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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Hintergrund und Fokus der Forschungsfrage – Was es zu wissen gilt und was gilt es zu wissen?<br />

die wechselseitige Enstehung der jeweiligen Identität in der Relation zwischen dem<br />

Individuum und der Organisation zu trennen. 116<br />

2.2.2 Was ist organisationale Identität?<br />

Organisationale Identität ist ähnlich wie der Begriff der Organisationskultur ein<br />

Konstrukt, das die soziale Dimension einer Organisation, insbesondere das Selbstver-<br />

ständnis der Organisation abbildet.<br />

Mit der Frage nach der organisationalen Identität, nach den essentiellen Elementen der<br />

Organisation wird selbstreflektiv gefragt, wie die Organisation bzw. die Mitglieder<br />

einer Organisation sich selbst wahrnehmen. Diese Frage ist aus systemisch-<br />

konstruktivistischer Perspektive von außerordentlicher Bedeutung, da jeglicher Wahr-<br />

nehmungs- und Interpretationsprozess – gerade im Rahmen organisationalen <strong>Wandel</strong>s<br />

– stark vom Selbstverständnis und der Einbindung der Organisationsmitglieder in den<br />

organisationalen Diskurs abhängen.<br />

Aber was ist organisationale Identität und warum ist sie aus Sicht der Organisations-<br />

forschung von Interesse? Die Diskussion um organisationale Identität wurde 1985<br />

durch den Artikel von ALBERT und WETTEN angestoßen. Sie stellten fest, dass bereits<br />

anscheinend kleinste Veränderungen im Aufbau oder in den <strong>Prozess</strong>en einer<br />

Organisation eine unkontrollierbare Erosion des organisationalen und teilweise<br />

persönlichen Selbstverständnisses auslösen konnte. Sie definierten die organisationale<br />

Identität daraufhin allgemein <strong>als</strong> das, was die Mitglieder einer Organisation glauben,<br />

das „central, enduring and distinctive“ bezüglich ihrer Organisation sei. 117<br />

Wenngleich diese Definition nicht im strengen Sinne einer aristotelischen Logik den<br />

Definitionsbereich abgrenzt, sondern eher ein Bedeutungsfeld eröffnet, das im Sinne<br />

der Wittgensteinschen Vorstellung eine Familienähnlichkeit impliziert, schafft diese<br />

Defintion einen Verständnisrahmen, der insbesondere zur Austausch mit anderen<br />

Konstrukten einlädt. In diesem Sinne eröffnet die von ALBERT und WHETTEN<br />

vorgesschlagene allgemeine Definition gerade für die qualitative Forschung eine breite<br />

Vielzahl von Anknüpfungspunkte.<br />

116 Vgl. Kramer, 1993.<br />

117 Vgl. Albert und Whetten, 1985.<br />

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