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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Die <strong>Wandel</strong>prozesse – identitätsbildende <strong>Prozess</strong>e des <strong>Wandel</strong>s<br />

Diese <strong>St</strong>rukturen sind dabei <strong>als</strong> Routinen zu verstehen, die expliziter und mehr noch<br />

impliziter Natur sind und die mit organisationalen Handlungen in einem rekursiven<br />

Verhältnis stehen.<br />

Gerade der implizite Charakter der alten und neuen <strong>St</strong>rukturen entzieht sie allerdings<br />

dem direkten Zugriff und der Machbarkeit. Eine Orientierung im Umgang mit solchen<br />

impliziten <strong>St</strong>rukturen geben z.B. die systemischen Prinzipien, die bereits im Kapitel<br />

7.1 die strukturelle Analyse der <strong>Wandel</strong>s unterstützten. 795 Im Sinne einer Wirkungs-<br />

analyse, beschreiben sie Aspekte, wie die Zugehörigkeit zu einer Organisation, die<br />

zeitliche Reihenfolge des Eintritts in eine Organisation, der besondere Einsatz oder<br />

Fähigkeiten und Leistungen, die im Rahmen des <strong>Wandel</strong>s beachtet werde müssen. 796<br />

Auf den ersten Blick selbstverständlich, sind es gerade die hierin behandelten implizi-<br />

ten Systembezüge, die den organisationalen <strong>Wandel</strong> häufig unerkannt gefährden. Die<br />

dahinterliegende Logik ist allerdings häufig für die Systembeteiligten aufgrund ihrer<br />

„Systemblindheit“ über die übliche Reflexion kaum zugänglich und bedarf daher<br />

besonderer Dramaturgien oder Verfahren zur Externalisierung. Systemische Verfahren<br />

wie z.B. <strong>St</strong>rukturaufstellungen bieten hier geeignete Mittel zum Umgang mit den<br />

schwer zugänglichen impliziten Wissensstrukturen.<br />

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist der hier zugrunde gelegte soziologische <strong>St</strong>ruktur-<br />

begriff eng verbunden mit der Vorstellung eines <strong>St</strong>rukturationsprozesses. Aus den<br />

Beobachtungen des Forschungsprojekts folgt, dass die <strong>Wandel</strong>initiativen die<br />

Identitätsstruktur maßgeblich beeinflussen, aber umgekehrt auch die Identitäts-<br />

strukturen Einfluss auf die Initiativen nehmen.<br />

Die analytische Unterscheidung der Elemente eines solchen <strong>Prozess</strong>es wurde anhand<br />

verschiedener Beobachtungen in Kapitel 7.2 gezeigt. Das dargelegte <strong>Prozess</strong>modell<br />

dient vor allem dazu, den <strong>Prozess</strong> zu strukturieren bzw. einen Orientierungsrahmen zu<br />

eröffnen. Schon das konstruktivistische Verständnis verbietet es, von „faktischen“<br />

Elementen eines solchen <strong>Prozess</strong>es zu sprechen.<br />

Trotzdem stellen die genannten Elemente (Ausgangspunkt, Zielzustand, relevanter<br />

Unterschied, <strong>Wandel</strong>projekte <strong>als</strong> identitätsbildende <strong>Prozess</strong>e sowie Reflexion) zentrale<br />

795 Vgl. auch Kap. 4.2.7.<br />

796 Zur ausführlichen Beschreibung vgl. Kap. 5 sowie insbesondere Sparrer, 1997;Varga von Kibéd und Sparrer,<br />

2000a.<br />

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