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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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334<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

auch die Definitionen von Markt und Organisationsstruktur für beide Seiten<br />

neu. Im Bereich OEM und Service war STAEFA CONTROL relativ schwach,<br />

dafür aber im Bereich Small Works, Contracting stärker.<br />

Man hatte mit diesem Workshop den ersten Durchbruch im Mergerprozess<br />

erreicht. Von zentraler Bedeutung war dabei nach Aussage der Teilnehmer<br />

die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache. 719<br />

Interpretation im Gesamtkontext<br />

Der „Workshop in Feusisberg“ wurde im Verlaufe unserer empirischen Arbeit immer<br />

wieder genannt und der Leiter der europäischen Division bezeichnete diesen Work-<br />

shop <strong>als</strong> seinen größten Erfolg in seiner Managementkarriere.<br />

Die Ausgangslage dieses Workshops war durch die bislang in direktem Wettbewerb<br />

stehenden Unternehmen und noch anstehende Personalentscheidungen äußerst prekär.<br />

Die beabsichtigte Integration der beiden Unternehmen, zu der dieser Workshop einen<br />

wesentlichen Teil beitragen sollte, hing wesentlich davon ab, eine neue gemeinsame<br />

<strong>St</strong>ruktur des Unternehmens zu entwickeln. Eine solche <strong>St</strong>ruktur bestand mehr oder<br />

weniger bereits bei beiden Firmen. Hier ging es aber vor allem darum, ein gemein-<br />

sames Verständnis und eine gemeinsame Sprache <strong>als</strong> Basis für die neue Unter-<br />

nehmung zu schaffen. Der Entwurf einer neuen gemeinsamen <strong>St</strong>ruktur diente dabei im<br />

Prinzip <strong>als</strong> Anlass oder Vehikel, um der Organisation einen neuen Zugang zu sich<br />

selbst zu eröffnen.<br />

Von zentraler Bedeutung war dabei, wie in der Vignette ersichtlich wird, die<br />

lösungsorientierte Entwicklung einer gemeinsamen Vorstellung der relevanten<br />

Umwelt und der <strong>St</strong>ruktur der eigenen Organisation.<br />

Fragen nach den zu lösenden Kundenproblemen oder dem eigentlichen Geschäft in<br />

dem man arbeitet, gehören nach WIMMER und NAGEL dabei zu den zentralen<br />

Identitätsfragen eines Unternehmens. 720 Die geteilten Vorstellungen über die Regeln<br />

und Muster der geschäftlichen <strong>Prozess</strong>e und <strong>St</strong>rukturen <strong>als</strong> Kernbestandteile der<br />

Organisation werden dabei mittels Kommunikation „verfertigt“ und stellen das nötige<br />

Orientierungswissen strategischen Handelns bereit. Diese handlungsbezogene Aus-<br />

719 Vgl. Interview I53, I06, I21.<br />

720 Vgl. Wimmer und Nagel, 2000.

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