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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Die <strong>Wandel</strong>prozesse – identitätsbildende <strong>Prozess</strong>e des <strong>Wandel</strong>s<br />

Maß an Kommunikation und Austausch über die verschiedenen vorhandenen<br />

Lösungen in den Ländern ermöglichte es den Beteiligten auch gleichzeitig, die Organi-<br />

sation neu zu „erfinden“.<br />

Die Phänomene zeigen anschaulich die Bedeutung von Kommunikationsprozessen<br />

auf, die bereits KIESER sowie BARRETT et al. in ihrem Organisationsverständnis hin-<br />

weisen. 692 Demnach wird die Organisation beim Reden verfertigt und eine neue<br />

Organisation entsteht erst, wenn eine neue Art der Kommunikation etabliert wird.<br />

Die zentrale Bedeutung, die der gemeinsame Verfertigungsprozess im Rahmen der As-<br />

Is-Phase auch für das ERP hatte, wurde von allen Beteiligten wahrgenommen. Die<br />

gemeinsame Verfertigung einer neuen Wirklichkeit erscheint dabei offensichtlich<br />

leichter, wenn es keine alten Muster oder Loyalitäten zu überwinden gilt, sondern<br />

wenn es um einen Neustart geht. Die folgende Vignette liefert dazu ein Beispiel.<br />

Vignette: Additionen zu organisationalen Identität<br />

Im OEM-Segment war vor der Einführung des ERP <strong>als</strong> neue, übergreifende<br />

Informationsplattform noch kein Vorläufersystem vorhanden. Dieser Um-<br />

stand wurde anfangs <strong>als</strong> ein besonderes Handicap eingeschätzt, da man<br />

davon ausging, dass sich deshalb die Mitarbeiter mit einem neuen System<br />

besonders schwer tun würden.<br />

Im Verlaufe der Vorbereitung wurde allerdings bald deutlich, dass bei den<br />

Mitarbeitern im OEM-Segment ein besonders großes Bedürfnis nach Unter-<br />

stützung bei der Abwicklung der täglichen Geschäftsprozesse vorhanden<br />

war. Die Einführung des ERP erwies sich schließlich in diesem Segment <strong>als</strong><br />

einfacher, da man sich in diesem Segment mit weniger „altem Ballast“ und<br />

Loyalitäten zu selbstgestrickten Lösungen beschäftigen musste. 693<br />

Interpretation im Gesamkontext<br />

Der Umstand, dass im OEM-Segment bislang kein System und keine Unterstützung<br />

vorhanden war, führte dazu, dass das neue System ausschließlich <strong>als</strong> eine Berei-<br />

cherung gesehen wurde. Es bestanden keine Beziehungsloyalitäten oder sachlichen<br />

692 Vgl. Kap. 5.1.3 sowie Barrett, et al., 1995;Kieser, 1998.<br />

693 Vgl. Interview I18.<br />

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