07.04.2013 Aufrufe

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

366<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

Der VPA verhalf in diesem Sinne zu einer neuen Perspektive und zur Entwicklung<br />

neuer Sinnklammern, indem er eine interpretierte Beobachtung der bisherigen Wahr-<br />

nehmungen lieferte. Diese bisherige Wahrnehmung wurde durch die Kategorisierung<br />

in einen weiteren Kontext gestellt und somit zum Gegenstand einer weiteren Beo-<br />

bachtung. Diese kann <strong>als</strong> eine Beobachtung 2. Ordnung interpretiert werden, durch die<br />

Handlungsvoraussetzungen, wie im Beispiel der Landesgesellschaft Schweiz, die<br />

starke Kundenorientierung und die eher schwache Produkt- und <strong>Prozess</strong>orientierung<br />

offengelegt wurden. Damit wurden den beteiligten Akteuren eine neue Sinndimension<br />

für die bisherigen Handlungen an die Hand gegeben, die Kontingenz der gewählten<br />

Handlung verdeutlicht, sowie alternative Handlungsmöglichkeiten eröffnet.<br />

Eine weitere Reflexionsmöglichkeit und Konfrontation mit alternativen Handlungs-<br />

möglichkeiten stellt das gezielte Aussetzen mit systemfremden Impulsen dar. Die<br />

nachfolgende Vignette beschreibt eine solche Reflexionsform.<br />

Vignette: Erfahrungsaustausch mit anderen Organisationen<br />

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein Erfahrungsaustausch einiger<br />

Manager aus dem L&S ERP-Projekt mit einer zweiten, sehr subsidiär<br />

strukturierten Partnerorganisation organisiert. Auch die zweite Organisation<br />

war mit einem Projekt beschäftigt, das darauf abzielte, die Administration<br />

der dezentralen Einzelorganisationen zu vereinheitlichen und sogar<br />

zusammen zu legen. Die Ausgangssituation war damit vergleichbar mit der<br />

des ERP-Projekts.<br />

Im Falle der anderen Partnerorganisation war eine Zentralisierung der Ge-<br />

schäftsprozesse zwingend notwendig geworden, um die Dienstleistungen<br />

weiter zu marktgerechten Preisen anbieten zu können und die Autonomie<br />

der dezentralen Einheiten aufrechtzuerhalten.<br />

Aus der Reflexion der beiden Projekte wurden insbesondere zwei Punkte<br />

für die Beteiligten aus dem ERP deutlich:<br />

Von Seiten der Partnerorganisation war man begeistert vom Commitment<br />

der Geschäftsleitung von L&S. Insbesondere die explizite Mission, die für<br />

das ERP formuliert worden war, stellte aus Sicht der Partnerorganisation<br />

ein deutliches Commitment dar, das im Kontext der Partnerorganisation<br />

nicht denkbar war. Die Beteiligten befürchteten vielmehr, dass ein solches<br />

<strong>St</strong>atement ihr Projekt derzeitig blockieren würde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!