Materialflusssteuerungen, SPS, SAIL
Materialflusssteuerungen, SPS, SAIL Materialflusssteuerungen, SPS, SAIL
IT für Intralogistiksysteme In der Summe bietet der hohe Wiederverwendungsgrad der gekapselten Funktionen von SAIL einen klaren Kostenvorteil durch reduzierten Anpassungsaufwand, höhere Standardisierung, reiferen Implementierungsgrad und kürzere Inbetriebnahmezeiten. 3.2.3 Funktionen Hier werden die bezüglich der Durchführung von Transporten identifizierten Funktionen definiert, unabhängig davon, wo und in welcher Technik sie tatsächlich implementiert sind. Funktionen erhalten den Präfix ' F ' (Function). Nach der VDI/VDMA 5100 soll nur noch die englische Nomenklatur verwendet werden! (im folgendem Text blau dargestellt). Facility Control F:FC – Anlagensteuerung F:AS Die Anlagensteuerung bedient direkt die Anlage. Sie realisiert alle Entscheidungen, die für die Eigensicherheit der Anlage und die für die Durchführung eines Transportschrittes notwendig sind. Auf dieser Ebene fällt also die Entscheidung, ob gefördert werden kann. In der Regel wird dazu nur die Freigabe des Folgeförderers betrachtet. Die Richtung, in welche das Transportgut zu fördern ist, erhält die Anlagensteuerung als Ergebnis der Funktion Richtungsentscheidung. Direction Control F:DC – Richtungsentscheidung F:RE Die Richtungsentscheidung an einem bestimmten Anlagenpunkt für ein Transportobjekt ermittelt aus den eingestellten Betriebsparametern des Punktes und den ggf. vorhandenen Fahrauftragsdaten für das sich an diesem Punkt befindende Transportobjekt, ob und in welcher Richtung weitergefördert werden soll. IT für Intralogistiksysteme Prof. Dr.-Ing. Frank Thomas Seite 32
IT für Intralogistiksysteme Vom Transportgut muss mindestens bekannt sein, ob es ein unbekanntes Förderobjekt UFO ist. Ist das der Fall, kann in der Regel schon entschieden werden, wohin dieses UFO zu transportieren ist. Wenn UFOs situationsbedingt nach nichttrivialen Strategien geroutet werden sollen, muss eine entsprechende Zielanfrage an eine externe Instanz Ressourcennutzung (F:RN) (F:RU) gestellt werden. Für identifizierte Transportobjekte muss der Transportauftrag betrachtet werden. Dazu wird bei der Fahrauftragsverwaltung (F:FA) (F:MM) die Ermittlung der Auftragsdaten veranlasst. Je nach Komplexität der Anlage und der Struktur der Fahraufträge und deren Speicherungsmöglichkeiten ist die Ermittlung der Weiterfahrrichtung aus dem Auftrag mehr oder weniger komplex, daher wird diese Aufgabe in die Funktion der Fahrauftragsverwaltung gelegt. Die Funktion Richtungsentscheidung erwartet von der Fahrauftragsverwaltung für ein Transportgut am konkreten Entscheidungspunkt nur die Aussage, ob das Transportgut ein Schwarzfahrer ist, also kein Fahrauftrag vorliegt, oder in welche Richtung es weiter zu fördern ist. Ist das Transportobjekt ein Schwarzfahrer, richtet sich die Behandlung nach fest programmierten Regeln oder besser nach einer parametrierbaren Richtungsanweisung. Das gleiche gilt, wenn die Fahrauftragsverwaltung für ein „Nicht-Schwarzfahrer“ keine spezielle Richtungsanweisung geliefert hat. Ansonsten wird das Transportobjekt in der spezifizierten Richtung gefördert. F:MM Mission Management – Fahrauftragsverwaltung F:FA Die Fahrauftragsverwaltung stellt für die Funktionsgruppe F:RE (F:DC) die relevanten Daten des Fahrauftrags zur Verfügung. Insbesondere muss sie über die Identifikation des Entscheidungspunktes und des Transportobjekts die Information liefern, ob eine Richtungsanweisung vorliegt und welche Ausprägung diese hat. Dieser Vorgang stellt hohe Anforderungen an die Reaktionszeit. Außerdem ist diese Funktionsgruppe dafür verantwortlich, Fahraufträge anzulegen, zu verändern und zu löschen, wenn dies von der beauftragenden Funktion Ressourcennutzung verlangt wird. Diese Vorgänge stellen keine hohen Anforderungen an die Reaktionsgeschwindigkeit. Bei der Beantwortung einer Richtungsanfrage wird zuerst der Fahrauftrag über die Identnummer des Transportobjektes ermittelt. Ist diese Funktion routingfähig, reicht für die Ermittlung der Richtung das Vorliegen des Endzieles des Transportes. Die Fahrauftragsverwaltung ermittelt dann selbst die konkrete Förderrichtung. Wenn diese Funktion nicht routingfähig ist, dann wird im Fahrauftrag gesucht, ob für den aktuellen Punkt eine Anweisung gegeben wird. Falls ja, wird diese übermittelt, falls nein, wird stattdessen eben diese Tatsache übermittelt. Damit gewinnt man die Freiheit, je nach Erfordernis, für sehr einfache Fahraufträge mit nur der Angabe des Endzieles oder mit einem oder mehreren Wertepaaren Punkt/Richtung die jeweils passende Implementierung zu wählen. F:RU Ressource Utilisation – Ressourcennutzung F:RN Die Ressourcennutzung kennt den aktuellen Belegungszustand der Transportsysteme, deren mögliche Transportkapazitäten und Struktur, die vorliegenden Transportaufträge und die notwendigen Parameter für die Strategien zur Nutzung der freien Ressourcen. Hier wird entschieden, welches von mehreren konkurrierenden Transportobjekten eine freie Ressource nutzen darf. Daraus resultiert die Vergabe oder Veränderung eines Fahrauftrages an die Funktionsgruppe F:FA (F:MM). IT für Intralogistiksysteme Prof. Dr.-Ing. Frank Thomas Seite 33
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Vom Transportgut muss mindestens bekannt sein, ob es ein unbekanntes Förderobjekt<br />
UFO ist. Ist das der Fall, kann in der Regel schon entschieden werden, wohin dieses UFO<br />
zu transportieren ist. Wenn UFOs situationsbedingt nach nichttrivialen Strategien geroutet<br />
werden sollen, muss eine entsprechende Zielanfrage an eine externe Instanz<br />
Ressourcennutzung (F:RN) (F:RU) gestellt werden. Für identifizierte Transportobjekte<br />
muss der Transportauftrag betrachtet werden. Dazu wird bei der Fahrauftragsverwaltung<br />
(F:FA) (F:MM) die Ermittlung der Auftragsdaten veranlasst.<br />
Je nach Komplexität der Anlage und der Struktur der Fahraufträge und deren<br />
Speicherungsmöglichkeiten ist die Ermittlung der Weiterfahrrichtung aus dem Auftrag mehr<br />
oder weniger komplex, daher wird diese Aufgabe in die Funktion der<br />
Fahrauftragsverwaltung gelegt. Die Funktion Richtungsentscheidung erwartet von der<br />
Fahrauftragsverwaltung für ein Transportgut am konkreten Entscheidungspunkt nur die<br />
Aussage, ob das Transportgut ein Schwarzfahrer ist, also kein Fahrauftrag vorliegt, oder in<br />
welche Richtung es weiter zu fördern ist. Ist das Transportobjekt ein Schwarzfahrer, richtet<br />
sich die Behandlung nach fest programmierten Regeln oder besser nach einer<br />
parametrierbaren Richtungsanweisung. Das gleiche gilt, wenn die Fahrauftragsverwaltung<br />
für ein „Nicht-Schwarzfahrer“ keine spezielle Richtungsanweisung geliefert hat. Ansonsten<br />
wird das Transportobjekt in der spezifizierten Richtung gefördert.<br />
F:MM Mission Management – Fahrauftragsverwaltung F:FA<br />
Die Fahrauftragsverwaltung stellt für die Funktionsgruppe F:RE (F:DC) die relevanten<br />
Daten des Fahrauftrags zur Verfügung. Insbesondere muss sie über die Identifikation des<br />
Entscheidungspunktes und des Transportobjekts die Information liefern, ob eine<br />
Richtungsanweisung vorliegt und welche Ausprägung diese hat. Dieser Vorgang stellt hohe<br />
Anforderungen an die Reaktionszeit. Außerdem ist diese Funktionsgruppe dafür<br />
verantwortlich, Fahraufträge anzulegen, zu verändern und zu löschen, wenn dies von der<br />
beauftragenden Funktion Ressourcennutzung verlangt wird. Diese Vorgänge stellen keine<br />
hohen Anforderungen an die Reaktionsgeschwindigkeit.<br />
Bei der Beantwortung einer Richtungsanfrage wird zuerst der Fahrauftrag über die<br />
Identnummer des Transportobjektes ermittelt. Ist diese Funktion routingfähig, reicht für die<br />
Ermittlung der Richtung das Vorliegen des Endzieles des Transportes. Die<br />
Fahrauftragsverwaltung ermittelt dann selbst die konkrete Förderrichtung. Wenn diese<br />
Funktion nicht routingfähig ist, dann wird im Fahrauftrag gesucht, ob für den aktuellen<br />
Punkt eine Anweisung gegeben wird. Falls ja, wird diese übermittelt, falls nein, wird<br />
stattdessen eben diese Tatsache übermittelt. Damit gewinnt man die Freiheit, je nach<br />
Erfordernis, für sehr einfache Fahraufträge mit nur der Angabe des Endzieles oder mit<br />
einem oder mehreren Wertepaaren Punkt/Richtung die jeweils passende Implementierung<br />
zu wählen.<br />
F:RU Ressource Utilisation – Ressourcennutzung F:RN<br />
Die Ressourcennutzung kennt den aktuellen Belegungszustand der Transportsysteme,<br />
deren mögliche Transportkapazitäten und Struktur, die vorliegenden Transportaufträge und<br />
die notwendigen Parameter für die Strategien zur Nutzung der freien Ressourcen. Hier wird<br />
entschieden, welches von mehreren konkurrierenden Transportobjekten eine freie<br />
Ressource nutzen darf. Daraus resultiert die Vergabe oder Veränderung eines<br />
Fahrauftrages an die Funktionsgruppe F:FA (F:MM).<br />
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