PDF zum Download - im Trubachtal
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Nach dem Aufschneiden des Bauches auf seiner ganzen Länge wurde unter größter Vorsicht<br />
die Galle und die Blase entfernt und anschließend die Innereien wie Herz, Lunge, Leber, Milz,<br />
Magen und die Gedärme herausgenommen. Das alles hängte sich der Metzger über den Arm<br />
und legte es auf dem Tisch in der Wohnstube ab. Die eigentliche Schlachtung erfolgte in den<br />
meisten Fällen in der Wohnstube. Der Metzger trennte zuerst die Därme von den restlichen Innereien.<br />
Eine anrüchige Sache war das Rei nigen der Därme und des Magens. Die Blase, die man<br />
zur Befüllung von Presssack brauchte, wurde gewaschen, umgestülpt und mit einem Röhrchen<br />
aufgeblasen aufgehängt. Auch die Därme, die später mit Wurstmasse gefüllt wurden, wurden<br />
entsprechend gereinigt, jedoch nicht aufgeblasen.<br />
Jetzt war der Fleischbeschauer gefragt. Die terminliche Abst<strong>im</strong>mung<br />
zwischen Fleischbeschauer und Metzger (Telefon<br />
gab es zu der Zeit nicht) war eigentlich<br />
kein Problem, denn was<br />
Zeitplanung und Abwicklung einer<br />
Schlachtung betraf waren sie<br />
ein eingespieltes Team. Der<br />
Fleischbeschauer baute sein Mikroskop<br />
auf, entnahm kleine Fleischproben und gab diese auf<br />
zwei Glasscheiben (10). Diese wurden mit Schrauben zusammengepresst.<br />
Unter dem Mikroskop konnte er erkennen ob<br />
sich Trichinen <strong>im</strong> Fleisch befanden (11). Nachdem noch Herz, Lunge, Leber und Milz untersucht<br />
worden waren, stempelte er die Schweinehälften mit einem<br />
ziemlich großen Stempel frei (12). Jetzt war die Sau für die<br />
weitere Verarbeitung freigegeben.<br />
Währenddessen zerlegte der Metzger die Sau in zwei Hälften<br />
(13). Eine Hälfte lag auf dem Tisch. Sie wurde zerlegt, aufgeteilt<br />
und zugeschnitten. Mit dem Bauern wurde abgesprochen,<br />
was geräuchert<br />
werden und welche und<br />
wie viel Würste gemacht<br />
werden sollten.<br />
Damals konnte Fleisch nur durch Räuchern haltbar gemacht<br />
werden. Mit der zweiten Hälfte der Sau wurde<br />
ebenso verfahren. Der Fleischanteil für die Würste, die<br />
Innereien (jedoch ohne die Leber) mitsamt dem Schweinskopf<br />
kamen nun in den Kessel <strong>zum</strong> Kochen.<br />
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