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Illwerke VKW Magazin - Dezember 2011

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Das innovative Unternehmen, das in der Energiefabrik<br />

an der Samina in Frastanz beheimatet<br />

ist, bietet ein vielfältiges Angebot an sozialen<br />

Dienstleistungen an. Thomas Vogel, Geschäftsführer<br />

und Sozialarbeiter der aqua mühle, spricht über<br />

die Herausforderungen seiner Arbeit und innovative Projekte,<br />

die Antworten auf soziale Nöte geben.<br />

Was ist die aqua mühle und was macht sie? Die aqua<br />

mühle ist ein Zusammenschluss der Institutionen Phönix,<br />

BIF und Verein Wohnheim Mühlegasse, der 2005 vollzogen<br />

wurde. Dadurch entstand ein buntes Angebot an sozialen<br />

Dienstleistungen: zum ersten betreutes Wohnen für Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen. Der zweite Bereich<br />

betrifft die Arbeit. Arbeitsuchende Personen, sogenannte<br />

Transitkräfte, sind vorübergehend bei uns mit dem Ziel<br />

angestellt, durch das Praxistraining in den regulären Arbeitsmarkt<br />

zurückzufinden – einfach gesagt bieten wir<br />

Arbeit während der Arbeitssuche an. Der größte Bereich<br />

ist Bildung und Qualifizierung, der alle Kursmaßnahmen<br />

für das AMS beinhaltet. Der letzte Bereich ist die Beratung<br />

und Betreuung, wie die Kinderbetreuung „Panama“<br />

oder die ambulante Heimhilfe. Dies ist nur eine Auswahl<br />

des Angebotes. aqua mühle beschäftigt derzeit etwa 230<br />

Personen. Dies macht deutlich, dass es sehr viele verschiedene<br />

Angebote gibt.<br />

Sie arbeiten nicht ausschließlich als Geschäftsführer,<br />

sondern sind weiterhin als Sozialarbeiter tätig? Wenn<br />

ich nicht auch als Sozialarbeiter arbeiten könnte, dann<br />

hätte ich die Geschäftsführung schon längst aufgegeben.<br />

Mein Beruf ist die Sozialarbeit, daran hängt mein Herz.<br />

Die Kombination von Geschäftsführung und Sozialarbeit<br />

MAGAZIN I Menschen<br />

AnTWorTen Auf<br />

sozIALe nöTe<br />

Die gemeinnützige Gesellschaft aqua mühle frastanz steht für ein buntes Angebot sozialer<br />

Dienstleistungen: neben betreutem Wohnen für psychisch kranke Menschen werden für<br />

Arbeitssuchende neue Perspektiven eröffnet.<br />

Fotografie: Darko Todorovic<br />

schafft mir psychohygienisch Ausgewogenheit. Ich spüre<br />

es immer wieder, wenn die Geschäftsführung zu schwer<br />

wird, muss ich mich wieder mehr mit Menschen und sozia-<br />

len Problemen auseinandersetzen.<br />

Was sind weitere Vorteile dieser Kombination? Es<br />

verbindet sich gut. Ich kenne alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, die meisten davon gut bis sehr gut, und sehe<br />

bei der Zusammenarbeit viele Probleme und Sorgen. So<br />

erspare ich mir viele Mitarbeitergespräche, weil ich im<br />

Arbeitsalltag beobachte, Rückmeldungen gebe und bekomme.<br />

Weiters nehme ich durch die Sozialarbeit sehr<br />

viele soziale Nöte wahr und dadurch ergeben sich neue<br />

Antworten, Herausforderungen und Innovationsgedanken.<br />

Als einfacher Sozialarbeiter hätte ich in solchen Fällen<br />

wenig Steuerungs- und Machtmittel, um etwas umzusetzen.<br />

In der Geschäftsführung kann ich aber sagen:<br />

Das ist ein wichtiges Thema, das machen wir zu einem<br />

Pilotprojekt. Als Sozialarbeiter kann ich das zwar auch<br />

sagen, aber es wird oft nicht gehört, es braucht sehr viele<br />

Wege und es entsteht Frustration, und so geben viele auf,<br />

obwohl sie gute Ideen haben.<br />

Gibt es seitens der Geschäftsführung Maßnahmen,<br />

Frust und Erschöpfung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

zu vermeiden? Die wertvollste Grundlage bei<br />

uns ist das Modell des Vorschussvertrauens. Wir vertrauen<br />

allen, dass sie gut mit der Arbeitszeit umgehen. Wir<br />

haben außerdem Gesundheitstage, Gesundheitschecks<br />

oder Betriebsausflüge – all das, was andere auch haben.<br />

Darüber hinaus können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gemeinsam kostenlos essen gehen, da entstehen<br />

viele Entspannungsmomente und es findet ein Aus- ><br />

ILLWERKE <strong>VKW</strong> MAGAZIN I 17

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