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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Der <strong>Wandel</strong>kontext – wichtige Einflussfaktoren des <strong>Wandel</strong>s<br />

wechsel und zu mehr Profitabilität. Ausdruck war ein zunehmendes<br />

Business Improvement, bei dem es nicht mehr um die Entwicklung von<br />

Tools ging, sondern vor allem um den Erfahrungsaustausch unter den<br />

Ländern (best practice). 665<br />

Interpretation im Gesamtkontext<br />

Das beschriebene Wachstum des PFC stellte einen <strong>Prozess</strong> dar, der für die Organisati-<br />

on eigentlich kein neues Phänomen war. Auch die bestehenden Segmente hatten sich<br />

in der Reihenfolge Produktsegment-Systemsegment-Servicesegment auseinander ent-<br />

wickelt. Ähnlich wie der <strong>Wandel</strong> vom Produkt- zum Systemgeschäft stellte das PFC<br />

den <strong>Wandel</strong> vom Systemgeschäft zum Geschäft mit Energieeinsparungen und Dienst-<br />

leistungen dar. Allerdings bedeutete diese Unterscheidung für weite Teile der<br />

Organisation (noch) keinen relevanten Unterschied.<br />

Für diese Systembildung stellen sich zwei Möglichkeiten der organisationalen Genese:<br />

erstens die Entwicklung innerhalb eines bestehenden Systems. Dabei wird wie im vor-<br />

liegenden Fall auf der Ebene des HQ innerhalb der bestehenden Organisation ein<br />

weiteres Segment gegründet.<br />

Zweitens: der „grüne Wiese Approach“. Bei ihm wird ausserhalb der Firma eine neue<br />

Organisation gegründet. Dieser <strong>Prozess</strong> fand im Falle des PFC aus rechtlichen<br />

Gründen bei den osteuropäischen Ländern statt.<br />

Da ein entscheidender Wettbewerbsvorteil die starke lokale Präsenz und Kundennähe<br />

war, büßten diese neuen Organisationen potenziell einen gewissen <strong>St</strong>artvorteil bei den<br />

Kunden und gewisse Synergien mit den etablierten Landesgesellschaften ein. Diese<br />

Synergien mussten erst aufgebaut werden. Auf der anderen Seite ergaben sich aus<br />

diesem Neuanfang unternehmerische Freiheiten, die für den schnellen Aufbau eines<br />

Business Segments mit einer veränderten Logik einen Wettbewerbsvorteil darstellen<br />

konnten.<br />

Aus systemischer Perspektive stellt sich das Wachstum einer Organisation und dessen<br />

Fortpflanzung <strong>als</strong> ein zweiphasiger <strong>Prozess</strong> dar. Während in der ersten Phase das neue<br />

Segment i.d.R. einen deutlichen Vorrang vor anderen Systemelementen genießt, muss<br />

es sich <strong>als</strong> jüngstes Segment in der zweiten Phase nach der Etablierung „hinten“ ein-<br />

665 Vgl. Interview I07 und I30.<br />

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