PDF zum Download - im Trubachtal
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Im Winter war der Hauptspielplatz der Hutzlersberg.<br />
Die meisten hatten nur einen Schlitten. Mit diesen ist<br />
auch der ganze Wintersport durchgeführt worden.<br />
Einige hatten selbstgemachte Schlitten aus drei Brettern.<br />
Zwei dienten als Kufen und das Dritte war das<br />
Sitzbrett.<br />
Einzelne hatten Schier. Es waren handgemachte vom damaligen „Libbenschorsch“, sein richtiger<br />
Name war Georg Brütting und er hatte eine Wagnerei in Obertrubach. Das Befestigen an<br />
den Schuhen erfolgte mit Lederriemen. Die Schuhe waren normal hohe Schuhe und an den Absatz<br />
ist ein kleines Lederstück genagelt worden, damit die Bindung nicht herab rutschen<br />
konnte. Mit Schifahren hatte das nicht viel zu tun, man konnte fast nur geradeaus fahren.<br />
Eine weiter Station war der Dorfweiher, von den Einhe<strong>im</strong>ischen „See“ genannt, wo heute die<br />
Garagen der Fam. Merz stehen. War er zugefroren, dann wurde gescheert, d. h. mit Anlauf<br />
über das Eis geschlittert. Schlittschuhe hatte damals keiner. Auch Eishockey ist gespielt worden.<br />
Als Schläger diente ein Holzstock, der Puck war ein kleiner Ball. Und auch das wie gesagt ohne<br />
Schlittschuhe.<br />
Natürlich bestand unsere Jugendzeit nicht nur aus spielen. Bei Arbeiten in Haus und Hof musste<br />
natürlich auch mit geholfen werden.<br />
Typische Arbeiten für uns Kinder war das Holzschlichten, helfen bei der Heuernte und der Kartoffelernte,<br />
sowie alle leichten Aufgaben die <strong>im</strong> Haus und Hof angefallen sind. Besonders hervorzuheben<br />
ist das Gänsehüten. Fast jede Familie hatte eine Herde Gänse. Es waren <strong>im</strong>mer so<br />
15 bis 30 Stück. Jeder hatte seinen Hüteplatz, damit sie sich nicht vermischen. Am Abend, wenn<br />
alle ins Dorf zurück kamen, stürzten sich die Gänse als erstes in den Dorfweiher. Da waren sie<br />
in ihrem Element. Wenn dann noch eine Herde dazukam, war das Dilemma vorprogrammiert.<br />
Mit viel Mühe mussten die Herden wieder getrennt werden. Später sind sie dann beringt worden,<br />
um sie besser auseinanderhalten zu können.<br />
Wir waren eigentlich außer der Schule am Vormittag den ganzen Tag draußen <strong>im</strong> Freien. Fernsehen<br />
gab es damals noch nicht und ein Radiogerät hatte auch nicht jede Familie. Die Übertragung<br />
der Fußballweltmeisterschaft 1954 habe ich bei meinem Schulkameraden Hans Müller in<br />
Obertrubach gehört.<br />
Langeweile kannten wir nicht, auch wenn unsere Freizeitgestaltung etwas einfach und auf<br />
heutige Verhältnisse bezogen pr<strong>im</strong>itiv war. Wir waren zufrieden und hatten unseren Spaß.<br />
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