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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Die Forschungspartner, ihr Umfeld, ihre Projekte<br />

war, wie der gesamte Retailmarkt, im wesentlichen ein „local business“, d.h. dass es<br />

für den Kunden ersichtlich eine starke Differenzierung geben sollte. Damit stellte sich<br />

für die Organisation die Herausforderung, in den zentralen Unternehmensfunktionen,<br />

wie z.B. der Logistik, eine <strong>St</strong>andardisierung und Vereinheitlichung bei gleichzeitiger<br />

lokaler Rezeptivität zu erreichen.<br />

Insbesondere durch den Druck des Tagesgeschäfts und den Umstand, dass die Filialen<br />

täglich beliefert werden mussten, wurden die IT und die Logistik zu zentralen<br />

Funktionen. Die Filialen hatten dabei relativ wenig unternehmerische Aufgaben. Der<br />

Filialleiter war kein selbständig handelnder Unternehmer, da die Preise und Sortimente<br />

weitgehend zentral bestimmt wurden. „Er sorgt dafür, dass sich der Laden dreht“. 583<br />

6.5.3 Identitätsmerkmale der MIGROS<br />

Ein wesentliches Merkmal der MIGROS waren ihre Eigenmarken. Der Kunde sollte<br />

möglichst Produkte antreffen, die es anderswo nicht zu kaufen gab. So machten im<br />

Super-/Verbrauchermarkt Eigenmarken oder Brands, die in der Schweiz allein die<br />

MIGROS vertrieb, einen Anteil von ca. 95 Prozent aus. Die Sortimente wurden durch<br />

Fremdmarken lediglich ergänzt. In den Fachmärkten war der Anteil der Fremdmarken<br />

entsprechend höher.<br />

Neben den Eigenmarken mit z.T. Markenartikel-Charakter waren weitere Eckpfeiler<br />

des Erfolgs der MIGROS die Selbstbedienung, die in der Schweiz von der MIGROS zu-<br />

erst eingeführt wurde, das kulturelle Profil, welches geprägt war durch die Idee des<br />

Sozialen Kapit<strong>als</strong>, die Mitarbeiterpartizipation am Erfolg (Einstiegsprämie etc.) und<br />

die Vorsorgeleistungen für die Mitarbeiter (2/3 der Beträge für die Vorsorge wurden<br />

von MIGROS bezahlt).<br />

Darüber hinaus zeichnete sich die MIGROS vor allem durch den Verzicht auf den<br />

Verkauf von Alkohol und Tabak, eine starke ökologische Orientierung (die Grobver-<br />

teilung der Güter wird konsequent per Bahn vorgenommen), die Erstellung eines jähr-<br />

lichen Umweltberichts sowie durch ein Kundenbindungsinstrument (M-Cumuluskarte)<br />

aus, das eine große Menge an Daten und Informationen generierte, die aber noch nicht<br />

adäquat für ein Direct Marketing verwertet wurden. 584<br />

583 Vgl. Interview I66, I70.<br />

584 Vgl. Interview I66.<br />

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