Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Hintergrund und Fokus der Forschungsfrage – Was es zu wissen gilt und was gilt es zu wissen?
Post-Merger-Phasen:
Als Post-Merger-Phase soll im Gegensatz zur üblichen kurzfristigen Zeitbetrachtung
(häufig maximal zwei Jahre) in der vorliegenden Studie ein größerer Zeitraum be-
trachtet werden, um vor allem langfristige Auswirkungen auf organisationale Prozesse
und Strukturen erfassen zu können. 150
Prozesse der organisationalen Identitätsbildung:
Die Untersuchung strategischer Wandelinitiativen zielt darauf ab zu ermitteln,
inwiefern die in den Wandelprojekten enthaltenen Veränderungsinterventionen an den
zeitlichen Handlungsstrom der Organisation anschließen, bzw. inwiefern sie dazu
beitragen, die unterschiedlichen Handlungsströme der fusionierten Organisationen
zusammenzuführen. Es geht also vor allem darum zu erforschen, wie sich die
Veränderungen, z.B. ein neues Managementsystem an den bestehenden Strom von
Aktivitäten (flow of conduct) anschließen oder ob es zu „Handlungsbrüchen“ kommt.
Dabei liegt das Augenmerk vor allem auf der Entwicklung neuer, gemeinsamer,
organisationaler Wirklichkeitsordnungen und Interpretationsschemata, die eine neue
gemeinsame Identität darstellen.
Wandelfähigkeit einer Organisation
Die Wandelfähigkeit einer Organisation unterscheidet sich von der Fähigkeit eine
einzelnes Wandelereignis wie z.B. ein ERP Projekt durchzuführen dadurch, dass es
sich um eine kontextübergreifende (Meta-)Fähigkeit handelt. Sie zeigt sich darin, dass
eine Organisation in der Lage ist, eigene Handlungsmuster zu erkennen, zu
reflektieren und gegebenefalls zu verändern. In der Wandelfähigkeit kommt damit das
Vermögen zum Ausdruck, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Veränderung der
grundlegenden Muster einer Organisation und eine Kontigenz des Handelns
beinhalten.
Worin liegt nun die theoretische und praktische Relevanz der Forschungsfrage? Was
bringt die Beantwortung dem Theoretiker und dem Praktiker an neuen Erkenntnissen
und Möglichkeiten?
150 Die Daten aus den Interviews und den Dokumentenanalysen umfassen jeweils einen Zeitraum von
mindestens 5 Jahren, während die teilnehmenden Beobachtungen sich auf einen Ausschnitt von zwei Jahren
beschränken.
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