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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

of opportunity“ gewesen, um die Ablauforganisationen in den verschiedenen euro-<br />

päischen Ländern anzugleichen. Immerhin stellen Fusionen und andere <strong>Wandel</strong>anlässe<br />

Zeiten dar, in denen die vorhandenen Erwartungen wesentlich irritationsbereiter sind.<br />

Allerdings hätte die <strong>St</strong>andardisierung im vorliegenden Fall dem ansonsten eher<br />

subsidiär geführten <strong>Prozess</strong> der Post-Merger-Integration stark widersprochen.<br />

Die Einführung einer neuen, standardisierten ERP-Software legitimierte nun die Har-<br />

monisierung der Geschäftsprozesse sehr viel stärker, da es mit der Entscheidung für<br />

eine einheitliche Informationsplattform keine Alternative mehr zu den einheitlichen<br />

<strong>Prozess</strong>en gab.<br />

Die Einführung des ERP <strong>als</strong> neuer gemeinsamer Informationsplattform stellte somit<br />

einen „Trojaner“ dar, der vor allem die Harmonisierung der bestehenden Geschäfts-<br />

prozesse beinhaltete. Durch die technische Notwendigkeit wurde damit die<br />

Angleichung der Ablauforganisation legitimiert und gleichzeitig die Tür geöffnet zu<br />

einer bis dahin kaum leistbaren, europaweiten Zentralisierung und Integration. Dazu<br />

diente, vielleicht nicht zufällig, in einer technisch orientierten Organisation ein<br />

technisches „Pferd“.<br />

Das „eigentliche“ Thema und der Kern der Veränderung war dabei bei L&S die<br />

Veränderung eines zentralen, identitätsstiftenden Elements, nämlich der Balance<br />

zwischen Zentralität und Dezentralität auf der <strong>St</strong>rukturebene.<br />

Die nächste Vignette zeigt – wenn auch für einen wesentlich abgegrenzteren Bereich –<br />

ebenfalls ein Beispiel für einen solchen identitätsstiftenden Verfertigungsprozess an-<br />

hand der Neugestaltung eines Verkaufsprozesses in einer Landesgesellschaft.<br />

Vignette: Neugestaltung eines Verkaufsprozesses<br />

Die Integration der beiden Unternehmen LANDIS&GYR und STAEFA<br />

CONTROL wurde in der Post-Merger-Phase vor Ort in den Ländern von<br />

diesen weitgehend autonom betrieben. Dadurch kam es in den einzelnen<br />

Ländern zu unterschiedlichen Projekten. Beispielsweise wurde in Öster-<br />

reich die Integration segment- und bereichsbezogen durchgeführt, wodurch<br />

es in den einzelnen Segmenten zu einer Reihe von Projekten kam, wie bei-<br />

spielsweise der im Folgenden beschriebenen Reorganisation des<br />

Marketings.

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