu belegt wird, indem ein wartender Transport zu diesem Punkt<br />

aktiviert wird.<br />

IT für Intralogistiksysteme Prof. Dr.-Ing. Frank Thomas Seite 39

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