07.04.2013 Aufrufe

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die <strong>Wandel</strong>prozesse – identitätsbildende <strong>Prozess</strong>e des <strong>Wandel</strong>s<br />

Das Projekt TEZetera stellte im Vergleich zur bisherigen „Ärmel-hoch“-Mentalität für<br />

die Organisation eine deutliche Innovation dar. Zum ersten Mal wurden, mit der mehr<br />

<strong>als</strong> zweijährigen Begleitung durch Externe, Impulse von Außen gezielt in den strategi-<br />

schen <strong>Prozess</strong> einbezogen. Die Impulse bezogen sich dabei nicht nur auf betriebswirt-<br />

schaftliche und strategische Inhalte, sondern aufgrund der interdisziplinären Zusam-<br />

mensetzung des Beraterteams auch auf die Beziehungs- und <strong>Prozess</strong>ebene.<br />

Die gemeinsame Arbeit an einer Aufgabenstellung, und die sprachliche Koordination<br />

des Systems führten dazu, dass die Beteiligten einen gemeinsamen Sinn und eine<br />

gemeinsame Identität konstituierten. Die Aufgabe der Bewältigung der Post-Merger-<br />

Phase wurde damit im Falle der Geschäftsleitung der neuen MIGROS AARE zum<br />

organisierenden Prinzip, um das ein Kommunikationssystem aufgebaut wurde.<br />

Die geteilte Praxis der Entwicklung gemeinsamer sozialer Praktiken und einer damit<br />

entstehenden Identität ist allerdings äußert schwierig über den Kreis der Beteiligten<br />

hinaus zu „transportieren“. BROWN und DUGUID bemerken dazu:<br />

„Aufgrund seiner Wurzeln auf der sozialen Ebene bewegt sich Wissen innerhalb von Gemeinschaften<br />

anders <strong>als</strong> zwischen ihnen. Innerhalb ist das Wissen kontinuierlich in die Praxis eingebettet<br />

und daher leicht zu verbreiten. Die Mitglieder haben ein gemeinsames Verständnis<br />

davon, was die Praxis und die Kriterien für die Beurteilung ausmacht - das hält die Gruppe<br />

zusammen. Zwischen Gemeinschaften dagegen, wo definitionsgemäß keine gemeinsame<br />

Praxis geteilt wird, müssen Know-how, Fachkenntnis und Kriterien zur Verbreitung voneinander<br />

getrennt werden. Das sorgt für Probleme. Verschiedene Gemeinschaften haben unterschiedliche<br />

<strong>St</strong>andards und unterschiedliche Vorstellungen davon, was wichtig ist“. 729<br />

Damit wird deutlich, dass die Systemgrenze und die Teilhabe an sozialen Praktiken,<br />

die im Zusammenhang mit der Aufgabenbewältigung stehen, unmittelbar miteinander<br />

verwoben sind. Zugehörigkeit zum System und Teilhabe am sozialen - insbesondere<br />

impliziten – Wissen kann daher nur durch die prozessuale Einbeziehung erfolgen.<br />

Die folgende Vignette macht deutlich, wie durch die Einbeziehung selbst ehrgeizige,<br />

zentral initiierte <strong>Wandel</strong>prozesse in einem subsidiär geprägten Umfeld erfolgreich<br />

umgesetzt werden können.<br />

729 Vgl. Brown und Duguid, 1999.<br />

341

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!