Ambulantes Flexibles Clearing - Stiftung Evangelische Jugendhilfe ...

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An „Diagnostik“ richtet sich somit die Erwartung, Handlungssicherheit zu gewinnen, mangelnde Überschaubarkeit durch Gewinn an legitimierbarer Orientierung zu reduzieren. [8] - möglichst systematische Erkenntnisgewinnung - und der darauf aufbauenden Strukturierung - Situationen sind immer mehrdeutig und erlauben je nach „diagnostischer Brille“ immer mehrere Wahrnehmungen und Interpretationen - die Irrtumswahrscheinlichkeit lässt sich auch durch eine Verfeinerung des diagnostischen Instrumentariums nicht grundlegend verändern. Anders als beispielsweise in der Medizin lassen sich die schwierigen Erziehungsverhältnisse nicht abgrenzen. „Sozialpädagogische Hilfe ist immer eine koproduktiv geleistete Hilfe“ Es bleibt zu bedenken und hier besteht ein Restrisiko an Irrtumswahrscheinlichkeit, dass die sozialen Prozesse und dessen Veränderungen von differenziellen Einflüssen bedingt werden, die wir als Fachkräfte weder vorhersehen noch im Hilfeprozess vorausplanen können. Es ist die Kunst der Fachkräfte die „Einflüsse“ kreativ aufzunehmen, zu denken und in den Prozess zu integrieren. Es Bedarf einer fachlichen Flexibilität und Veränderungsbereitschaft dies umzusetzen. 4) Aufgaben und Inhalte eines Ambulanten Flexiblen Clearings Allgemein Die sozialpädagogische Diagnostik, generell, aber im Speziellen innerhalb des Angebotes „Ambulanten Flexiblen Clearings“ in der Jugendhilfe, ist eine unverzichtbare Vorraussetzung für qualifizierte Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche und deren Eltern. Es gehört deshalb zu den Kernaufgaben sozialpädagogischer Fachkräfte in der Jugendhilfe, mittels fundierter Beurteilung - von Lebensumständen - Entwicklungspotenzialen - Einschätzung von Gefährdungssituationen - in einem partnerschaftlichen Prozess Fachtagung „Familien unterstützen“ • Bernburg, 14.04.2008 • Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg
[9] realisierbare Vorschläge für geeignete Hilfen zur Förderung von Kindern, Jugendliche und deren Familien zu formulieren. Um eine zielgenaue Zukunftsperspektive aussprechen zu können, ist es deshalb erforderlich zu erkennen: „Was die Familie geprägt hat und ihre Situation ausmacht“. Dieses „Verstehen“ der Familie, das Verständnis von Zusammenhängen bedarf einen Kanon von differenzierten Rahmenbedingungen mit dem Ziel der Benennung eines passgenauen Hilfesettings in Kooperation mit dem Hilfeempfänger. So lehrt die Theorie, dass solche Dienstleistungen nur als Ko-Produktionen vorstellbar sind. Eltern und Kinder sind nicht passive Konsumenten für sie erbrachter Hilfeleistungen, sondern aktive Mitgestallter dieser Leistungen. Nur durch das Zutun der Adressaten wird aus den Anstrengungen und Angeboten der sozialen Fachkräfte überhaupt ein Prozess, der geeignet sein kann, die gewünschte oder für erforderlich gehaltene Unterstützung und Entwicklung zu fördern. Professionelle Einschätzungen in den Feldern der „Sozialen Arbeit“ sind angewiesen auf Diagnosen und Dialoge. Diagnose (durchblickende Unterscheidungen) Dialoge (Verstehen und Verständigung, bemühtes Sprechen und Zuhören) Nur wer einen begründeten Zusammenhang zwischen seinen Situationsbeschreibungen und Problemdeutungen auf der einen, sowie den Handlungs- und Interventionsideen auf der anderen Seite herzustellen vermag, kann nachvollziehbar professionelle Experten in Anspruch nehmen. In der Koproduktion zwischen Dienstleister und Nutzer sind solche darstellbaren Zusammenhänge von besonderer Bedeutung, wie auch zu den professionellen angrenzenden Disziplinen. Fachtagung „Familien unterstützen“ • Bernburg, 14.04.2008 • Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis Bernburg
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Seite 5 und 6: [5] Diese Handlungsunsicherheit und
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