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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Die <strong>Wandel</strong>prozesse – identitätsbildende <strong>Prozess</strong>e des <strong>Wandel</strong>s<br />

Zweitens war auch die Institutionalisierung des Change Managements für<br />

die Partnerorganisation neu. Eine solche pro-aktive Vorbereitung der<br />

Organisation auf die Veränderung war im Falle der Partnerorganisation<br />

nicht vorhanden. Das Change Management wurde unter dem Termin- und<br />

Erwartungsdruck zurückgestellt und vom Projektleiter noch „nebenher“ er-<br />

ledigt. 776<br />

Neben diesen expliziten Unterschieden schien der Erfahrungsaustausch für<br />

alle Beteiligten aber auch deshalb sinnvoll, weil sie, nach eigener Aussage,<br />

gemerkt hätten, dass sie mit ihren Schwierigkeiten nicht alleine seien. 777<br />

Interpretation im Gesamtkontext<br />

Die gemeinsame Reflexion, wie sie in dem beschriebenen Erfahrungsaustausch statt-<br />

fand, stellt in dieser institutionalisierten Form eher die Ausnahme im betrieblichen All-<br />

tag dar. Wenngleich der laufende Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeitern auf der<br />

Ebene des diskursiven Bewusstseins ein alltägliches Phänomen in Organisationen dar-<br />

stellt, ist die Reflexion von handlungsleitenden Mustern, die sozusagen im Rücken der<br />

Handelnden wirksam werden, auf der Ebene des praktischen Bewusstseins eher die<br />

Ausnahme. So wird zwar das diskursiv gesteuerte Handeln thematisiert, aber die<br />

stärker routinisierten Handlungen und die ihnen zugrundeliegenden <strong>St</strong>rukturen werden<br />

dabei nicht hinterfragt. 778<br />

Auch der Vergleich mit anderen Organisationen (benchmarking) wird zwar immer<br />

wieder von den Firmen gewünscht, trotzdem bleibt der Einfluss solcher reflektierender<br />

Auseinandersetzung gering. Angeblich ist hierfür vor allem der Vorrangs des<br />

operativen Geschäfts verantwortlich. Darüber hinaus scheint aber auch die Fähigkeit<br />

zum konstruktiven Vergleich z.Zt. nicht gut ausgebildeten zu sein. So kam es trotz des<br />

Wunsches nach Wiederholung des beschriebenen Erfahrungsaustauschs auch im<br />

Rahmen des Forschungspojekts nicht zu einer Fortführung des Dialogs zwischen den<br />

beiden Organisationen.<br />

776 Vgl. Vgl. Dokument D33, D19.<br />

777 Vgl. Beobachtung B 112; Dokument D 81.<br />

778 Vgl. zur Unterscheidung des diskursiven und praktischen Bewusstseins Kap. 4.1.3 sowie u.a. Giddens, 1976;<br />

Giddens, 1997.<br />

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