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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Hintergrund und Fokus der Forschungsfrage – Was es zu wissen gilt und was gilt es zu wissen?<br />

und Vorteile einer Organisation in einem Wettbewerbsumfeld <strong>als</strong> Gründe für<br />

nachhaltige Wettbewerbsvorteile an. 124<br />

Schnell wurde indes klar, dass dies die Annahme der Homogenität der Firmen<br />

implizierte keinen hinreichende Erklärung für Unterschiede zwischen den Firmen<br />

darstellte. Die strukturellen Charakteristika von Industriezweigen konnten die<br />

unterschiedlichen Fähigkeiten und Performance-Unterschiede innerhalb eines gleichen<br />

Wettbewerbsumfelds nicht erklären. Insbesondere blieb offen, warum einige Firmen<br />

auch in schlechten Wettbewerbsumfeld bessere Performance erreichten <strong>als</strong> andere.<br />

Diese Unterschiede wurden Ausgangspunkt für die „resource-based view“, die in den<br />

organisationalen Fähigkeiten und Ressourcen den wesentlichen Wettbewerbsvorteil<br />

sieht. 125 Wettbewerbsvorteile werden nach der „resource-based view“ nicht mehr nur<br />

in der Teilnahme an einem lukrativen Wettbewerb, sondern vor allem in Fähigkeiten<br />

und Ressourcen der Organisation gesehen. Der Vorteil hängt allerdings von der Asym-<br />

metrie bzw. der Einzigartigkeit der Ressourcen ab: Nur wenn es sich um nicht oder nur<br />

schwer imitierbare Wettbewerbsvorteile handelt, kann die schnelle Diffusion verhin-<br />

dert werden. Dieser „Asymmetrietest“ wird allerdings nur von wenigen <strong>St</strong>rategie-<br />

inhalten bestanden. 126<br />

Bei der Suche nach nicht imitierbaren Wettbewerbsvorteilen fiel das Augenmerk auf<br />

das Potential organisationaler <strong>Prozess</strong>e, Routinen und Kulturen, da diese „invisible<br />

assets“ 127 schwer nachzuahmen sind. 128 Das wissenschaftliche Interesse konzentrierte<br />

sich in der Folge vor allem auf interne <strong>Prozess</strong>e und soziale Phänomene. Man begann,<br />

nachhaltige Wettbewerbsvorteile nicht mehr so sehr in spezifischen expliziten<br />

Wettbewerbsinhalten zu sehen, sondern im Management sozial komplexer Verhaltens-<br />

phänomene und -prozesse.<br />

Gerade die Suche nach schwer zu imitierenden und sozial komplexen internen<br />

Ressourcen hat das Interesse an der organisationalen Identität geweckt. Als minimaler<br />

Konsens wird die organisationale Identität dabei <strong>als</strong> die Theorie oder das Verständnis<br />

der Organisation oder der Organisationsmitglieder von sich selbst angenommen.<br />

124 Vgl. Porter, 1980.<br />

125 Vgl. Wernerfeld, 1984; Barney, 1986; Barney, 1991.<br />

126 Vgl. Lippman und Rumelt, 1982.<br />

127 Vgl. Itami, 1987.<br />

128 Vgl. Barney, 1991; Schoemaker, 1990.

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