Veränderungen managen: Blinde Flecken und Stolpersteine im ...

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12.04.2013 Aufrufe

Organisationsverständnis • Wenn Sie nur einem der folgenden zwei Sätze zustimmen dürften, welchen würden Sie wählen? 1. Alles bleibt, wie es ist, es sei denn, irgendwer oder -was sorgt aktiv dafür, dass es sich verändert! 2. Alles verändert sich, es sei denn, irgendwer oder -was sorgt aktiv dafür, dass alles so bleibt, wie es ist! www.osb-i.com Veränderungen managen 15.09.05 Zum ersten Satz: Wenn Sie in den Kotflügel Ihres Autos eine Beule gefahren haben, bleibt diese Beule, wo sie ist. Und sie bleibt so lange, bis ein geschickter Karosserieschlosser sie herausmacht. Und dann bleibt der Zustand wie schön, bis der Kotflügel wieder deformiert wird. Der zweite Satz: Nun stellen Sie sich vor, Sie laufen mit dem Kopf gegen eine Kante und holen sich dadurch auf der Stirn eine Beule. Nach meinem Kenntnisstand brauchen Sie weder einen Spezialisten zum Ausbeulen noch einen Arzt. Diese Beule repariert sich selbst und verschwindet innerhalb einiger Tage, ohne dass Sie etwas dazu tun müssen. Dieses Beispiel zeigt nicht nur den Unterschied zwischen Autos und Köpfen, sondern, etwas allgemeiner gefasst, den Unterschied zwischen mechanischen (1) und lebenden, sozialen Systemen (2), was Veränderung angeht. Mechanische Systeme behalten ihren Zustand bei, wenn niemand verändert. Lebende, soziale Systeme kehren nach einer Veränderung in den vorherigen Zustand zurück, als würden sie die Veränderung ausgleichen. Und wenn man „Beulen“ dauerhaft haben oder nicht haben will, bleibt einem nur der Weg, das lebende System wie ein mechanisches zu behandeln und zum Schönheitschirurgen zu gehen. 8

Organisationsverständnis (1) • Unternehmen als mechanisches System www.osb-i.com Berechenbarkeit (Ursache – Wirkung) Veränderung als Ausnahme Planung (Ingenieur) Abweichung = Fehler, Nicht-Können Kontrolle und Sicherheit Veränderungen managen 15.09.05 Wenn man an ein mechanisches System, also eine Maschine denkt, so gibt es einen Konstrukteur, die die Maschine entwirft und baut. Der Konstrukteur ist das Subjekt, die Maschine das Objekt, das von ihm getrennt ist und auch unabhängig existieren kann. Wenn die Maschine nicht das tut oder leistet, was geplant war, ist das ein Fehler in der Konstruktion oder in der Realisierung und mit entsprechenden Korrekturen verbunden. Und man erwartet, dass die Maschine vorhersehbar nur das tut, wofür sie gebaut ist und nicht statt Kaffee zu kochen plötzlich Strümpfe strickt. Auf Unternehmen übertragen: man kann ein Unternehmen so auffassen, als wäre es eine Maschine. Der Unternehmer ist der Konstrukteur, der alles nach seinen Vorstellungen einrichtet und die Regeln setzt, nach denen alles abläuft. Das einzige, was zu stören scheint, sind Mitarbeiter, die nicht verstehen. Wenn es die nicht gäbe, wäre alles gut! Extreme Beispiele für diese Deutung sind Militär oder Bürokratie, aber auch dort gibt es den Unterschied zwischen dem geplanten und dem tatsächlichen Verhalten und Vorschriften, die den Wildwuchs der persönlichen Autonomie der Mitarbeiter eindämmen sollen. Unternehmensführer, die dem Maschinenbild folgen, sehen - wie der Ingenieur - das Unternehmen als ihr Objekt, das sie gestalten, verändern und verkaufen oder fusionieren können. Die Folgen schauen wir uns im nächsten Beispiel an, in dem es um Maschine oder Eigensinn und die Folgen geht. 9

Organisationsverständnis<br />

• Wenn Sie nur einem der folgenden zwei Sätze<br />

zust<strong>im</strong>men dürften, welchen würden Sie wählen?<br />

1. Alles bleibt, wie es ist, es sei denn, irgendwer oder -was<br />

sorgt aktiv dafür, dass es sich verändert!<br />

2. Alles verändert sich, es sei denn, irgendwer oder -was<br />

sorgt aktiv dafür, dass alles so bleibt, wie es ist!<br />

www.osb-i.com<br />

<strong>Veränderungen</strong> <strong>managen</strong> 15.09.05<br />

Zum ersten Satz: Wenn Sie in den Kotflügel Ihres Autos eine Beule gefahren<br />

haben, bleibt diese Beule, wo sie ist. Und sie bleibt so lange, bis ein<br />

geschickter Karosserieschlosser sie herausmacht. Und dann bleibt der<br />

Zustand wie schön, bis der Kotflügel wieder deformiert wird.<br />

Der zweite Satz: Nun stellen Sie sich vor, Sie laufen mit dem Kopf gegen eine<br />

Kante <strong>und</strong> holen sich dadurch auf der Stirn eine Beule. Nach meinem<br />

Kenntnisstand brauchen Sie weder einen Spezialisten zum Ausbeulen noch<br />

einen Arzt. Diese Beule repariert sich selbst <strong>und</strong> verschwindet innerhalb<br />

einiger Tage, ohne dass Sie etwas dazu tun müssen.<br />

Dieses Beispiel zeigt nicht nur den Unterschied zwischen Autos <strong>und</strong> Köpfen,<br />

sondern, etwas allgemeiner gefasst, den Unterschied zwischen<br />

mechanischen (1) <strong>und</strong> lebenden, sozialen Systemen (2), was Veränderung<br />

angeht.<br />

Mechanische Systeme behalten ihren Zustand bei, wenn niemand verändert.<br />

Lebende, soziale Systeme kehren nach einer Veränderung in den vorherigen<br />

Zustand zurück, als würden sie die Veränderung ausgleichen. Und wenn man<br />

„Beulen“ dauerhaft haben oder nicht haben will, bleibt einem nur der Weg,<br />

das lebende System wie ein mechanisches zu behandeln <strong>und</strong> zum<br />

Schönheitschirurgen zu gehen.<br />

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