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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

Anders <strong>als</strong> im Bereich der Kolonialwaren, bei dem die Filialen zukünftig in der<br />

gesamten Schweiz durch ein zentrales System beliefert und direkt mit der Zentrale<br />

Zürich kommunizieren sollten, sollte im Bereich der Frischprodukte der Weg über die<br />

Genossenschaften gehen. Für den dritten Bereich Non-Food war dagegen wieder eine<br />

schweizweit zentrale Lösung wie bei den Kolonialwaren geplant. 616<br />

Durch die Neustrukturierung erhielten zahlreiche MIGROS-Mitarbeitende die Chance,<br />

neue interne Funktionen und neue Arbeitsplätze zu übernehmen. Teilweise fielen aber<br />

auch Arbeiten weg. Von den 4.300 Personen in den Verteilzentren arbeiteten nach der<br />

Umstellung etwa 300 weniger in der Logistik. Da der Entscheid bereits seit Frühjahr<br />

1998 bekannt war, kam es aber durch frühzeitige Personalplanung zu keinen Ent-<br />

lassungen. 617<br />

Ähnlich wie bei der Logistik führte das neue SAP-gestützte Warenwirtschaftssystem<br />

in der Informatik zu einer Veränderung der Abläufe und der Logik des Systems.<br />

Herausforderungen waren insbesondere das Umdenken von Wertgrößen auf Mengen-<br />

größen, die artikelgenaue Bewirtschaftung und die Bedeutung der Tagesaktualität. 618<br />

Dadurch ergaben sich Änderungen bei Retouren oder beim Schwund. Außerdem<br />

musste nun tagfertig der Wareneingang berechnet werden und der Lagerbestand sauber<br />

geführt werden, da sonst die Voraussetzung für ein automatisches Bestellwesen der<br />

Filialen nicht gegeben war.<br />

Eine Schwierigkeit ergab sich dadurch, dass die Filialen drei verschiedene Ansprech-<br />

partner für Kolonial, Frische und Non-Food hatten. Ein Interviewpartner wies darauf<br />

hin, dass dadurch Schwierigkeiten zum Beispiel bei Verkaufsaktionen auftreten<br />

konnten. So konnte beispielsweise der Tiefkühlplatz von verschiedenen Bereichen<br />

beansprucht werden, was dann zu Konflikten führen konnte. 619<br />

Geplant war, dass die gesamten Frischeprodukte zum Ende 2001 auf SAP laufen<br />

sollten, während der Bereich Kolonialwaren Ende 2003 abgeschlossen sein sollte.<br />

Ende 2006 sollte es dann ein System für den Bereich Non-Food geben, d.h. Ende 2006<br />

sollte es zwei Warenwirtschaftssysteme und eine Handvoll Frische-Plattformen geben.<br />

616 Vgl. Interview I74, I73.<br />

617 Vgl. Dokument D76.<br />

618 Vgl. Interview I66, I70.<br />

619 Vgl. Interview I74, I73.

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