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PDF zum Download - im Trubachtal

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Dreschen mit der Dreschmaschine<br />

Bis etwa 1963 ist mit der Dreschmaschine gedroschen worden. In Obertrubach waren zuletzt zwei<br />

Maschineneinheiten. Sie gehörten Johann Karl, bekannt unter dem Hausnamen „Flaschnershanni“.<br />

Die Saison dauerte von Ende Juli bis Ende November. Da kam es auch schon vor, dass durch<br />

Schneestürme das Dreschen abgebrochen werden musste. Für Herzogwind sind Ende August<br />

ca. 14 Tage benötigt worden.<br />

Eine Drescheinheit bestand aus der Dreschmaschine, der Strohpresse und dem Hanawägala.<br />

Das war ein kleines Fahrzeug aus Holz, auf dem der Elektromotor installiert war. Die Dreschmaschine<br />

war ein Fabrikat von „Epple & Buchsbaum“. Die Strohpresse NEMA wurde von der Firma<br />

Netschgauer Maschinenfabrik in Thüringen hergestellt.<br />

Anfangs erfolgte der Antrieb mit dem Hanawägala, in dem ein Elektromotor von 18,6 kW <strong>zum</strong><br />

Antreiben des Dreschmaschine eingebaut war. Weiterhin befand sich darin noch eine Sirene,<br />

deren Verwendung noch beschrieben wird.<br />

Ganz wichtig war die Stromversorgung für den Elektromotor. Mit seinen 18,5 kW braucht er<br />

eine sehr große Stromquelle. Über den Ort verteilt waren deshalb, meistens direkt an den<br />

Strommasten, extra Anschlüsse dafür vorgesehen. So war es möglich, dass zu jedem Gehöft<br />

eine Anschlussmöglichkeit bestand.<br />

Später diente der Traktor mit Riemenscheibe<br />

als Antrieb. Als Zugmaschine wurde zuerst ein<br />

Traktor Fabrikat „Deutz MTH 222“ mit 14 PS<br />

eingesetzt. Der MTH 222 ist der erste<br />

Dieselschlepper von Deutz, der ab 1927 gebaut<br />

und von einem liegenden Ein zylinder-<br />

Motor mit der Leistung von 14 PS angetrieben<br />

wurde. Das Getriebe hatte zwei Vorwärtsgänge<br />

und einen Rückwärtsgang, die Höchstgeschwindigkeit<br />

lag bei 6 km/h.<br />

Der Traktor war mit einem sogenannter Verdampfermotor ausgerüstet. Die Kühlung bestand<br />

nur aus einem Kühlmantel, der mit Wasser aufgefüllt wurde. Durch die Hitzeeinwirkung verdampfte<br />

das Wasser und musste <strong>im</strong>mer wieder nachgefüllt werden.<br />

Später war das Fabrikat ein 28-PS-Deutz, Baujahr 1937. Dieser hatte einen Wasserkühler mit<br />

Ventilator, wie er heute noch in Kraftfahrzeugen verwendet wird.<br />

Da die Straßen und Wege damals noch aus Steinen und Geröll bestanden, befanden sich an den<br />

Rädern schwere Gewichte, um das Durchrutschen der Räder zu vermeiden.<br />

Bei jeder Drescheinheit waren in der Regel zwei Maschinisten dabei. Ihnen unterlag die Obhut<br />

der gesamten Abwicklung. Zuerst mussten sie mit Winden die Dreschmaschine ausrichten,<br />

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