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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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308<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

HR und eines geringen Coaching 673 sowie der Schwierigkeit, angemessene<br />

Position für hervorragende Mitarbeiter anzubieten, die Organisation Gefahr<br />

lief, viele gute Mitarbeiter zu verlieren. So berichtete ein Mitarbeiter schon<br />

früh während des Projekts, dass sich für ihn die Frage stellt, wie es nach der<br />

Einführung von SAP für ihn weitergehen würde. Obwohl er sehr qualifiziert<br />

war, war er unsicher bzgl. seines weiteren Verbleibs bei der Organisation.<br />

Interpretation im Gesamtkontext<br />

In Anlehnung an das „Peter Prinzip“ („In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte<br />

dazu, bis zur <strong>St</strong>ufe seiner Unfähigkeit aufzusteigen.“) 674 könnte das beschriebene<br />

Phänomen formuliert werden <strong>als</strong> „In einer Organisation neigt der gute Beschäftigte<br />

dazu, bis zu einer <strong>St</strong>ufe qualifiziert zu werden, in der es keinen Arbeitsplatz mehr für<br />

ihn gibt.“ Diese zugegeben etwas zugespitzte Formulierung macht die Schwierigkeiten<br />

deutlich, vor die eine Organisation mit einem Qualifizierungsprogramm wie einem<br />

ERP gestellt wird:<br />

Eine Organisation ist i.d.R. daran interessiert, ihre besten Mitarbeiter, die man durch<br />

eine Qualifizierungsmaßnahme, wie sie ein ERP-Projekt darstellt, zusätzlich<br />

qualifiziert, für die Organisation zu erhalten. Zwar ist „Nachbetreuung“ der Mitar-<br />

beiter nicht unbedingt Teil des Projekts, weil die Einführung von SAP in der Regel mit<br />

den bestehenden Mitarbeitern abgewickelt werden kann. Zur Entwicklung organisatio-<br />

naler <strong>Wandel</strong>fähigkeit und eines längerfristigen Wissensmanagements und im<br />

Interesse der Organisation, sollten aber gerade die besonders wichtigen Know-how-<br />

Träger nicht nur für den Markt „wegqualifiziert“ werden. Schließlich kann durch eine<br />

Weiterbeschäftigung auch der besondere Einsatz dieser Mitarbeiter gewürdigt und<br />

dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit entsprochen werden. In den untersuchten Projekten<br />

wurde der Einsatz i.d.R. durch kleinere monetäre Beträge und einen Dankesbrief ab-<br />

gegolten. <strong>St</strong>att dessen hätte man sich über den weiteren beruflichen Weg der Mitar-<br />

beiter und über eine Anerkennung der Leistung, auch in Form von weiterführenden<br />

Managementaufgaben, mit den Betroffenen ganz im Sinne eines strategischen HR und<br />

Coachings unterhalten können.<br />

673 Vgl. Vignette in Kapitel 7.1.2: Der Wert der Zugehörigkeit oder Das olympische Motto – dabei sein ist alles.<br />

674 Vgl. Laurence J. Peter und Hull, 1973.

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