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PDF zum Download - im Trubachtal

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züge und machte die Gegend unsicher. Die schrecklichste Zeit kam, als der Schwedenkönig<br />

Gustov Adolf in den Krieg eintrat. In der Nacht vom 1. <strong>zum</strong> 2. September 1631 wurde der Bauer<br />

Veit König von Untertrubach von vier schwedischen Reitern erschossen und sein Pferd mitgenommen.<br />

Darauf beraubten sie Graisch und Kirchenbirkig. In ähnlicher Weise hausten die<br />

kaiserlichen Truppen von Nürnberg kommend, durchzogen auch unsere Gegend und plünderten<br />

wohin sie kamen. Der Proviantmeister stellte an die Ämter Leienfels und Pottenstein die<br />

fast un erschwingliche Forderung, nach Forchhe<strong>im</strong> folgendes zu liefern:<br />

10.000 Laib Brot (3 Pfd.), 300 E<strong>im</strong>er Bier, 200 Malter Hafer, 10 Kälber, 12 Rinder, 70 Hühner,<br />

5 Schock Eier, 3 Zentner Schmalz und 1 Zentner Fisch.<br />

1632 war das schl<strong>im</strong>mste Jahr. Schwedische und kaiserliche Truppen durchzogen ohne Unterlass<br />

unsere Gegend und wir wurden schwer unterdrückt. Die völlig verrohten Soldaten durchsuchten<br />

unsere Gegend nach Lebensmitteln, Futtermitteln und Geld. Sie plünderten ein Dorf nach dem<br />

anderen, nahmen Vieh und Pferde mit und nicht selten wurde ein Dorf eingeäschert. Die Leute<br />

flüchteten in das Dickicht der Wälder und in Höhlen. Die Bevölkerung war inzwischen gänzlich<br />

verarmt. Im ganzen Amt Leienfels und Pottenstein war nicht ein halber Gulden. Noch viel größere<br />

Opfer forderte die Pest (auch „schwarzer Tod“ genannt), die <strong>im</strong> Jahre 1634 am stärksten<br />

auftrat. Obertrubach war fast ganz ausgestorben. (Ein Bekenntnisschreiben vom 1. März 1691<br />

in der Pfarrchronik gibt uns Kunde). Die Wahrheit dieses Bekenntnisses wird dadurch bestätigt,<br />

dass in den Tauf- und Sterbematrikeln der Jahre 1626 bis 1629 und 1645 bis 1649 fast keine Eintragungen<br />

sind. Die Leute trauten sich fast nicht aus ihren Verstecken und Höhlen hervor, die<br />

an der Pest Verstorbenen begrub man in Hausgärten und Gehölzen. Eine furchtbare Verwilderung<br />

trat ein.<br />

1637 forderte die Pest neue Opfer.<br />

1638 wurde unsere Gegend von Fronten he<strong>im</strong>gesucht.<br />

1640 plünderten gullaßsche Kürrassiere unsere Gegend aus, besonders Pottenstein.<br />

1641 kamen französische Truppen von Nürnberg, besetzten Pottenstein und liehen dem Pflegamt<br />

Leienfels mit Wolfsberg 1190 Gulden 15 Kreuzer.<br />

Dazu kam die monatliche Kontribution von 210 Gulden und eine außerordentliche Kontribution<br />

von 837 Gulden, die an das gonzagische Fußreg<strong>im</strong>ent nach Veldenstein abgeliefert werden<br />

musste.<br />

1648 wurde unsere Gegend von Franzosen und Schweden he<strong>im</strong>gesucht, die schl<strong>im</strong>m hausten.<br />

Dann kam endlich der Friede. Am 2. Januar 1649 wurde das Friedensfest gefeiert.<br />

So sah es nach dem 30-jährigen Krieg in unserer Gegend aus<br />

Die Felder waren verödet. Die Zugtiere waren geraubt, die Leute mussten sich selbst vor die<br />

Pflüge spannen. Die Leute hatten kein Geld, sie waren völlig verarmt. Die Ortschaften und<br />

Häuser lagen in Schutt und Asche.<br />

Von 1770 bis 1771 herrschten große Hungersnot und Teuerung. 1 hl Hafer kostete 21 Mark, 1 hl<br />

Korn 29 Mark, 1 hl Gerste 41 Mark. Dazu gesellte sich eine verheerende Seuche (Kartoffeln kommen<br />

zu Ehren).<br />

Als 1796 Napoleon Östereich unterwerfen wollte, kamen Franzosen in unsere Gegend. Am<br />

27. August 1796 kam es zwischen dem kaiserlichen General Kleber und den Franzosen bei<br />

Kleingesee zu einem Zusammenschluss. Vor ihrem Wegzug legten sie Kleingesee in Schutt und<br />

Asche.<br />

1803 kam <strong>im</strong> Zuge der Sekularisation das Hochstift Bamberg mit all seinen Besitzungen <strong>zum</strong><br />

Kurfürstentum Bayern. Im Jahr 1806 kam die freie Reichsstadt Nürnberg mit all ihren Besitzungen<br />

<strong>zum</strong> neu errichteten Königreich Bayern. Somit fiel die viel umstrittene Grenze weg.<br />

1812 sah Obertrubach Einquartierungen und Truppen durchziehen.<br />

1816 kam infolge einer Missernte wieder Hungersnot und Teuerung.<br />

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