Mitteilungen und Informationen von der GLB an ihre Mitglieder Nr. 2 ...

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Unter uns, Nr. 2/2010
Behindertengerechte Gestaltung des Bades
Beitrag von Erich Bertschy, GLB Emmental/Oberaargau
Vorbereitung
Simea, die Tochter von Barbara und Roland
Mathys, hat eine Behinderung und bedarf auch
in Zukunft der Betreuung der Eltern. So muss
sie zum Beispiel auch in Zukunft gewickelt und
in der Körperhygiene unterstützt werden. Herr
und Frau Mathys haben sich sehr viele Gedanken
gemacht, wie sie den Umbau des Badzimmers
gestalten wollen. Die Behinderungen,
aber auch die Möglichkeiten der behinderten
Person zu kennen, sind für die Planer DIE
Voraus setzung für eine gelungene Sanierung /
Umgestaltung von Nassräumen. Die bestehende
Dusche war relativ klein. Für einen Rollstuhl
und zur Pflege von Simea wäre nur wenig Platz
geblieben. Nach eingehenden Überlegungen
entschied sich die Bauherrschaft, das angrenzende
Zimmer in die Planung des Bades einzuschliessen.
Abklärungen mit der IV
Nach einer genauen Planung der Arbeiten inkl.
Kostenschätzung ist eine Abklärung mit der IV
nötig. Im Fall der Familie Mathys zahlt verständlicherweise
die IV die Badvergrösserung
und sonstige Änderungswünsche nicht in diesem
Ausmass. Vielmehr bringt die IV ihre eigenen
Erfahrungen mit ein, so dass noch eine
bessere, auf die Behinderte zugeschnittene Lösung
gefunden werden kann. Durch eine befahrbare
Dusche sowie des Versetzen der Wand
zur Verbreiterung des Raumes, ist die Rollstuhlgängigkeit
und die Grundlage zur Berechnung
des IV­Beitrages gegeben.
Detailplanung / Ausführung
Jetzt konnte gezielt die Detailplanung in Angriff
genommen werden. So wurde zB beschlossen,
die Aussenwände von innen her zu
dämmen, weil in den nächsten Jahren keine
Aussenisolation des Gebäudes vorgesehen ist.
Bei der Badewanne wurde ein Vorbau erstellt,
damit die Eltern Simea für den Transfer in und
vorher
aus der Badewanne auf den Vorbau setzen
können. Zudem wurde bei der Badewanne eine
Aussparung für die Füsse erstellt. Diese ermöglicht
den Eltern, ganz zur Badewanne zu stehen
und Simea mit geringerem Aufwand in der Badewanne
waschen zu können. Bei Bedarf können
zu einem späteren Zeitpunkt Haltegriffe an
der extra dafür verstärkten Wand angebracht
werden. Auf der gegenüberliegenden Seite der
Badewanne wurde ein massiver Wickeltisch
samt Ablagefläche erstellt.
Die Dusche wurde selbstverständlich ohne Absatz
ausgebildet und mit einer Chromstahlrinne
als Abfluss versehen. Zur Schonung des
Rückens der pflegenden Person wurde für diese
eine Sitzmöglichkeit eingebaut. Für Simea wurde
ein mobiler, jedoch stabiler Duschsitz gewählt.