07.04.2013 Aufrufe

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

320<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

Routinen, die durch die Einführung neuer Geschäftsprozesse und –abläufe konfrontiert<br />

wurden.<br />

ALBERT weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es nach der „Algebra des<br />

<strong>Wandel</strong>s“ einfacher ist, bei organisationalem <strong>Wandel</strong> etwas zur organisationalen Iden-<br />

tität zu addieren <strong>als</strong> etwas zu subtrahieren. Der Grund dafür liegt darin, dass es im<br />

Falle des Subtrahierens stets zum Verlust von etwas kommt, was zumindest ein Teil<br />

der Organisation wertschätzt. 694<br />

Dies zeigte sich im negativen Fall auch in der nachfolgenden Vignette, bei der deutlich<br />

wird, dass die Erwartungen der Länder darauf hinaus liefen, dass sie etwas von ihrer<br />

Einzigartigkeit verloren bzw. dass diese Einzigartigkeit nicht berücksichtigt wurde.<br />

Vignette: Die Einzigartigkeit der Länder – Auswirkungen auf die organisationale<br />

Identität<br />

Zu Beginn des ERP-Programms erhielt das Management immer wieder die<br />

Botschaft von den Ländern, dass die Verhältnisse in den Ländern jeweils<br />

sehr speziell und einzigartig wären. Nach Auffassung eines Managers aus<br />

der Zentrale steckte für ihn dahinter die implizite Botschaft: „HQ pass auf,<br />

wir sind nicht 08/15“.<br />

Im Verlaufe des Projekts machten die Länder durch den Austausch unter-<br />

einander allerdings wiederholt die Erfahrung, dass bei der Vorstellung be-<br />

stimmter <strong>Prozess</strong>e, zum Beispiel im Bereich Finanzen durch eines der<br />

Länder, andere Länder erkannten, dass ihre eigenen <strong>Prozess</strong>e vielleicht auch<br />

einfacher gestaltet werden konnten. 695<br />

Interpretation im Gesamtkontext: Sensemaking zu Beginn des <strong>Wandel</strong>s<br />

Die „Distinctiveness“ oder Unterschiedlichkeit stellt nach ALBERT und WHETTEN ein<br />

wesentliches Element der organisationalen Identität dar. Das organisationale Selbst-<br />

verständnis beruht auf einer Reihe relevanter Unterschiede, mit denen sich die eigene<br />

Identität im Gegensatz zu anderen Identitäten definiert bzw. abgrenzt. 696<br />

694 Vgl. Albert, 1992.<br />

695 Vgl. Interview I18, I27.<br />

696 Vgl. Albert und Whetten, 1985.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!