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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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76<br />

An ihren Annahmen werdet ihr sie erkennen – wissenschaftstheoretische und methodische<br />

Grundüberlegung<br />

u.a. für den Geltungsbereich der wissenschaftlichen Aussagen und die Qualitäts-<br />

kriterien wissenschaftlichen Arbeitens ergeben.<br />

Die beiden wissenschaftstheoretischen Richtungen, die in Tabelle 3 kurz dargestellt<br />

sind, geben hierauf unterschiedliche Antworten.<br />

Auch wenn es verschiedene Spielarten des Konstruktivismus gibt, 176 gibt es doch<br />

bedeutende Gemeinsamkeiten. Aus Sicht des Konstruktivismus ist es nicht möglich,<br />

die Wirklichkeit <strong>als</strong> das zu erkennen, was sie ist. WATZLAWICK/BEAVIN/JACKSON<br />

vergleichen das Gewinnen von Erkenntnissen aus Sinneseindrücken mit einem<br />

Kapitän, der bei dunkler und stürmischer Nacht eine Meerenge durchfahren muss, von<br />

der es keine Seekarten und keine Navigationshilfen gibt und von der er noch nicht<br />

einmal weiß, ob es für sein Schiff überhaupt eine befahrbare Route gibt. Wenn ihm<br />

nun die Passage gelingt, kann man dann sagen, der Kapitän kenne nun die wahre<br />

Beschaffenheit dieses Seegebiets? Oder muss er nicht davon ausgehen, dass es auch<br />

andere - vielleicht bessere Durchfahrtsmöglichkeiten gibt? 177<br />

3.2.2 „Ich denke, <strong>als</strong>o bin ich“ oder „Wir kommunizieren, <strong>als</strong>o sind wir“ -<br />

kognitiver 178 und relationaler Konstruktivismus<br />

Aus den wissenschaftstheoretischen Grundüberlegungen ergeben sich für das<br />

Forschungsprojekt verschiedene mögliche Ansätze. Damit verbunden ist die Notwen-<br />

digkeit einer Entscheidung für einen wissenschaftstheoretischen Zugang, nach Mass-<br />

gabe des konkreten Forschungskontexts. 179<br />

Insbesondere zwei root distinctions 180 müssen beachtet werden: Einerseits stellt sich<br />

die Frage bzgl. des <strong>St</strong>atus der Wirklichkeit und zum Frage nach der Möglichkeit des<br />

Wissens über die Wirklichkeit. Hier bieten das positivistische oder das<br />

konstruktivistische Paradigma unterschiedliche Antworten an.<br />

176 Vgl. Zu den verschiedenen Formen des Konstruktivismus Prawat, 1996, Gergen, 1985b; Knorr-Cetina, 1989<br />

177 Vgl. Watzlawick, 1981<br />

178 Der hier verwendete Begriff des kognitiven Konstruktivismus geht auf Korr-Cetina zurück. Vgl. Knorr-<br />

Cetina, 1989.<br />

179 Damit ist keine Entscheidung im Sinne einer Wahr- oder F<strong>als</strong>ch Unterscheidung getroffen. Vgl. Weick,<br />

1985a.<br />

180 Vgl. von Krogh, et al., 1994.

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