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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Ein Gedankenexperiment<br />

SPARRER entwickelten schliesslich eine umfassende Theorie des Tetralemma-<br />

<strong>Prozess</strong>es. 17<br />

Das Dilemma beim Zusammenschluss zweier Organisationen äußert sich in einer Viel-<br />

zahl vordergründig sachlicher Fragen, wie etwa der Entscheidung für einen Firmensitz,<br />

der Wahl der Vorstands- oder Geschäftsleitungsmitglieder und der IT- oder Anreiz-<br />

systeme. Die technischen, rechtlichen oder betriebswirtschaftlichen Entscheidungen<br />

weisen allerdings häufig „softe“ und bisweilen übersehene Implikationen für Kultur,<br />

Regeln, Werte und Identität der betroffenen Organisationen auf. Ein Beispiel hierfür<br />

ist die Entscheidung über die Integrationsgeschwindigkeit. Ein langsames Vorgehen<br />

bedeutet viel Zeit, um zu nachhaltigen Entscheidungen zu kommen, bedeutet aber<br />

auch häufig eine Phase längerer Unsicherheit für die Organisation. Ein schnelle<br />

Vorgehensweise – „in einem Handstreich“ – übergeht häufig das vorhandene Wissen<br />

und führt so häufig zu Unverständnis bei den Beteiligten.<br />

So besteht beim Thema dieser Arbeit „Identität und <strong>Wandel</strong>“ bereits von Vorneherein<br />

ein Dilemma: Auf der einen Seite die bestehende Identität. Sie wurzelt in etablierten<br />

<strong>St</strong>rukturen und Regeln und bedeutet für die Organisationsmitglieder <strong>St</strong>abilität,<br />

Beständigkeit, Planbarkeit und Sicherheit. 18<br />

Auf der anderen Seite des Dilemmas der <strong>Wandel</strong>, der i.d.R. Veränderung und Unge-<br />

wissheit für die Beteiligten bedeutet. Die Organisationsmitglieder wissen häufig nicht,<br />

ob und wo sie sich in einer zukünftigen Organisation wiederfinden. Unterschiede<br />

zwischen der jetzigen und der zukünftigen Identität werden – wenn überhaupt bewusst<br />

wahrgenommen – sowohl über- <strong>als</strong> auch häufig unterschätzt.<br />

17 Vgl. [Varga von Kibéd, 2000 #25] [Varga von Kibéd, 2000 #320]. Hierzu gehört neben einer prozessualen<br />

Verbindung der verschiedenen Pole u.a. auch die Entwicklung einer Typologie verschiedener Positionen der<br />

Position „Beides“.<br />

18 Baecker macht darauf aufmerksam, dass die Veränderung der <strong>St</strong>rukturen abzielt auf „die Wiedereinführung<br />

genau jener Ungewissheit in die Organisation, auf deren Absorption die Funktionsfähigkeit der Organisation<br />

bisher angewiesen war“. Vgl. Baecker, 1993.

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