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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

die STAEFA in den USA kaum vertreten war. Von der vergleichsweise kleinen Mann-<br />

schaft von ehem<strong>als</strong> 350 Mitarbeitern der STAEFA CONTROL wurden nur neun Mit-<br />

arbeiter in die neue Organisation übernommen.<br />

Unterschiede zur europäischen Organisation bestanden in unterschiedlich breiten<br />

Produkt-Portfolios, unterschiedlichen Geschäftsstrukturen und der heterogenen <strong>St</strong>ruk-<br />

tur durch die Vielzahl der Länder in Europa. Zusätzlich zu diesen äußeren Geschäfts-<br />

faktoren zeichnet sich die Situation in den USA durch die <strong>St</strong>abilität der Organisation<br />

aus.<br />

Das Top Management hatte bis zur Umstrukturierung im Jahr 2001 in nahezu gleicher<br />

Besetzung zehn Jahre zusammengearbeitet. Ein Manager aus einer Filiale beschrieb<br />

die Geschlossenheit des Managements <strong>als</strong> „large amount of consistency of vision and<br />

thought among the senior managers“. Die Gespräche mit den Managern aus der Zent-<br />

rale machten auf ihn den Eindruck, „as if everybody was on the same page“. Diese<br />

Konsistenz und Konstanz des Top Managements half seiner Ansicht nach, Verände-<br />

rungen, wie etwa die Einführung der BSC, anzugehen. Dazu trug die starke<br />

Zusammenarbeit der Vice Presidents mit den Vertriebsbüros bei.<br />

Insgesamt war die Kultur darauf ausgerichtet, Kontinuität zu erhalten und sich darüber<br />

hinaus nur auf wenige Aspekte der Veränderung zu konzentrieren. Dies sei, so<br />

argumentierte ein lokaler Manager, aber kein Anzeichen von Selbstzufriedenheit in der<br />

Organisation.<br />

In der Organisation der USA gab es nur zwei BSCs: Eine BSC für den Hauptsitz, das<br />

so genannte Homeoffice (HO), und eine für die Vertriebsbüros, die hinsichtlich der<br />

inhaltlichen Ziele, nicht aber hinsichtlich der Zielgrößen für alle gleich war.<br />

Der für die Einführung verantwortliche Vice President zeigte sich zu Beginn ent-<br />

täuscht, <strong>als</strong> er feststellte, dass die Manager aus den Vertriebsbüros die BSC nicht<br />

nutzten. Eine nähere Untersuchung ergab allerdings, dass sie zwar nicht mit der<br />

gesamten BSC aber sehr wohl mit den einzelnen Messgrößen arbeiteten. Aus Sicht der<br />

Vertriebsbüros handelte es sich bei der BSC um eine „dash-board view“ 533 bzw. einen<br />

„snap-shot“, der einen groben Überblick über das Geschäft vermittelte. Sie wurde<br />

nicht <strong>als</strong> Enabler für die Arbeit im Feld gesehen, sondern ihre Vorzüge werden im<br />

Reporting und bei der Messung von Zielgrößen betont. Kritisch wurde die Aussage-<br />

533 Dashboard kann heisst soviel wie Armaturenbrett

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