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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Hintergrund und Fokus der Forschungsfrage – Was es zu wissen gilt und was gilt es zu wissen?<br />

u.U. eskalierenden Verstärkung der Differenzierung im Sinne eines „entweder-<br />

oder“ anstatt der integrierenden Erfahrung im Sinne eines „Beides“ 105 .<br />

• Um „Beides“ zu erreichen, bedarf es konkreter organisationaler Handlungen<br />

(z.B. konkreter Initiative), in denen neue <strong>St</strong>rukturen 106 erkennbar geschaffen<br />

werden und die über das Entweder-Oder hinaus gehen.<br />

• Einen Beitrag zur Integration leisten nur solche Initiativen, die anschlussfähig<br />

an den bestehenden Handlungsstrom sind. 107<br />

• Eine von konkreten inhaltlichen Herausforderungen losgelöste Thematisierung<br />

der Kultur bei Fusionen führt dazu, dass Kultur von vornherein <strong>als</strong> Problem<br />

diskutiert wird. 108<br />

2.1.7 Fazit Post-Merger-Integration<br />

Post-Merger-Integrationen stellen eine große Herausforderung für Organisationen und<br />

ihr Management dar. Als eine besonders einschneidende Form des organisationalen<br />

<strong>Wandel</strong>s zeigen sie Konsequenzen auf der Inhalts- wie auch auf der Beziehungsebene.<br />

Das bestehende Orientierungswissen, das Manager und Forscher zur Gestaltung von<br />

Integrationsprozessen und zur Erklärung von <strong>Wandel</strong>phänomenen zugrunde legen, ist<br />

allerdings vor allem geprägt durch die statische Logik eines strategischen,<br />

organisationalen und kulturellen Fits. Als Schlüssel zur Integration gilt somit eine<br />

Sachlogik, die sich vor allem an der Kompatibilität von Abläufen, <strong>St</strong>rukturen und (IT-)<br />

Schnittstellen orientiert.<br />

Sowohl epistemologisch <strong>als</strong> auch empirisch erscheinen dagegen die Gestaltung von<br />

Beziehungsprozessen und die damit verbundenen Sinnbildungs- und Konstruktions-<br />

leistungen wesentlich erfolgskritischer zu sein. Es ist somit nur konsequent, wenn sich<br />

die Forschungsfrage auf die Untersuchung von identitätsbildenden <strong>Prozess</strong>en im Sinne<br />

der Verfertigung einer neuen Wirklichkeitsordnung im Rahmen von Unternehmens-<br />

zusammenschlüssen konzentriert. Im folgenden Kapitel wird daher das Thema der<br />

organisationalen Identität, insbesondere der identitätsbildenden <strong>Prozess</strong>e vorgestellt.<br />

105 Vgl. die Eingangsdarstellung zum Tetralemma des <strong>Wandel</strong>s.<br />

106 Vgl. zum Begriff der <strong>St</strong>rukturen insbesondere Kapitel 4.1.<br />

107 Vgl. zum Begriff der Anschlussfähigkeit insbesondere Kap. 4.2.3.

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