07.04.2013 Aufrufe

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

400<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

“There are opportunities for dissertation research that address the limits of managerial<br />

discretion in shaping identity at founding, during crisis and other change events, and in<br />

“normal“ times. Research that focuses on process of identity management and change is<br />

especially needed. This work is probably best done using intensive case studies and<br />

participant observation methods from anthropology. Work is <strong>als</strong>o needed that develops<br />

underlying theoretical rationales for typologies of situations and the characteristics of<br />

identities, that provide advantages or disadvantages in these situations. Here is area where<br />

large-scale, cross-organizational research might be most useful. 834<br />

Die vorliegende Arbeit versteht sich in diesem Sinne <strong>als</strong> Beitrag zur qualitativen Er-<br />

forschung strategischen <strong>Wandel</strong>s und organisationaler Identität an einer der schwie-<br />

rigsten und herausforderndsten organisationalen Bruchstellen. Das konstruktivistisch<br />

orientierte <strong>Prozess</strong>modell organisationaler Identität bildet dabei einen Orientierungs-<br />

rahmen, der beitragen kann, die Komplexität solcher <strong>Prozess</strong>e zu reduzieren sowie<br />

Ansatzpunkte zum systemischen Umgang mit der Rekursivität organisationaler Pro-<br />

zesse zu identifizieren.<br />

Vier Herausforderungen bleiben <strong>als</strong> Fazit der empirischen und theoretischen Betrach-<br />

tung bzgl. der identitätsbildenden Wirkung von strategischen <strong>Wandel</strong>prozessen in<br />

Post-Merger-Phasen:<br />

Erstens enthalten Post-Merger-Phasen unvermeidlich eine Menge an Paradoxien,<br />

Widersprüche und Dilemmata für die beteiligten Organisationen. Der gute Wille,<br />

bestimmte Herausforderungen einerseits ökonomisch besonders sinnvoll zu gestalten,<br />

stellt die Beteiligten auf der anderen Seite häufig vor unlösbare Widersprüche und<br />

Brüche mit bisherigen Routinen und <strong>Prozess</strong>en. Dies führt häufig zur resignierenden<br />

Feststellungen nach dem Motto: „Das ist nicht mehr meine Firma.“ 835<br />

Die darin zum Ausdruck kommende organisationale Heimatlosigkeit wird arbeits- und<br />

individualpsychologisch bisweilen <strong>als</strong> innere Kündigung interpretiert. Auf der organi-<br />

sationalen Ebene scheint es so, dass es den Organisationsmitgliedern bisweilen schwer<br />

fällt, sich in den neuen Identitätsstrukturen einer gemeinsamen Organisation zu veror-<br />

ten.<br />

Zweitens sind Post-Merger-Phasen stets von einer Reihe von strategischen Projekten,<br />

Integrationsbemühungen etc. geprägt. Diese führen unweigerlich zur Veränderung<br />

organisationaler <strong>St</strong>rukturen. Hier bestehen, nicht zuletzt aufgrund der vielen Berichte<br />

834 Vgl. Reger, 1998.<br />

835 Vgl. Interview I68, I14.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!