Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Hintergrund und Fokus der Forschungsfrage – Was es zu wissen gilt und was gilt es zu wissen?
Es ist allerdings wichtig, bei allen drei Kriterien zu betonen, dass sie ermöglichen, das
was zentral, beständig und unterschiedlich ist, jeweils aus der Perspektive der
Organisation bzw. der Organisationsmitglieder zu beurteilen.
Über die Charakteristiken der Zentralität, Unterschiedlichkeit und Beständigkeit
hinaus können Identitäten weiter variieren. Nach REGER stellen folgende Aspekte
wichtige Dimensionen organisationaler Identität dar:
1. Homogenität: Grad, in dem die Mitglieder einer Organisation einen gemein-
samen Set an „beliefs“ über eine Organisation teilen
2. Intensity (Conviction): Die Stärke der „beliefs“ und der Grad positiver Affekte
gegenüber dieser Identität
3. Komplexität: Anzahl an „beliefs“, aus denen die Identität besteht, sowie die
Anzahl an Identitäten
4. Abstraktheit: Ausmaß, in dem die Identität in abstrakter Sprache formuliert ist
5. Inhalt: was Gegenstand der Identität ist
6. Kontext: der interne und externe Kontext; Identität ist abhängig von der
Geschichte des Entstehens (path-depency) 123
Die Dimensionen sollen im Folgenden dazu dienen, mögliche Veränderungen der
Identität auf der Beziehungsebene nachzuvollziehen. Sie werden im Rahmen der
Untersuchung der identitätsbildenden Wirkung strategischer Initiativen deshalb immer
wieder zur Beschreibung der Veränderung der organisationalen Identität heran-
gezogen.
2.2.3 Organisationale Identität in der Strategieforschung
Warum ist das Konzept der organisationalen Identität für die Strategieforschung von
Bedeutung? Die Strategieforschung untersucht die Ursache und das Zustandekommen
nachhaltiger Wettbewerbsvorteile und Performance-Unterschiede von Organisationen.
PORTER führte vor allem strukturelle Charakteristika der betroffenen Industriezweige
123 In Anlehnung an Reger, et al., 1998.
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