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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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An ihren Annahmen werdet ihr sie erkennen – wissenschaftstheoretische und methodische<br />

Grundüberlegung<br />

welchen Leitvorstellungen bzgl. des strategischen <strong>Wandel</strong>s aus methodologischer<br />

Sicht relevant sind. 221 Diese Frage wird im folgenden Kapitel beantwortet werden.<br />

Aus der Fülle methodologischer und theoretischer Fragen rund um die sozialwissen-<br />

schaftliche und ökonomische Untersuchung strategischen <strong>Wandel</strong>s lassen sich nach<br />

ZAN, ZAMBON und PETTIGREW insbesondere drei interdisziplinäre Herausforderungen<br />

herausfiltern. 222<br />

• Bislang ist die Zeitdimension bzw. Historizität im Rahmen der Untersuchung<br />

von <strong>Wandel</strong>prozessen zu wenig beachtet worden.<br />

• Die Bedeutung der Subjektivität handelnder Subjekte und ihres Wissens in<br />

individuellen und organisationalen <strong>Wandel</strong>prozessen verdient stärkere Beach-<br />

tung.<br />

• Die Interdependenz zwischen den Elementen und den Phänomenen im <strong>Prozess</strong><br />

des <strong>Wandel</strong>s darf nicht mehr länger verkürzt im Sinne kausaler Beziehungen<br />

wahrgenommen werden.<br />

Schon früh mahnt PETTIGREW deshalb an, den weitgehend ahistorischen, akontex-<br />

tuellen und aprozessualen Charakter der <strong>Wandel</strong>forschung zu beseitigen. Er wendet<br />

sich damit gegen Forschungstendenzen, die sich beispielsweise ausschließlich auf den<br />

Zusammenhang zwischen den Merkmalen einer Führungsperson und einer <strong>Wandel</strong>-<br />

initiative beschränken. 223 In seiner Forschungsmethodologie für die Untersuchung<br />

strategischen <strong>Wandel</strong>s in Organisationen - kontextuelle Forschung - werden deshalb<br />

explizit die drei Dimensionen Inhalt, Kontext und <strong>Prozess</strong> zum Verständnis<br />

strategischer Veränderungsprozesse berücksichtigt.<br />

Grob gesprochen kann man unter dem „Was“ des <strong>Wandel</strong>s dessen Inhalt verstehen,<br />

das „Warum“ leitet sich aus der Analyse des Kontexts ab und das „Wie“ ist<br />

221 Die folgende Betrachtung hebt dabei ausschließlich die methodologischen Konsequenzen ab. Die Einbettung<br />

des Themas strategischer <strong>Wandel</strong> und insbesondere der hier untersuchten Post-Merger-Integration erfolgt in<br />

Kapitel 5.<br />

222 Diese Bereiche sind nach Meinung der Autoren zwar unterscheidbar, aber nicht genau voneinander zu<br />

trennen. Vgl. Zan, et al., 1993.<br />

223 Zu diesem Ergebnis kommt Pettigrew in einer breit angelegten Untersuchung der <strong>Wandel</strong>forschung. Vgl.<br />

Pettigrew, 1985.

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