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Blinder Fleck 2 Sprache www.osb-i.com Ein Hersteller von Präzisionswerkzeugen zur Kantenbearbeitung von Spanplatten in der Möbelindustrie führt ein PPS-System ein. U.a. werden die Bearbeitungszeiten an den Maschinen per Barcode erfasst. Diesen Vorgang nennen die Systemanbieter „Stempeln“. Die MA verstehen dies als Kontrollversuch und, wie der Zufall es so will, erreicht dieser Einlesevorgang eine Güte von 70%, was bedeutet, dass die Daten unbrauchbar sind. Die Folge: keine Kostentransparenz und Probleme, die Herstellungskosten zu berechnen. Sprache ist ein hoch sensibles Instrument. Die Wortwahl ist ein entscheidendes Element für die Resonanzen und hilfreich bei der Widerstandserzeugung. Veränderungen managen 15.09.05 40
Blinder Fleck 3 Zeitbedarf Organisationsebene Hoch Mittel Niedrig Quelle: Marks/ Mirvis, 1992/ 1998 www.osb-i.com • Die Gestalter einer Veränderung nehmen an den Planungsaktivitäten teil und entscheiden. Sie verstehen, warum die Veränderung notwendig ist, haben mehr Einfluss und weniger Unsicherheit (auch über die eigene Zukunft). • Mitarbeiter auf den oberen Ebenen passen sich deutlich früher an die Veränderungen an als die Mitarbeiter auf den Ebenen darunter. Anpassung / Zeit Veränderungen managen 15.09.05 • Sie brauchen oft weniger Zeit zur Anpassung. • Obere Führungskräfte haben dadurch häufig wenig Verständnis für die Notwendigkeit, den Prozess der Veränderung durchzuarbeiten. Das Nachvollziehen von Veränderungskonzepten braucht Zeit. Das Bisherige muss „verlernt“, das Neue gelernt werden Der Vorstand eines Brauereikonzerns empörte sich in einem Workshop mit seinen 30 Brauereivorständen und schrie „Jetzt habe ich Ihnen bereits 3 Stunden lang den Zusammenhang zwischen der Strategie und unseren Kennzahlen erklärt und Sie haben es immer noch nicht verstanden!“ Betretene Stille in der Runde, die Fragen jedoch blieben. In der Mittagspause fragte ich ihn: „Wie lange haben Sie an der Strategie gearbeitet?“ Es stellte sich heraus, dass er monatelang mit Beratern über der Strategie gesessen war und ein Konzept entwickelt hatte. Ich wies ihn darauf hin, dass dann 3 Stunden Vortrag doch relativ wenig Zeit zum Nachvollziehen und zum Übertragen auf das einzelne Unternehmen seine, was er nach kurzem Nachdenken akzeptierte. Fazit: Das Vordenken in der Führung macht die Veränderungsrichtung und - wege klarer, hat aber einen Kommunikationsaufwand zur Folge, der nicht unterschätzt werden darf. Wichtig dabei: Kommunikation heißt nicht „Vortrag“, sondern kollektive Auseinandersetzung mit Konzept, seiner Logik und seinen Inhalten, „Verdauen“ und der Ableitung der Konsequenzen für das eigene Handeln (siehe Perlenkette). 41
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