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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Quo vadis strategic change? – Zum Dilemma strategischen <strong>Wandel</strong>s in Organisationen<br />

gemeinsamen Identität und eine Neugründung der Unternehmensgeschichte von<br />

zentraler Bedeutung für die Integration zweier Organisationen. 15<br />

Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht deshalb die Rolle und die Bedeutung, die<br />

strategischen <strong>Wandel</strong>initiativen im Rahmen von „Post-Merger-Integrationsphasen“<br />

zukommt. Wie müssen strategische Integrationsprojekte im Kontext einer Fusion<br />

gestaltet sein, damit sie einen Möglichkeitsraum für den Aufbau einer gemeinsamen<br />

Identität darstellen? Welche organisationalen Fähigkeiten müssen dazu vorhanden<br />

sein?<br />

Diese Frage impliziert bereits ein zentrales Dilemma strategischen <strong>Wandel</strong>s: Während<br />

die Identität einer Organisation i.d.R. <strong>als</strong> etwas <strong>St</strong>abiles, Konstantes und Kontinu-<br />

ierliches angesehen wird, wird organisationaler <strong>Wandel</strong> mit Flexibilität, Dynamik und<br />

Veränderung in Verbindung gebracht. Das nachfolgende Kapitel zeigt ein Modell, das<br />

zum kreativen Umgang mit solchen Dilemma-Situationen inspiriert.<br />

1.2 Eine Einladung zu einem Experiment: Vom Dilemma zum Tetralemma<br />

der Post-Merger-Integration<br />

<strong>Wandel</strong>- und Integrationsprozesse im Rahmen einer Fusion gleichen häufig einer Art<br />

Dilemma: Beispiele dafür sind die Entscheidungen, welcher der beiden Namen,<br />

welcher Firmensitz oder welches der IT-Systeme weitergeführt werden soll.<br />

Anhand der Erweiterung eines Dilemmas in ein Tetralemma 16 sollen im Folgenden<br />

Inspirationen für <strong>Wandel</strong>prozesse aufgezeigt und die scheinbar unüberwindlichen<br />

Gegensätze in einen umfassenderen Kontext gestellt werden.<br />

Das Tetralemma (Sanskrit: catuškoti; „vier Ecken“ im Sinne von vier Positionen oder<br />

<strong>St</strong>andpunkten) stellt eine <strong>St</strong>ruktur aus der traditionellen buddhistische Logik zur<br />

Kategorisierung von Haltungen und <strong>St</strong>andpunkten dar. Es wurde im Rechtswesen<br />

verwendet, um mögliche <strong>St</strong>andpunkte eines Richters in einem <strong>St</strong>reitfall zwischen zwei<br />

Parteien zu kategorisieren. Die Erweiterung des Tetralemmas um eine fünfte Nicht-<br />

Position geht vermutlich auf Buddhistische Logiker zurück. VARGA VON KIBÉD und<br />

15 Vgl. Jansen, 2000b.<br />

16 Vgl. zum Begriff und der Verwendung des Tetralemmas Sparrer, 2001;Varga von Kibéd und Sparrer, 2000a<br />

Varga von Kibéd und Sparrer, 2000b. In <strong>St</strong>reng, 1975; <strong>St</strong>urm, 1996 finden sich die logischen Grundlagen des<br />

Tetralemmas beschrieben.<br />

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